Was unsere Ohren gut tut und was nicht!
Die Ruhe der Menschen ist vielen immer mehr und mehr als ein sehr wichtiger Lebensfaktor geworden. Die Ruhe nach dem Sturm in den Fabriken, Büros, bei der Arbeit allgemein wollen viele nun Zuhause genießen. Es erscheint allerdings nicht immer einfach. Aber es sind die alltäglichen Lärmentwicklungen, die nun störend wirken. Eine Kirchenglocke, die gerade dann läutet, wenn man einschlafen möchte. Der Hahn auf dem Mist, der viel zu früh kräht.
Nun möchte die Bundesregierung mehr Kinder, mehr kinderreiche Familien. Doch auch hier entsteht wieder Lärmbelästigung. Denn Kinder müssen spielen, müssen sich austoben können. Ob nun Zuhause oder im Kindergarten. Aber Anwohner stört dieser Lärm, den sie täglich ertragen müssen. So wird alles daran gesetzt Kindertagesstätten zu schließen. Aber auch Bildungsstätten sind ein Dorn im Auge. So hatte die Jugendbildungsstätte in Babenhausen, dessen Betreiber der Bezirk Schwaben ist, Ängste um die Schließung. Denn eine Unterschriftenaktion wegen Lärmbelästigung hatte den Anstoß dazu gegeben. Die Jugendlichen musizierten zu laut, sie sangen zu laut, sie feierten zu laut. Doch noch ging alles gut......
In vielen Wohnvierteln gibt es Spielplätze, denn Kinder müssen spielen können um nicht über gefährliche Straßen gehen zu müssen. Doch in den Vierteln leben nicht nur kinderreiche Familien. Und so wirken diese Kinder belästigend für die anderen Anwohner. Leider haben diese vergessen dass auch sie mal Kinder hatten, dass auch diese Kinder lärmten, was selbstverständlich war. Doch plötzlich, stört dieser der anderen Kinder, stört der Kinderhort und Kindergarten. Rechtsanwälte und Gerichte streiten sich, verdienen sich goldene Nasen, und nehmen den Kindern die Freiheit sich frei bewegen zu können. Auch die Berufsfachschule für Musik hat immer wieder Ärger, denn das Musizieren wird als Lärmbelästigung gesehen.
Doch wer hat die Chance des Fluglärms zu entgehen? Wer hat die Chance gegen den Straßenlärm zu prozessieren? Wer kann sich gegen 1000 Watt – Musikanlagen in den Autos der Jugendlichen zur Wehr setzen? Diese Lärmbelästigungen werden auch von den Gegnern der Bildungs- – und Kinderstätten hingenommen. Was haben wir doch für eine verkehrte Welt???!!!
Hallo Luis! Als Mum von drei Kindern ist mir das thema nicht fremd. Aber man kann seine Kinder auch so erziehen, dass sie Rücksicht nehmen lernen.
Dass Stätten für Kinder und Jugendliche schließen müssen, weil keiner sie haben will - das ist Deutschland. Anderseits sollen wir Kinder werfen wie die Haasen, damit die Rente der künftigen Generationen bezahlt wird. Wenn sie dann aber da sind, die lieben künftigen Rentenkasseneinzahler, leben und lärmen - dann steht keine Frau Familienministerin auf der Matte, die dann für Kinder und Jugendliche eintritt, deren Jugendzentrum geschlossen wird, weil ein Anwohner sich beschwert. Linderlachen ist kein Lärm! Hab dazu ein nett formuliertes Urteil gefunden:
"Bei Kinderlärm ist eine erweiterte Toleranzgrenze angebracht, denn ein Mehr-Familienhaus ist kein Kloster, Kinder können nicht wie junge Hunde an die Kette gelegt werden (AG Neuss 36 C 232/88, WM 88, 264)."