Die Wallfahrtskapelle Maria Hilf.....
Es war die Zeit des 30 – jährigen Krieges, wo auch das Kloster Roggenburg nicht verschont blieb. Freunde wie auch Feinde plünderten die Abtei und aus Angst flohen auch die Patres. Einer der letzten, die im Kloster zurückblieben war Pater Franz Doser. Er legte das Ordenskleid ab und kleidete sich mit dem Gewand eines Bauern um als Priester weiter wirken zu können. Bei einem erneuten Überfall versuchte auch er zu seinen Mitbrüdern nach Weißenhorn zu flüchten, was ihm jedoch nicht gelang.
Er wurde gefasst und auf dem Wannenberg an einer Eiche erhängt. Da erschien ihm die Muttergottes und bewahrte ihn vor dem erdrosseln und gab ihm Kund dass er abt von Kloster Roggenburg werden würde. Einer der sechs Schweden, die den Pater Franz Doser erhängten, kam zurück und schnitt ihn ab. 1661 wurde er Abt zu Roggenburg und kurz vor seinem Tod 1677 teilte er sein Geheimnis von seiner Erscheinung seinem Beichtvater mit. Sein Nachfolger, Abt Adelbert Rauscher, ließ darauf hin an besagter Stelle eine Kapelle bauen.
Jedoch erst 1793 war erst die Rede davon, da ist nun die Rede davon dass der letzte Abt zu Roggenburg Thaddäus Aigler die Kapelle neu errichten ließ. Am 14. Juni 1800 jedoch wurde diese Kapelle bei einem Franzoseneinfall aufgebrochen und schwer beschädigt. Von 1843 an wurde in Roggenburg, Meßhofen, bis nach Paffenhofen Kollekte abgehalten um einen Neubau der Kapelle durchführen zu können, dass schon zwei Jahre später sein würde. 1845 erhielt die Kapelle dann auch ihre denkwürdige Weihe.
In den Jahren 1857 / 58 erhielt die Kapelle einen Kreuzweg und 1862 wurde auf den First ein kleines Türmchen aufgebaut, in das die Glocke der damaligen St. Antonius – Kapelle des Hofes Hochbuch für 50 Gulden erstanden und gehängt wurde. 1871 wurde ein Anbau geplant. Denn der Ansturm der Gläubigen und Wallfahrer ließ es nicht zu dass alle in der Kapelle Platz fanden und so die Gottesdienste im Freien miterleben mussten.
1934 wurde der Gnadenaltar neu gestaltet und 1937 plante man einen kompletten Um – und Neubau zu einer schlichten Waldkapelle. Zum Neubau kam es zwar nicht, aber zu einem Umbau mit Anbau einer Sakristei. 1946 wurde dann der Freialtar errichtet mit einer Freikanzel. Kurz darauf kam ein eigener Bau zustande, eine eigene Beichtkapelle. 1948 bekam die Kapelle eine Ölbergnische auf der Südseite der Kirche.
Ein weiteres Wunder sollte 1945 geschehen sein. Am 26. April, dem Fest der Maria vom guten Rat, zogen die Amerikaner mit schweren Panzerautos, Geschützen und starker Besetzung durch Roggenburg, Ingstetten und Meßhofen. Die SS – Truppen hatten zu ihrer Verteidigung alle Abwehrmaßnahmen getroffen, so dass man annehmen musste dass diese Dörfer bei den Kämpfen vernichtet werden würden. Es wurde aber keine Person, kein Haus verletzt.
Seit 1982 wird wieder, wie ehedem, die Wallfahrt von den Patres des Kloster Roggenburgs betreut. Jährlich am ersten Sonntag im Juli, zum Fest der Mariä Heimsuchung, findet das Kapellenfest, im Jargon „Käpallefest“ genannt, statt. Dieses Fest zieht zahlreiche Gläubige immer wieder an. Aber auch zu ganz normalen Zeiten ist dieser Ort eine wunderschöne und doch schlichte Betstätte.
Hallo Luis,
Ein ansprechender Beitrag, mit guten Fotos sehr schön präsentiert.
Viele Grüße: johann