Der Zufall macht’s........ Eine wahre Geschichte!
Irgendwann führte mich mein Weg mit ein paar Bekannten per Eisenbahn in das weit entfernte niedersächsische Hannover. Der Grund war der Besuch eines aus dem bayerisch - schwäbischen Krumbach stammenden Freundes. Um Zeit zu sparen nahmen wir den Nachtzug. So waren wir schon um 5.30 Uhr am Hauptbahnhof in Hannover und um 6 Uhr mit unserem Freund im ICE - Restaurant im Bahnhofsgebäude verabredet.
Ich bin zwar kein neugieriger Mensch, dennoch interessiert mich alles rund herum. Die Bahnhofshalle war leer, kein Mensch war zu dieser Zeit in Hannover ausgestiegen, nur wir. Interessiert schaute ich mich um. Noch etwas müde und auf ein gutes Frühstück hoffend, schlenderte ich den anderen so hinterher, an einem Treppenaufgang vorbei. Und da schien noch jemand, mit einem anderen Zug, in Hannover ausgestiegen zu sein. Ein einzelner Mann kam langsam die Treppe herunter.
Der erste Blick war verwundert, kenne ich denn diesen Mann? Ach was, dachte ich mir, Hannover und Krumbach liegen weit entfernt. Ich ging weiter, aber nun plagte mich doch die innere Neugier. So verschlafen können doch meine Augen gar nicht sein und träumen würde ich ja auch nicht mehr, dachte ich und blieb stehen. Der Mann mit dem Koffer kam weiter herunter, eine markante Brille trug er, eine Brille die mir wohl bekannt. Und ich blieb weiter stehen.
Er bemerkte mich nicht und dachte wohl das selbe wie ich, ein Fremder in einer Fremden Stadt. Bevor er die letzten Treppen erreichte, grüßte ich ganz freundlich mit einem „guten Morgen Herr Bürgermeister!“ Sein Blick richtet sich erstaunt nach oben zu mir. „Herr Walter, was machen sie denn hier?“ war die erste Frage. Der zweiten Satz, den er äußerte „wenn ich jetzt mit einer Freundin unterwegs gewesen wäre, dann hätten sie mich erwischt!“
Er stellte seinen Koffer ab und ich erklärte ihm warum und weshalb ich, wir hier zu dieser frühen Morgenstunde hier sind. Er erklärte mir sein Dasein und wollte wissen was ich jetzt machen würde. Ihm sind die Schuhsenkel gebrochen und er brauchte ein neues Paar. So fragte er ob ich denn wüsste wo man hier so etwas bekommen würde. Ich, der das erste mal in Hannover war, wusste es natürlich nicht. Jedoch konnte ich ihm die Auskunft geben das wir uns um 6 Uhr, wenn das ICE - Restaurant eröffnet, dort zum Frühstück sind. Nach dem ich ihm den Weg zeigte wollte er anschließend mit uns frühstücken.
Und so wartete ich mit meinem Freund Willi auf unseren Freund Peter vor dem Bahnhofsgebäude. Nach einer kurzen Begrüßung offenbarte ich ihm, das wir nicht mit leeren Händen gekommen sind. Unserem Freund zuliebe, ein Auswanderer aus Krumbach, Schwaben und Bayern besucht man nicht einfach so, stellte ich ihn auf die Folter. Und so erzählte ich ihm dass wir extra für ihn unseren Bürgermeister der Stadt Krumbach, Herrn Dr. Georg Winkler mitgebracht haben. Darauf hin folgte schallendes Gelächter. „Alise“, sagte er, „der Witz war gut!“
Na gut, dachte ich, und so suchten wir das ICE - Restaurant auf wo schon die Damen Platz genommen hatten. Immer noch Gelächter über den Witz, das gleich verhallen sollte. Wir waren fast die einzigen, die um diese Zeit dort Platz genommen hatten. Da stand dann Krumbachs 1. Bürgermeister in der Türe und schaute nach mir suchend. Ich stand auf und rief ihm zu „Herr Bürgermeister, hier sind wir!“. Unserem Freund Peter blieb der Mund offen stehen und seine Augen ebenfalls. Anschließend fand eine sehr interessante und gute Unterhaltung statt und wir nahmen gemeinsam ein gutes Frühstück ein.
Der Zufall kann vieles möglich machen und so sowohl, wie in diesem Falle, sehr positive, unter anderen Umständen auch sehr negative Folgen haben. Aber wer nichts zu verbergen und ein reines Gewissen hat, der kann sich überall auf der Welt zeigen und sehen lassen, auch wenn einem in der Ferne Bekannte und Nachbarn über den Weg laufen.........
Und die Moral von der Geschicht, unerkannt gehst Du auch im fernen Lande nicht.........
Die Welt ist ein Dorf
und Glück gehört dazu