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Der Stockerhof in Naichen.......

...ist immer ein Ausflug wert und verführt den Besucher in eine Zeit um 1930. In der einstige Schmiede wird jeden 1. und 3. Sonntag im Monat die Esse angeheizt und der Besucher kann hier dem altertümlichen Schmiedehandwerk zusehen wie Schaufeln, Ketten, Zargen, Nägel und vieles mehr früher hergestellt wurde.

Idyllisch im Kammeltal, an der Kammel gelegen, da liegt 10 km nördlich von Krumbach der kleine Ort Naichen. Wenn man hier durchfährt, erkennt man an der Straße nur ein paar Häuser und Höfe, und aus Richtung Süden kommend, jeden 1. und 3. Sonntag linker Hand die Fahne des Bezirks Schwaben wehen. Ein Wegweiser führt einen dann zum Hammerschmiede – Museum „Stockerhof“.

Eingebettet in zartem Grün liegt an den Ufern des Kammels ein kleiner Hof mit zwei Gebäuden. Dieses Anwesen gehörte einmal der Fam. Stocker, ehemals eine Schmiedefamilie. Während im ersten Gebäude immer wieder eine Sonderausstellung zu sehen ist, wird im zweiten Gebäude nochmals das alte Schmiedehandwerk lebendig. So wie der „Stocker – Schmied“ anno dazumal seine Schaufeln und Pflüge für die Landwirtschaft und die private Kundschaft herstellte.

Die Wasserkraft spielte in der Zeit eine sehr wichtige Rolle und gab den Maschinen die Energie. Wie es damals war, auch das kann man hier optisch gut nachvollziehen. Aber nicht nur das Handwerk selber, sondern auch das Leben und die Lebensräume werden originalgetreu hier aufgezeigt. Die Kücheneinrichtung und das Schlafgemach, das Wohn- und Repräsentationszimmer, bis hin zum WC. Diese Wohnräume wie auch der „Verkaufsraum“ befanden sich im ersten Stockwerk, über der Schmiede.

Eintauchen in die Jahre nach 1922 und auf eine Zeitreise gehen, wo die Technik noch menschliche Kräfte erforderte, eine Erlebnisreise durch eine Zeit, die heute von der Jugend nicht mehr nachvollziehbar ist. Abseits von dem heutigen Wohlstand, in eine Zeit, in der Briefe von Hand geschrieben wurden und eine mechanische Schreibmaschine die Rechnungen schrieben. Wo im Schlafzimmer noch der Waschkrug stand und statt eines Kühlschrankes die „Speis“ die Nahrungsmittel aufbewahrte. Der Stockerhof in Naichen bietet auf kleinstem Raum diese Zeitreise, zurück in die Vergangenheit, gibt uns wieder das Leben unserer Großeltern.

Vom 27. April bis zum 2. November 2008 bietet Naichen auch eine Sonderausstellung. „Lebenszeichen“ nennt sie sich und zeigt Feldpostbriefe einer schwäbischen Familie im 2. Weltkrieg. Feldpost als Brief, Päckchen oder Karte war der einzige Lebensbeweis in den Kriegsjahren von den Soldaten. Hier wurde die Kommunikation schriftlich betrieben, sich ausgetauscht was zuhause in der Abwesenheit geschieht, oder aber auch wie es dem Soldaten ergeht, der weit weg im fremden Land an der Front dient. So konnten auch alle diese Kriegserlebnisse aufgearbeitet werden.

Diese Ausstellung soll aufzeigen, anhand der zahlreich erhaltener Briefe der Familie Hösle aus Langenhaslach, was man sich so zu schreiben und erzählen hatte. Das geht vom alltäglichen Leben aus der Heimat und an der Front, über das politische Geschehen und dem Umgang mit der nationalsozialistischen Zensur bis hin zu religiösen Themen. Sie vermittelt unserer modernen Zeit Eindrücke und die Problematik aus den Kriegswirren mit der Familie in Kontakt zu bleiben um die Sehnsucht nach den geliebten Menschen zu stillen.

Somit ist dieser „Stockerhof“ in Naichen auch 2008 ganz sicher ein Besuch wert. Und wer sich vorab ein Bild davon machen möchte, sich informieren, der kann dies unter http://www.hammerschmiede-naichen.de gerne tun.

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12 Kommentare

Wieder ein Stückchen deutsche Heimat kennengelernt, danke Luis.

In der heute sehr schnelllebigen Zeit kennt man das nicht mehr so richtig was vor rund 40,30 oder 20 Jahren auf den Müll geschmissen hat. Wieviele der alten Schreibmaschinen bekommt man heute noch zu sehen?
Auch das alte Handwerk des Schmiedens kenne ich auch noch aus meiner Kindheit, und doch ist es lange her..........

Schnell rückt die Zeit heut dahin
und viele Dinge, die noch nicht alt,
verlieren tatsächlich ihren Sinn.
Man schmeißt sie weg, eiskalt!

Wer kennt den Radiorecorder denn noch?
Wer die Streifen, die man einst noch sah
vom Telefaxgerät, sie stanzte Loch an Loch?
Vor zwanzig Jahren waren sie uns noch nah!

Wer kennt noch ein Tonbandgerät aus der Zeit,
wo man stolz war dass an solches besaß
als man von MP3 nichts kannte weit und breit.
Die alte Technik man heut sehr schnell vergaß.....

  • Gelöschter Nutzer am 21.04.2008 um 10:37
Gelöschter Kommentar
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