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Wer bestimmt über Leben und Sterben.....

  • Manchmal muss man die Hand heben...
  • hochgeladen von Luis Walter

Im Amtseid eines Arztes steht es fest verankert, er muss das menschliche Leben so lange erhalten wie nur möglich. Und die dafür vorgesehenen und entwickelten Maschinen machen es heute möglich einen Menschen künstlich über Jahre hinweg am Leben zu erhalten. Nicht selten, ob durch Unfälle oder Schlaganfälle, liegen viele fast leblose Körper in ihren Betten und die Maschinen atmen für sie. Niemand weiß wie lange, niemand weiß wirklich ob es Sinn oder Unsinn macht.

Ein Mensch ist schwer erkrankt, kann nur noch mit starken Medikamenten einiger Maßen schmerzfrei leben. Er weiß, es kann sich noch lange hin ziehen, die Schmerzmittel werden immer stärker, der Körper immer schwächer. Und er weiß, er kann diese Krankheit nicht mehr besiegen, es ist ein dahin vegetieren. Das Leben nimmt er nur noch in der Trance wahr, aber das Gesetz schreibt es in Deutschland so vor. Hat er dennoch die Möglichkeit dieses Leben zu beenden, durch Suizid, bekommen die Hinterbliebenen Probleme mit den Versicherungsträgern.

In welchen Fällen kann Sterbehilfe sinnvoll sein? Kann daraus ein neuer wirtschaftlicher Geschäftszweig werden und die schwarzen Schafe, ähnlich wie bei einer Abtreibung, überhand nehmen? Kann man für so etwas einen Achtung, Zustimmung oder Ablehnung empfinden? Selbst wenn es gesetzlich noch so ausgetüftelt erscheinen mag, es wird immer Mittel und Möglichkeiten geben diese zu umgehen. Falsche Gutachten würden hier nicht zum ersten Mal ausgestellt werden, schnell haben gierige Erben eine Vollmacht zum töten erwirkt.

Ist aktive Sterbehilfe auch die Lizenz zum legalen Töten? Wird daraus auch ein legaler Suizid? Man kann und darf sicher nicht alles über einen Kamm scheren, nicht jeden, der zur Sterbehilfe steht einen Mörder nennen. Und es wird sich im Regelfall kein Verfügungsberechtiger Mensch leicht machen, leichtfertig damit umgehen und gefühllos eine Maschine abschalten lassen. Dennoch kann so etwas zum zweischneidigen Schert werden, die Grauzonen können sich erheblich ausweiten.

Gibt es eine Zwischenlösung zwischen den Ländern Schweiz und Belgien? Wo setzt man die Linie zwischen Sterbehilfe und Selbsttötung? Jemand der psychisch am Ende ist und mit der Welt und seinen Problemen nicht mehr klar kommt, wie kann ein solcher Mensch eingereiht werden? Einen Präzedenzfall zu schaffen, so wie es ein deutscher Arzt jetzt vor hat, ist ganz sicher nicht der ideale Weg. Denn bei allem Respekt vor dem Menschen der im körperlichen Schmerz das Leben so nicht mehr ertragen kann, dieses lieber beenden möchte, die Gefahr der Geschäftemacherei und des Kommerzes liegt hier dann sehr nah. Und es würde auch hier nicht wenige schwarze Schafe geben die sich aus der anderen Not gewaltig bereichern würden...........

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9 Kommentare

Nach langer Durchsicht des Berichtes von Luis und auch den Kommentierenden stelle ich fest dass dieses ein Thema bleiben wird wo sich die Gemüter scheiden. Sterbehilfe bedeutet für mich dem Menschen der dem Tod sehr nahe ist einen würdigen, schmerzfreien Abschied zu ermöglichen. Das geschieht vielfach in Krankenhäusern mit einer Palliativabteilung, andernorts in Hospizen. Meine Betrachtungsweise ist, dass solange der Patient noch in der Lage ist eigenständig eine Entscheidung zu treffen eine Patientenverfügung verfasst werden sollte. In kritischen Situationen muss abgewägt werden, was man dem Menschen überhaupt noch zumuten kann. Da stehe ich ebenso wie Brigitte da und weiß noch lange nicht was die richtige Entscheidung ist. Es darf jedoch nicht zu einer Qual für den Sterbenden sein. Über Leben und Sterben sollte er selbst bestimmen können, vorausgesetzt dass seine Erkrankung unheilbar ist. Als im Januar meine Mutter nach sehr langer Leidenszeit starb war ich sehr froh darüber dass sie nicht mehr in eine andere Einrichtung verlegt wurde. Diese Entscheidung ist meinen Geschwistern und mir nicht leicht gefallen. Kurz darauf verstarb sie und wurde sanft in den Tod begleitet. Ob man das dann als aktive Sterbehilfe bezeichnen kann wage ich selbst nicht zu sagen. Die Ärzte und Pflegekräfte taten alles nur erdenkliche um meiner Mutter das Leiden zu ersparen. All das zeigt uns auf dass hier von Seiten des Gesetzgebers im Einvernehmen aller demokratischen Parteien eine Möglichkeit geschaffen wird, Menschen in Würde und ohne Schmerzen sterben zu lassen.

Bei mir genauso. Meine Mutter starb diesen Februar mit fast 89 an Altersschwäche und nach überstandener Lungenentzündung. Einer der Ärzte sagte: "Wollen Sie es Ihrer Mutter wirklich antun, in ein Krankenhaus zu kommen?" So geschah es friedlich im Schlaf, die Kräfte waren zuende.

In der Tat eines der ethisch schwierigsten Themen, die es gibt! Das zeigt ja auch jeder einzelne der wirklich (allesamt!) guten Beiträge. Die Problematik des Widerspruchs, mit dem man hier konfrontiert wird, offenbart ja auch der Eingangssatz von Luis:

"Im Amtseid eines Arztes steht es fest verankert, er muss das menschliche Leben so lange erhalten wie nur möglich."

Denn da stellt sich auch die mindestens ebenso schwierige Frage, ob denn Embryos bis zum dritten Monat kein "Leben" sind, um das Thema auch von der anderen Seite zu sehen.
Wir leben in einer Zeit, in der rein technisch vieles möglich geworden ist - aber die wirklich ethischen Entscheidungen muss jeder selbst treffen:
Was will denn unser Staat dagegen tun, wenn ich eine Selbsthilfeorganisation im Ausland nutze, um freiwillig von endlosen Qualen erlöst zu werden?
Oder wenn eine Frau ins Ausland zur Abtreibung fährt, weil es hier in ihrem Fall Hindernisse gibt?
Es bleibt wohl immer die Entscheidungen jedes Einzelnen, die er mit sich und seinem Gewissen ausmachen muss - auch der jeweils "helfende" Arzt.

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