Zum 100. Geburtstag: Willy Millowitsch
„Schnaps, das war sein letztes Wort…..“ liegt uns immer noch in den Ohren und haben es schon so oft gesungen, vor allem wenn „Wir sind alle kleine Sünderlein“ zum Ausdruck kam. Aber „Das Herz von Köln“ schlug auch für ihn. Dort vor 100 Jahren geboren, und dort auch 1999, also vor 10 Jahren mit 90ig gestorben, Willi Millowitsch, ein Kölner Original und auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt. Er war sowohl auf der Bühne, die sehr wohl seine Welt bedeutete, wie auch im Film, ob im ernsten Fach oder aber meist in der Komik, sein Zuhause war eben überall, vor allem auf der Millowitsch – Bühne…..
Schon seine Eltern, Peter Wilhelm und Käthe Millowitsch waren Schauspieler mit Leib und Seele. Da war es nicht verwunderlich das der am 09.01.1909 in Köln geborene Sohn Willy ebenfalls in dessen Fußstapfen treten wird. Welchen Bekanntheitsgrad der Name Millowitsch noch bekommen würde, das hatte er sich wohl selber nicht träumen lassen, als er 1922 ohne Berufsausbildung in Schauspielfach wechselte. Das schon von Vater Peter Wilhelm gegründete Millowitsch – Theater übernahm der Sohn 1940 und war doch nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Regisseur am Werke.
Wie durch ein Wunder überstand das Millowitsch–Theater an der Aachener Straße die Bombenangriffe des zweiten Weltkrieges. Der damalige Oberbürgermeister der Stadt Köln und wohl auch ein begeisterter Millowitsch – Fan, Konrad Adenauer wollte das im Herbst 1945 der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde und so fanden bis 1949 täglich Vorstellungen statt. In dieser Zeit, 1946, heiratete Willy ein zweites Mal, die erste Ehe von 1939 ging nur wenige Jahre. Mit seiner Frau Gerda Feldhoff sollte er dann vier Kinder haben. In seine Fußstapfen traten der Sohn Peter und die Tochter Mariele.
Seit dem Jahre 1949 stand Millowitsch auch immer wieder vor der Filmkamera. Nicht nur auf seiner Bühne in Köln, sondern für den WDR, wo er zum Beispiel den „Kommisar Klefisch“ spielte. Eine ganze Reihe von Kinofilmen würden auch mit ihm gedreht, wie „Drei Mann auf einem Pferd“ oder „Zwei Herzen im Mai“, „Alter Kahn und heiße Liebe“ oder „Die drei Scheinheiligen“, um nur einige zu benennen.
Daneben war er auch als Sänger ein gefragter Gast, nicht nur in Köln am Rheine zur Faschingssaison. „Schnaps das war sein letztes Wort“, „`s war immer so“, Wenn das Lied ein Schlager wird“, „Das Herz von Köln“, „Ich bin halt ein Genießer“, „Mulle-Mulle-Mäuschen“, „Die Liebe ist vergänglich, der Durst bleibt lebenslänglich“, „Das Goldene Herz“ oder „Musse nit tun“. Eine der letzten Aufnahmen hieß dann „Pass auf die Welt auf“. Sein wohl bekanntestes Kölner Karnevalslied war jedoch „Kölsch Jung“, das Fritz Weber für ihn geschrieben hat.
Für seine Verdienste um das Volksgut bekamt der „Kölner Jung“ 1984 das Bundesverdienstkreuz und 1989 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Köln ernannt. Wie wohl selten ein anderer, erhielt Millowitsch schon zu Lebzeiten, als „das Kölner Original“, ein Denkmal, 1992 wurde es in der Altstadt, am Eisenmarkt aufgestellt. Über vier Jahrzehnte wurden Theaterstücke von der Millowitsch – Bühne aufgezeichnet und gesendet. Immer Stand er, oft auch mit seinen Kindern Peter und Mariele, als Hauptdarsteller auf der Bühne. Seine unverwechselbare Ausdrucksweise, sein Dialekt, seine Sprechart machten ihm zu einem unumstrittenen außergewöhnlichen Theaterkünstler.
Im Alter von 90 Jahren Starb Willy Millowitsch am 20 September 1999 an Herzversagen im Kölner St. Elisabeth Krankenhaus. Auf dem Melaten – Friedhof wurde er fünf Tage später beigesetzt. Zum Auszug des Sarges aus dem Dom spielte die Orgel in einer Moll – Tonart sein Lied „Ich bin `ne kölsche Jung“. Anschließend ging der Trauerzug über Neustadt und die Aachener Straße, vorbei an seinem Theater, zum Friedhof. Der WDR hatte damals diesen Trauerzug live übertragen. Kurz darauf gab wurde ihm zu Ehren ein „Willy-Millowitsch-Platz“ gewidmet und 2003, für besondere Verdienste um die kölscher Sprache verdiente Persönlichkeiten mit einer „Willy-Millowitsch-Medaille“ ausgezeichnet. So lebt der „kölsche Jung“ in seiner Stadt mit Herz, seinem Kölle weiter…………….
Er gehört wahrlich zu Köln wie der Dom dort :-))