Gesundheitsreform am falschen Ende angepackt.....
Es ist wie mit allen Reformen, letzten Endes ist immer der Kleine der Dumme, in diesem Falle der Gesundheitsreform immer wieder der Patient. Denn auf ihn wirkt sich alles aus, Arztbesuch und Krankenstand wird zu einem deutschen Luxusartikel. Doch wer fängt an wirklich einmal bei den deutschen Krankenkassen zu sparen????
Eigentlich müssen die Krankenkassen Geld in Hülle und Fülle haben. Eine Gesundheitsreform dürfte die letzte Reform sein die man wegen Einsparungen in der Bundeshaushaltskasse benötigt. Zwar werden die Menschen immer älter, zwar gibt es inzwischen eine beachtliche höhere Anzahl an Menschen in unserem Land und die Medizin wird immer kostspieliger. Auch die Gerätschaften, die heute in Praxen und Kliniken üblich sind, kosten ein halbes Vermögen. Und dennoch, schon bedingt durch den Arbeitsplatz, gehen bedeutend weniger zum Arzt.
Als mein Vater vor gut 44 Jahren durch einen Verkehrsunfall schwerst verletzt wurde, lag er Stunden in einem Bett auf der Männerstation im Bad, bevor er starb. Es gab damals keine Notoperationen und es war kein Rettungsteam am Unfallort für die Erstversorgung. Es kam kein Rettungshubschrauber und flog ihn in eine Spezialklinik nach Ulm oder Augsburg. Diese Zeiten haben sich geändert. Heute werden schwerst Verletzte durch gute Rettungssanitäter und Notärzte versorgt und das gesamte Rettungssystem ist auf einem sehr guten Stand. Und sicher kostet dies Geld, und oft nicht wenig.
Nach dem damals viele Leute nach Unfällen und Krankheiten gestorben sind, ist die Überlebenschance heute um ein vielfaches höher. Die Menschen werden dadurch älter und die Anzahl der zahlungskräftigen Patienten nimmt dennoch mangels Arbeitsplatzes ab. Der Arbeitsplatz, neben der Gesundheit das wichtigste Gute in der heutigen Zeit und schon mit Luxus vergleichbar, will nicht durch Krankheit gefährdet werden. Bedeutet viele eigentlich Kranke gehen einfach in die Drogerie oder Apotheke und holen sich dort was sie brauchen, inklusive Beratung. Ohne einen Cent von einer Krankenkasse zu verschwenden.
Andere wiederum gehen gleich zu einem Heilpraktiker oder lassen sich dort behandeln wo die Schulmedizin noch nicht gegriffen hat. Diese Behandlungen werden selber bezahlt, wie Massagen oder Kuren. So zahlt eine gewisse Anzahl Kassenpatienten ihre Behandlungen selber und trotzdem steigen die Kosten, anscheinend, so ins unermessliche das eine Generalreform nötig ist. Steigende Beiträge, Zuzahlungen im Quartal, hohe Zuzahlungen, selbst bei Rentnern bei der Arznei. Und ein Ende der immer teureren Gesundheit ist nicht in Sicht.
Woher kommen denn diese hohen Kosten?? In den ganzen Jahrzehnten sind die Verwaltungskosten explodiert. Die Gehälter der Kassenvorstände und Direktoren. Die Kassen haben ihren Sitz in großen Prunkgebäude, erbaut mit den Mitgliedsbeiträgen. Überschüsse wurden nicht sorgfältig zur Seite gelegt sondern verprasst. Ständig wurden die Büros mit neuen Innenausstattungen versehen, angeblich alles zum Wohle des Kunden, des Patienten. Darauf würde er sicher gerne verzichten wenn der Beitrag monatlich bei sechs oder sieben Prozent liegen würde. Und einer Oma wäre ein schlichtes Büro auch lieber als nur Zuzahlungen zu leisten.
Nun sind nach den Kliniken und Hausärzten die Fachärzte an der Reihe. Nun wird hier der Rotstift und die Daumenschraube angelegt. Und dies von Seiten der Politik. Wohl auch weil Politiker ebenso in den Vorständen der Kassen sitzen und sich selber das Wasser nicht abgraben wollen. Braucht man aber denn auch so viele Krankenkassen wenn der Regelungssatz einheitlich ist und keiner mehr eine Konkurrenz darstellt? Braucht man diese Wasserköpfe, die sich auf Kosten der Mitglieder sich ein schönes Leben machen oder daran zu denken wie schwer es eine arme Rentnerin hat? Braucht man diese aufgeblasene Verwaltungen und gut bezahlten Vorstände die es sich leisten können sich privat im Ausland operieren zu lassen oder sich die besten Professoren leisten können?
Dort sollte der Hebel an Reformen angesetzt werden. Dort sollte einmal kräftig ausgemistet werden, dann den vielen schwarzen Schafen von käuflichen Medizinern strenger kontrolliert werden. Denn wie jede Reform, so ist diese wieder nicht für die Basis, nicht für den Betroffenen, den Patienten, Kunden, Dienstleistungsnehmer zugeschnitten, sondern damit sich die Politik ihre Löcher stopft und die Kassen weiter auf ihrem hoheitlichen Imperium sitzen und mit den Mitgliedsbeiträgen Missbrauch betreiben können.....
Unser Land wird von Lobbyisten regiert und die Pharmaindustrie hat z.B. eine sehr starke Lobby.
Wie hier schon angesprochen, verschwindet viel Geld in den falschen Töpfen.
In unserer medizinischen Versorgung haben wir leider eine Mehrklassengesellschaft.
Viele Menschen können sich schon jetzt nur noch eine dürftige Grundversorgung leisten.
Irgendwann bekommen wir in Deutschland amerikanischen Verhältnisse.
Ein Rettungsdienst kommt dann vielleicht nur noch, wenn du vorab per Handy und Kreditkarte dafür bezahlst.
Einige Fachärzte weigern sich schon, noch weitere Kassenpatienten auf zunehmen.
Das hat meine Frau selbst erlebt !
Mein Hausarzt schließt immer häufiger seine Praxis, da sein knappes Budget nie bis ans Monats-,Quartals- und Jahresende reicht.
Ich ärgere mich zwar etwas darüber, wenn ich ab 15. Dezember vor einer verschlossenen Praxis stehe, aber ich habe auch dafür Verständnis.
Ich möchte schließlich auch nicht umsonst arbeiten.
Immer mehr Arztpraxen in ländlichen Gebieten, aber auch in Ballungsräumen müssen wegen dem Kostendruck schließen.
Die Gesundheitsreform stellt eine weitere Demontage unserer Sozialstaates da
!