Hausärzte gegen Kassen.....
Wenn Hausärzte mal nicht mehr auf ihr Sold kommen, dann muss etwas im System nicht stimmen. Zwar ging noch nie ein Herr im weißen Mantel, mit der kassenärztlichen Lizenz zum Behandeln, zum Sozialamt um dort sein Monatsgehalt abzuholen, doch die errechneten Vergütungen der Kassen lassen es wohl so weit kommen. Zumindest für einige, die es nicht verstehen wie man Abrechnungen fälscht. Aber schwarze Schafe gibt es wohl überall und in der Regel fahren auch nicht mehr alle Hausärzte noch zu Patienten hinaus. In Notfällen wird der Notarzt gerufen.
Ob man nun einen Hausarzt bemitleiden muss, dass lassen wir mal dahin gestellt sein. Dass der Verdienst nicht mehr jener von 30 Jahren ist, auch dass bringt der Lauf der zeit mit sich. Ob wohl eigentlich immer weniger Menschen zum Arzt gehen, gerade Berufstätige, aber auch Rentner, die es sich nicht mehr leisten können, machen die Kassen angeblich Verluste. Und um diese aufzufangen müssen jetzt Ausgaben gestrichen werden. Man zahlt Pauschal, pro Patient Hausbesuch gerade mal um die 18 Euro. Ein Techniker einer Heizungsfirma berechnet hier mal schon 60 Euro für die Anfahrt, ohne noch etwas getan zu haben.
Die Relation stimmt einfach nicht mehr. Und jene die am Hebel sitzen, die schnüren einfach den anderen das Wasser ab, ohne mal zu sehen wo und wieviel Defizit vielleicht in den eigenen Reihen entsteht. Man ist sich dessen ja auch bewusst, was so einen Allgemeine Ortskrankenkasse an sozialen Fällen alles auffangen muss. Doch fängt sie hier alleine auf?? Wird sie nicht vom Staat subventioniert, zum Beispiel bei den ganzen Flüchtlingen und Asylanten? Wieviel Leistung erhält man denn noch für seinen Beitrag, der ständig nach oben geht? Und wer kann sich schon einen Privatarzt leisten, wer kann schon ständig alle Behandlungen aus der eigenen Tasche zahlen wenn er eh schon gesetzlich zur Abgabe gezwungen wird?
Die Paläste der Kassen wachsen von mal zu mal. Das Beste und das Teuerste ist ihnen nur gut genug. Die Gehälter in den oberen Etagen sind ganz sicherlich auch nicht immer gerechtfertigt. Und dann können die Kassen selber nicht einmal abrechnen, da braucht man zusätzlich noch die kassenärztliche Vereinigung, die auch nochmals ganz schön schluckt. Und vor allem haben es alle ziemlich schnell begriffen, es ist besser und sicherer nach unten zu treten als nach oben. Denn da könnte man ja auf die eigene Schnauze fallen.
Die Patienten sind jetzt einmal kurz auf die Seite geschoben worden. Man hat erkannt, ein Hausarzt verdient einfach zu viel. Was muss der denn 50 Euro haben wenn er des Nachts mal schnell zu einem Patienten aufs Land fahren muss. Und zu dem fährt er ja alleine, ohne eine Assistentin. Und sein Auto, seine Fahrkosten, dass sind ja wohl auch seine Privatsachen. Und was braucht er einen dicken Schlitten, einen kleinen VW oder Fiat tut es längst auch. Und dass er dafür nun mal so lange studieren musste um den weißen Kittel und einen Dr. med. zu tragen, dass war ja seine freie Entscheidung. Und ein Pfarrer Kneipp ist ja auch mit sehr wenig Mittel klar gekommen und hat Patienten geheilt, dann wird dass wohl so ein studierter Hausarzt dass auch noch schaffen.....
