La Gomera (6 und Finale) Das Casa Maria
Vor dem Casa Maria sind wir schon oft gestanden, wenn wir dort auf Bus oder Taxi warteten, welche uns zu den Ausgangspunkten unserer Wanderungen brachten....
Eines Abends haben wir auf der Terrasse des Lokals Platz genommen und uns an den Spezialitäten des Hauses erfreut. Auch wenn der Name „ Casa Maria“ sehr spanisch ist - das Haus ist mit Ausnahme des Chefs und seiner Küchenmannschaft fest in deutscher Hand. Wer nicht unbedingt auf die Feinheiten der spanischen Festlands-Küche aus ist, der erhält alles was auch in den anderen gomerischen Gaststuben angeboten wird. Ich habe mich für frischen Fisch „ pescado del dia“ – heute eine Dorade - entschieden und für ein Inselspezifikum – die „ patatas arudas“ Dies sind kleine Kartoffeln, welche in Salzwasser gekocht werden und am Ende des Garungsprozesses mit einer Salzkruste überzogen sind. Sie schmecken vorzüglich, allerdings auch die dazu gehörende Dorade. Aber auch die hausgemachte Paella, für die sich meine Freunde entschieden, ist nicht zu verachten. Der Vino Tinto rundet das ganze Menue ab.
Im Casa Maria haben in den 70er Jahren die ersten deutschen „Aussteiger“ übernachtet – es gab kaum andere Herbergen. Von den damaligen „Eroberern“ ist nicht mehr so viel übriggeblieben. So nach und nach hat sich das Casa Maria zu einem Kultlokal entwickelt. Im Strandabschnitt vor dem Haus wird Kleinkunst geboten. Feuerschlucker, Magier und andere Künstler geben in unregelmäßigen Abständen ihr Können zum Besten. Doch heute deutet sich ein anderes „Event“ an: Am Tisch neben uns nimmt der Chef des Hauses Platz und stellt seine Gitarre ab. Es dauert nicht lange - dann kommt ein weiterer Senor mit einer Mandoline und gesellt sich zum „Chefe de la Casa“ . Während der Kellner noch dabei ist, für die beiden eine Karaffe mit Rotwein und eine mit Wasser bereit zu stellen, erscheint ein weiterer „Insulaner“ mittleren Alters und nimmt mit seiner Gitarre bei den anderen Platz. Die Instrumente werden gestimmt. Dann beginnen die drei ihr Konzert. Sie haben alle fantastische Stimmen. Neben spanischer Folklore kommen auch Hits von Santana und anderen zur Aufführung und so ist fast für jeden Musikgeschmack was mit dabei. Eine Team vom RPR (Rheinland Pfalz Radio - ein privater Rundfunksender) zeichnet einige der Lieder auf. Zu vorgerückter Stunde singen immer mehr mit ...aber: pünktlich um 23 Uhr ist Schluss.
Beim gemütlichen Zusammensein bei einem Glas Rioja erfahren wir von JOE
mehr über seine zukünftigen Pläne mit seiner kleinen Bergschule „JOE`s TOURS“ . Er selbst führt seit mehr als 25 Jahren Gruppen durch die Gebirge der Welt. Er ist in den Alpen und auf den „wanderbaren Inseln“ genauso zuhause wie in Nepal, Indien, Middle East oder Südamerika. Extremtouren – so wie früher – sind nicht mehr seine Sache – aber seine Erfahrung will er einbringen in Erlebniswochen, welche sich sowohl für Familien mit Kindern aber insbesondere auch für rüstige Pensonäre eignen. La Gomera und die anderen kanarischen Inseln haben hierbei ihren festen Platz. Wer mehr erfahren will, kann sich mit JOE in Verbindung setzen: joes-tours@t-online.de
Im Valle Gran Rey gibt es viele nette kleine Restaurants und Kneippen. Unweit vom Casa Maria betreibt „Haraldo“ seine „Gecco-Bar“ . Im Lokal selbst ist nichts von Geccos zu bemerken. Er ist mit Herz und Seele Fan von Werder Bremen und entsprechend ist auch das Lokal dekoriert. Am Samstag-nachmittag gibt es bei ihm – für all diejenigen, welche auch im Urlaub nicht darauf verzichten wollen - „Bundesliga Live“ . Für deutsche oder bayerische Kost sorgt „Metzger Mike“ , der sich in Vueltas niedergelassen hat und Weißwürste, Leberkäs und andere Spezialitäten produziert.
Eine weitere Besonderheit ist der „Valle Bote“ – diese im Stil einer satirisch angehauchten aber gutgemachten Schülerzeitung erstellte Lektüre erläutert die Weltsicht ( liebevoll kommentiert ) aus der Inselperspektive. Er ist amüsant zu lesen...
Es ist jetzt fast ein Jahr her, dass ich mit Joe auf La Gomera war. In den nächsten Tagen trete ich mit JOE`s TOURS eine neue Wanderreise an.
El Hiero, die kleinste der Kanaren-Inseln , wird dann unser erstes Ziel sein.
Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Inseln gleichen oder unterscheiden... damit ich aber nicht allzu sehr „Gomera entwöhnt“ werde, folgen der Woche auf El Hierro noch ein paar Tage im Valle Gran Rey. JOE will uns dann insbesondere den Nordwesten Gomeras näher bringen.