Hochwasserschutz im vollen Gange
Dass die Kammel an sich ein ruhig fließender kleiner Fluss ist der den verschiedensten Wasserkraftwerken Strom liefert, so ist sie im Allgemeinen bekannt. Und zu Jahreszeiten wie derzeit, wo es an Niederschlägen mangelt, führt sie in ihrem Bett kaum Wasser. Doch die Stadt Krumbach und andere an diesem Fluss liegende Kommunen kennen dieses Flüsschen auch anders.
So hatte die Kammel gerade 2002 im Sommer noch nie da gewesene Wassermassen geführt und verheerende Schäden angerichtet. Dann trat sie schon oberhalb der Leidescher Mühle an der Brunnenstraße über die Ufer und überfüllte Keller und Häuser. Als reißender Fluss bewegte sie sich über die Schlachthausstraße über den G’sundbrunnenplatz, über die Mühlstraße und fand erst hinter der Mühlkapelle wieder in ihr ursprüngliches Bett zurück.
Während dieser Hochwasserkatastrophen waren sowohl Bauhof wie auch Feuerwehr und THW rund um die Uhr im Einsatz und verteilten Sandsäcke, um die Schäden einzudämmen. 2002 wurde die an der Mühlstraße liegende Tiefgarage bis zur Decke gefüllt, die halbe Karl-Mantel-Straße und Kapellengasse waren Land unter. Granitsteine wurden am G’sundbrunnenplatz aus dem Boden gerissen und zum Teil weg geschwemmt. Es waren überdimensional große Pumpen nötig um die Keller wieder leer zu bekommen. Die Schäden gingen in die Millionen.
Schon seit dem Pfingsthochwasser von 1999, dass damals als das Jahrhunderthochwasser bezeichnet wurde, wurde ein Hochwasserprogramm von Seiten des Staates gefordert. Doch die Mühlen der öffentlichen Kassen mahlen langsam, doch nun kamen Erfolge zu Tage. Nun konnten die Kommunen die Millionen teuren Maßnahmen gegen erneutes Hochwasser in Angriff genommen werden. So auch bei der Stadt Krumbach, die nun unterhalb der Leidescher Mühle, am Schlachthausparkplatz, den Hochwasserschutz vorantreibt.
Vielen Orts hat man Fehler aus der Vergangenheit erkannt, wo man damals die Flüsse begradigt hatte um mehr Energie herauszuwirtschaften. Das Wasser floß schneller und in größeren Mengen und trat so leichter über die Ufer. Flächen wurden zugeteert, zubetoniert. Auf den Feldern wird immer mehr Mais angebaut, die Böden härter werden und durch teilweise unregelmäßige Niederschläge weniger Wasser aufnehmen. Die Flüsse und Bäche werden immer mehr gefüllt, weniger Wasser versickert.
Nun gibt man dem Wasser schon vor den ersten Siedlungen wieder mehr Freiraum zum Austreten, das Bett der Flüsse und Bäche wird wieder zurück gebaut um den Fluß langsamer zu gestalten.
Wir blicken auf einen trockenen Winter zurück, auch das Frühjahr bescherte bisher wenig Niederschläge, das Erdreich ist ausgetrocknet. Starke Regenschauer versickern nicht und fließen so wieder ab, und somit kann es immer wieder zu solchen Katastrophen kommen, Jedoch können die jetzt ergriffenen Maßnahmen eine erhebliche Linderung herbeiführen.
Meine Erinnerungen an den Lech im August 2005/Sommer, die Lechbrücke Mering Königsbrunn mußte sogar zeitweise gesperrt werden. Willi
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