myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Der Herr gibt und der Herr nimmt.........

  • Foto: aus myheimat - Profilbild
  • hochgeladen von Luis Walter

Wieder einmal schlage ich heute Morgen die Tageszeitung auf. Wie immer, so fange ich von hinten an um mich zuerst über den Lokalteil zu informieren. Die letzte Seite zieren einige Todesanzeigen, ganz oben ein Name der mir bekannt vorkommt, Ute Takacs aus Thannhausen. Woher kenne ich den Namen, frage ich mich und schon schießt es mir in den Kopf, sie ist, nein, sie war eine myheimat-Reporterin. Ihr Bild sah ich unter den neusten Usern immer an der rechte Seite und einige Kommentare las ich schon von ihr.

Weiter heißt es, dass sie schnell und unerwartet von uns ging, gerade mal ein Jahr jünger als ich, im besten Alter. Es blieb im Verborgenen wodurch ihr das Licht des Lebens erlöscht wurde. Ja ich kannte sie nicht einmal, nur das Bild und den Namen, aus myheimat. Und doch macht es einen irgendwie ein Stück weit betroffen.

Dann kommen so die einen oder anderen Fragen. Warum und wieso wird eine Frau, ein Mensch einfach so aus dem Leben gerissen. In der Anzeige stand unter Angehörigen nicht wie über Albert, Ehemann, sondern „Dein Albert“. Also haben sie auch noch eine glückliche Ehe geführt. im Anschluss wurden die Kinder aufgeführt. Ein Bild oben links ziert die Anzeige, ein Bild einer jungen und schönen Frau, von einem Menschen der von einer Minute auf die andere die Augen für immer schloss und keinen neuen Tag, keinen Sonnenaufgang, keinen Sonnenuntergang mehr sehen kann.

Von einem Moment zum anderen wurde einem Menschen die Frau und Partnerin, die Liebe weggenommen, Kinder ihre geliebte Mutter. Und diese fragen sich warum, wieso, weshalb gerade sie? Welchen Grund hatte der Herrgott im Himmel sie zu sich zu holen? Warum sie, warum so jung, was hat sie, was haben wir verbrochen? Aber eine Antwort werden sie wohl nicht finden können, denn diese kennt nur jener, der ihr das Leben schenkte und es jetzt wieder zurückholte.

Sicher wissen wir alle, das Leben und der Tod gehören zusammen. Wenn etwas Neues entstehen soll muss erst etwas wieder sterben. Das ist die Natur, so wurde die Welt damit bedacht. Doch kann man es in dieser Situation so sehen, so begreifen? Es wird nicht geschehen, dass man es begreifen mag wenn einem das Liebste genommen wird. Egal ob nun jung an Jahren oder im betagten Alter. Geliebtes und liebgewonnenes will keiner hergeben. Mehr Einsicht ist noch vorhanden wenn der Tod eine Erlösung von Schmerzen bedeutet, von einer unheilbaren Krankheit.

Des Öfteren sehe ich einen Mann am Friedhof. Dessen Frau ist nach langer schwerer Krankheit im letzten Herbst von ihm gegangen. Er trägt es mit Fassung und er weiß, das Leben geht für ihn weiter. Aber er ist regelmäßig an ihrem Grab. Die beiden hatten eine intakte Zweisamkeit, bis hin zum letzten Tag. Als er dann in Pension kam und sie einen schönen Lebensabend noch genießen hätten können wird diese Zweisamkeit auseinander gerissen. Sicherlich war es für die Frau die Erlösung, aber es war auch wohl sehr schmerzhaft für ihn und sein Gang geht wie ich auch bei sehr vielen anderen Witwern feststellen kann, mehr als üblich an die Grabstätte.

„Der Herr gibt und der Herr nimmt...“ heißt es immer an einem Begräbnis, Und man weiß, ja es wird einem immer wieder gesagt, nur der Leib liegt in diesem Sarg, die Seele steigt zum Himmel, oder wie es Indianer nennen, geht in die ewigen Jagdgründe ein. Doch der Mensch wird auch bei uns sein wenn er nicht mehr lebt. Im Augenblick des Schmerzes nicht nachvollziehbar, das Reale fehlt, die Berührung, die Ansprache, die Liebe. Aber, der Herr gibt, schenkt und der Herr nimmt, wenn wir auch nicht immer gleich den rechten Sinn darin begreifen können..............

Weitere Beiträge zu den Themen

LebenSterbenSinnTodLebenssinnLiterarisches ForumHerrgottMan(n) denkt halt soThannhausenEsoterik

16 Kommentare

Ein sehr schöner Link Ursula,
Danke!

Es stimmt,mann wird sich erst des Nachbarn bewusst,wenn mann erfährt das er oder sie gestorben ist.Ist das nicht schade.Gerade das leben zu sehen und einem anderen Menschen ein Lächeln zu geben,um ihm zu sagen ich sehe dich.Auch ein wenig Freude macht unser Leben lebenswerter.Dann werden auch wir gesehen.Was passiert dann wenn das große gehen kommt.Es gibt eine gute Erinnerung,den mehr bleibt uns nicht .
Doch kann mann schon auch etwas vorher tun.Jeden Menschen so zu behandeln wie ich es selbst sehr gerne habe.Dies aber auch wirklich tun.
Meine Frau und ich wir haben im Juli 2003 unseren 20 jähr.Sohn bei einem Autounfall verloren.Wir denken heute noch sehr gerne an ihn aber nicht mehr in Trauer sondern in Wehmut.Wir haben akzeptiert das dies so ist.Aus diesem Grunde bin ich auch zur Feuerwehr nach Ostendorf/Meitingen gegangen um anderen Menschen in ihrer Not helfen zu können.Diese Feuerwehr hatte meinen Sohn geborgen wie kann ich mich sonst bedanken? Jeder Mensch hat eine Seele ich habe diese Seele bei meinen Sohn am Unfallort gesehen und gespürt und ich bin Gott dankbar dafür ,das das Schicksal mir und meiner Frau erlaubte ,dort an diesem Ort noch Abschied nehmen zu dürfen.
Gewiss es ein schmerzhafter Schlag den mann bekommt,allerdings wird einem auch bewusst wie wenig mann das Leben achtet ,bis.. ja bis es zeit wird zu gehen.
Wenn es zeit wird muss jeder gehen,doch sollte dies ehrlich und mit reinem gewissen geschehen.
Wir haben eines gelernt,wir danken jeden Tag (wirklich jeden Tag) Gott für den schönen Tag den wir leben durften und freuen uns auf jeden kommenden Tag.
Lebe jeden Tag richtig,denn es könnte der letzte sein und freue dich auf den nächsten.
Peter Pudel

Danke Luis Walter, für diesen schönen Beitrag über meine Mutter. Und auch danke, an all die anderen Kommentare.

http://www.portal-der-erinnerung.de/2008/07/14/ute...

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite