Schweigeminuten für Japan bringen nicht so viel und Facebook-Buttons auch nicht: Was kann man wirklich tun?
Die westliche Welt ergießt sich gerade ein wenig im Mitleid für Japan. Betroffenheit ist ja auch ok und ein schönes Gefühl, es sei jedem gegönnt, bei den schrecklichen Bildern im Fernsehen emotional aufgewühlt zu werden und so ein wenig aus dem tauben, stumpfen Hamsterrad-Alltag herausgerissen zu werden. Und wenn man schon mal kurz aus dieser ewigen Mühle entrinnt und der Blick kurz klar wird, was da gerade alles passiert, sollte man schleunigst überprüfen, was man selbst tun kann oder schon tut, um Dinge wirklich besser zu machen. Facebook-Buttons und Schweigeminuten bei Chamionsleague-Spielen helfen da wenig. Anbei als Anfang 6 Fragen, die jeder für sich beantworten sollte:
1. Habe ich schon zu Naturstrom gewechselt?
2. Habe ich schon mal nachgesehen, wo meine Versicherungen mein Geld anlegen?
3. Habe ich begriffen, dass Fleisch zu 39 Cent das Kilo nur unter barbarischen Umständen herzustellen ist?
4. Weiß ich, was die Ethikbank ist oder die GLS-Bank?
5. Weiß ich, dass Radfahren richtig gesund ist?
6. Ist mir klar, dass ich mit meinem E10 Feldfrüchte verheize, während pro Tag 13.000 Kinder an Hunger sterben?
Da auf myheimat überdurchschnittlich viele Menschen unterwegs sind, die sich viel mit solchen Themen beschäftigen und über solche Dinge nachdenken, würde ich mich freuen, wenn der eine oder andere kommentiert, mit welchen Punkten man diese Liste fortsetzen kann! Empfehlt den Beitrag doch auch an eure Kontakte innerhalb von myheimat weiter!
@Matthias Waldgeist: ich habe es bewusst so krass formuliert, weil ich mir selber die Frage gestellt habe, warum ich mir wieder und wieder diese Bilder anschauen musste und wie gebannt vor dem Fernseher geklebt bin. Ich traue da meinen eigenen Gefühlen nicht so ganz, dieses Schaudern, Entsetzen, Mitleid, etc. und musste an den Film "Truman Show" denken. Aber ok, ich spreche da nur für mich.
@Andreas aus Niedersachen: "Nachhaltigkeit" ist gar nicht so eng definiert, wenn man nachschaut und nachfragt. Wie wäre es mit "möglichst nahe am Ideal des Einklangs mit der Natur agierend"? Ja, das ist schwammig. Und ja, was sind die Alternativen? Aber ich hätte ein wesentlich sicheres Gefühl, wenn wir unsere Energie erstens radikal eindämmen und zweitens auf einen möglichst vielfältigen Mix aus Sonnen-, Wasser-, Windenergie und Geothermie setzen.