Edith Piaf – Der Spatz von Paris…..
Edith wurde am 19. Dezember 1915 in Paris geboren, die Mutter, eine Kaffeehaussängerin, verließ ihr Kind um Karriere zu machen. Edith kam zu ihrer Großmutter mütterlicherseits, bis ihr Vater vom Krieg zurückkehrte und das Kind zu seiner Mutter brachte. Dort erkrankte sie an einer Augenhornentzündung und erblindete. Nach zwei Jahren konnte sie wie durch ein Wunder wieder sehen und wurde gesund.
Als Edith sieben war nahm sie ihr Vater, der Akrobat war, mit zu einem Wanderzirkus. Mit zehn sang sie zum ersten mal Lieder ihrer Mutter, die sie noch im Gedächtnis hatte, auf der Straße. Doch das Milieu, das sie umgab, war von Gewalt und Alkoholismus geprägt. Mit 15 verließ sie ihren Vater und suchte alleine als Straßensängerin ihr Glück. Von einem Kabarettbesitzer entdeckt, machte sie eine sprunghafte Karriere schon in jungen Jahren. Sie wurde „La Môme Piaf“ (Kleiner Spatz) genannt.
1933 brachte sie eine Tochter zur Welt, doch „die Piaf“ zog es vor auf Musikveranstaltungen herumzuziehen und ließ das Mädchen bei ihrem Vater, wo es 2-Jährig an einer Hirnhautentzündung starb.
In dieser Zeit, 1935 nahm Edith Piaf ihre erste Platte auf, dann ihr Manager und Produzent Mentor Leplée ermordet aufgefunden und sie der Mitwisserschaft bezichtigt und vor Gericht gestellt. Doch sie wurde freigesprochen, flüchtete dann in die Provinz und kehrte zwei Jahre später wieder nach Paris zurück.
Als ihre große Liebe, der italienische Boxer Marcel Cerdan bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, schien auch ihr Leben keinen Sinn mehr zu haben. Sie heiratete drei Jahre später den französischen Sänger Jacques Pills, von dem sie sich nur vier Jahre Später wieder scheiden ließ. Es folgte eine Affäre nach der anderen und immer verbunden mit sehr viel Alkoholkonsum. Letzten Endes litt sie schwer an rheumatoide Arthritis.
Ende der 50er Jahre brach sie mehrmals auf der Bühne zusammen und die Ärzte diagnostizierten ein unheilbares Krebsleiden. Jedoch ließ Edith Piaf sich nicht unterkriegen und ging weiter auf Tournee, im Beisein einer Krankenschwester. In diese Zeit fiel ihre kurze Liebesaffäre mit dem wesentlich jüngeren Chanson-Sänger Georges Moustaki. Er war auch derjenige, der für sie den Chanson „Milord“ komponierte.
Am 10. Oktober 1963 stab „der kleine Spatz von Paris“ mit 47 Jahren an einer Zirrhose in Plascassier. Ihr Leichnam wurde noch in derselben Nacht, heimlich in einem Leichenwagen getarnt, nach Paris gebracht, dort wurde der Totenschein ausgestellt. Über 40 000 Menschen nahmen an ihrem Begräbnis teil und ihr Grab ist heute noch von einem Blumenmeer umgeben.
Was blieb ist ein Bild von einer Frau mit einer unsagbaren Stimme und ihre Lieder wie La vie en rose, Sous le ciel de Paris, Non, je ne regrette rien, Hymne à l'amour und nicht zuletzt Milord.
Leider weiß man oft viel zu wenig hintergründiges
und sieht nur da vorne auf der Bühne den Star
und seine Eskapaden nimmt man hin.
Wäre die Piaf in einem anderen Umfeld aufgewachsen
und was anderes von klein auf gesehen als
Gewalt und Alkohol, hätte sie weniger seelische Niederschläge erhalten,
dann hätte sie uns sicherlich noch mit vielen
anderen schönen Lieder erfreut....