Unser Land hat die Richtung verloren. Die Politik schwimmt auf dem großen Ozean ohne Richtung, ohne Peilung. Man versucht immer wieder mal einen Kurs einzuschlagen, doch die vielen Kapitäne, die am Ruder sind, können sich nicht entscheiden. Und so klafft wirklich die Schere immer mehr und immer weiter auseinander. Vielleicht geht es uns noch recht gut, vielleicht sind wir zu aufgewühlt und aufgebracht weil unser Lebensstandard, den wir so gewohnt sind, zu sinken droht. Doch während die einen für eine gewisse Verantwortungsbewusste Arbeit mehr Geld im Monat kassieren als ein Arbeiter am Fließband in 10 Jahren. Während dessen werden auf der anderen Seite Hungerlöhne bezahlt, mit der Begründung, mehr Arbeitsplätze zu schaffen.
Da früher die Menschen auch früher gestorben sind, Dank unserer modernen Technologie und Medizin heute 100 keine Altersgrenze mehr ist die man nicht anpeilen könnte. Somit bedarf es auch mehr an Medizin, an Ausgaben aus den Kassen, mehr ärztliche Versorgung. Doch in Zeiten wo es billiger kommt seine Arznei gleich selber zu bezahlen, Gebühren für den Arztbesuch erforderlich sind, die Leistungen zurück gegangen sind und die Beiträge nach oben, müsste eigentlich doch genügend in den Kassen sein um den Hausärzten es zu ermöglichen ihren bisherigen Standard weiter zu erhalten. Pensionierte Politiker verlangen es ja auch......................
Hallo werter Herr Walter,
mit Ihrem Bericht machen Sie völlig zutreffend auf die unsäglichen Zustände in diesem unseren Land aufmerksam. Leider finden solche sozialen Themen wie von mir durch eigene Berichte dieser Art erfahren, wenig Resonanz bei den Lesern und Besuchern von"myheimat", obwohl gerade das von Ihnen beschriebene Thema uns alle hautnah betrifft. Wie schlimm die Lage wirklich ist unterstreicht zum Beispiel der gestern von der ARD in "Monitor" gesendeten Beitrag:
Billig, billiger, gefährlich: Wie die Kassen bei der Pflege sparen
Tausende Eltern pflegen ihre schwer kranken Kinder zuhause. Zur täglichen Angst um das Leben des Kindes kommt immer öfter die Angst vor der Krankenkasse. Die Kassen drängen auf Einsparungen. Sie nehmen Billig-Pflege-Dienste unter Vertrag, kürzen bei den Pflegezeiten. MONITOR-Recherchen zeigen, dass dies auch zu Lasten der Qualität geht, mit zum Teil lebensbedrohlichen Konsequenzen.
Unter all diesen schlimmen Zuständen nicht nur im Gesundheitswesen fragt man sich, wann die betroffenen Bürger wie jetzt die Ärzte sich zusammenschließen um gegen diese Zustände im Land anzutreten. Allein der Gang zur Wahlurne scheint diese Dinge nicht mehr zu lösen. Es kann wohl bei Betrachtung der Lage im Gesundheitswesen wohl nicht davon ausgegangen werden, dass die Politik diese zum Wohle der Bürger noch im Griff hat. Die allseitige Gier der im Gesundheitssystem Betätigten nach dem schnöden Mammon, lässt die Schwächsten also den Bürger sprichwörtlich die Suppe auslöffeln. Menschlichkeit, Humanität, Wärme, Solidarität sind durch Eiseskälte in diesem Land so gut wie ausgerottet. Es bleibt also zu hoffen, dass die betroffenen Menschen endlich begreiffen, dass es bereits fünf nach Zwölf ist. Vielleicht merken es die Bürger jetzt wenn der Bauch zwickt und der Hausarzt nicht mehr kommt, dass sich etwas zu ihrem Nachteil verändert hat.
Mit allerbesten Grüßen
IGSG
InteressenGemeinschaft für Soziale Gerechtigkeit e.V.
Eberhard Krause (1. Vors.)