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Konsolidierung ist wichtig - Ein Interview mit Bürgermeister Willy Rothermel

  • Willy Rothermel, Bild: Stadt Krumbach
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krumbacher: Herr Rothermel, wenn Sie uns Ihr Amtsverständnis beschreiben würden: Sehen Sie sich eher als Moderator, leitender Angestellter der Krumbach AG, Vorstandsvorsitzender eines modernen, kundenorientierten Dienstleistungsunternehmens oder Chef der Stadtverwaltung?
Willy Rothermel: Die Aufgaben eines Bürgermeisters sind sehr vielseitig und so lässt sich die Aufgabe im Sinn ihrer Frage nicht eindeutig auf eine Rolle festlegen. Ein Bürgermeister hat in all diesen Bereichen eine Führungsaufgabe, gleichzeitig aber auch eine dienende Funktion. Er sollte immer bemüht sein, für die Sorgen „aller“ ein offenes Ohr zu haben und das Wohl der Allgemeinheit im Blick behalten. Menschlichkeit und Toleranz sind grundlegende Basis des Handelns.
krumbacher: Inwieweit hat das Amt des Ersten Bürgermeisters den Menschen „Willy Rothermel“ verändert?
Willy Rothermel: Ich glaube nicht, mich als Mensch grundlegend verändert zu haben, denn Humor, Geselligkeit und Freude an der Gemeinschaft sind nach wie vor vorhanden. Zum Beispiel bei Familienfeiern, im Sport oder im Fasching. Die Familie und ehrliche Freunde sind überhaupt hier wichtige Regulatoren. Man muss aber lernen, dass man bei bestimmten Entscheidungen auch einsam bleibt. Im Übrigen hilft mir hier ein Wort des Papstes Johannes XXIII: „Nimm dich nicht so wichtig!“
krumbacher: Wenn Sie auf Ihre bisherige Amtszeit zurückblicken: Welche
positiven Entwicklungen haben Sie in Ihrer Eigenschaft als Rathauschef auf den Weg gebracht? Welche politischen Erfolge können Sie vorweisen?
Willy Rothermel: Trotz der stagnierenden Wirtschaftslage in Deutschland und der engen Finanzsituation der Stadt konnte einiges auf den Weg gebracht werden: Umgestaltung des Rathauses mit Bürgerbüro und gleichzeitiger Einsparung, Umgestaltung der Innenstadt bei der Stadtbücherei mit Platzgestaltung, Neubau eines Feuerwehrhauses in Niederraunau, Umgestaltung des Busbahnhofes mit gleichzeitiger Regelung für öffentliche „nette“ Toiletten, Lösung der unbefriedigenden Verkehrssituation an der Mundingkreuzung durch einen Kreisverkehr, umfangreiche Maßnahmen für den Hochwasserschutz an der Kammel in den Jahren 2005 bis 2007 mit starker finanzieller Beteiligung der Stadt, Einbindung vieler Bürger in einen Leitbildprozess mit ausgearbeiteten Zielvorstellungen und künftigen Maßnahmen, positive Begleitung privater Investitionen in der Innenstadt an der Luitpoldstraße mit Cafe, Geschäftshaus und Wohnangebot, Erweiterungsbau des Gymnasiums zur Stärkung der Schulstadt Krumbach.
krumbacher: Kommen wir zu den einzelnen Politikfeldern und beginnen mit
der Haushaltspolitik. Die Haushaltslage der Stadt Krumbach bleibt nach wie vor angespannt. Im Vergleich zu anderen bayerischen Kommunen wie Gersthofen oder Neusäß weist Krumbach laut der Haushaltsstatistik des Jahres 2005 mit einer Pro-Kopf-Verschuldung - ohne Stadtwerke - von 726 Euro einen relativ hohen Wert auf. Welchen Rang nimmt die Konsolidierung der städtischen Finanzen in Ihrer politischen Prioritätenliste ein?
Willy Rothermel: Konsolidierung der städtischen Finanzen ist wichtig, um sich für die Zukunft Gestaltungsmöglichkeiten offen zu halten. Sie darf aber nicht dazu führen, dass die Lebensqualität einer Kleinstadt, die im Angebot von Kindergärten, Schulen, Freibad, regem Vereinsleben und kulturellen Veranstaltungen liegt, dabei zu kurz kommt. Mit Kommunen wie Gersthofen und Neusäß können wir uns in finanzieller Hinsicht nicht vergleichen, doch dies hat vielfältige Gründe. Wir können eine steigende Bevölkerungszahl vorweisen und wollen konsequent den Weg der kleinen Schritte mit entsprechendem Bürgereinsatz weitergehen.
krumbacher: Treten sie bei der Kommunalwahl 2008 erneut als Bürgermeisterkandidat für die CSU an?
Willy Rothermel: Bereits mit 9 Jahren musste ich durch den Unfalltod meines Vaters lernen, wie schnell sich im Leben so genannte Planungen verändern können. Wenn ich gesund bleibe und sonst nichts völlig Unvorhergesehenes passiert, werde ich mich 2008 wieder für das Bürgermeisteramt in meiner Heimatstadt Krumbach bewerben.
krumbacher: Nach all den politischen Gesprächsgegenständen noch
eine persönliche Frage zum Abschluss: Sie betonten stets, dass der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel in „politischer wie auch in menschlicher Hinsicht“ ein Vorbild für Sie sei. Welchen Kontakt haben Sie heute noch zu Ihrem Parteifreund?
Willy Rothermel: Wenn ich Dr. Theo Waigel brauche, kann ich mich jederzeit an ihn wenden und ansonsten treffen wir uns bei politischen Veranstaltungen oder im Umfeld des Heimatbereiches Ursberg. Das dortige Dominikus-Ringeisen-Werk hat uns beide wohl neben der familiären Prägung lernen lassen, dass Menschen auf Solidarität der Mitmenschen angewiesen sind.
krumbacher: Herr Rothermel, vielen Dank für dieses Gespräch.
Interview: Redaktion (jm); Bilder: Stadt Krumbach

  • Willy Rothermel, Bild: Stadt Krumbach
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  • Krumbad Innenhof, Bild: Stadt Krumbach
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  • Landauer Haus, Bild: Stadt Krumbach
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