"Knäckebrot mit Frühlingsquark" statt "Halbes Schwein auf Toast"
Das Jahr 2012 ist ein paar Tage alt und der ganze Weihnachtszirkus schon fast wieder Schnee von Gestern. Die Geschenke sind ausgepackt, Verwandte und Freunde längst abgereist und die letzten Plätzchenkrümel vereinsamen in den blechernen Keksdosen. Weihnachtslieder will spätestens seit Neujahr nun auch keiner mehr hören. Einzig der Weihnachtsbaum leuchtet in einigen Wohnzimmern noch still und leise vor sich hin.
Äh, und da ist noch was übrig vom Weihnachtsfest …
Hatten Sie auch so ein leckeres Festtagsmenue? Vielleicht Weihnachtsgans mit Rotkraut und Klößen oder Rouladen mit Gemüse und Salzkartoffeln, Rehkeule mit Preiselbeeren und Grünkohl … ja? Und gab es auch Nachtisch? Vielleicht ein Eis mit warmer Schokoladensoße, Pudding oder Tiramisu?
Gefühlte fünf Minuten nach diesem üppigen Mahl wurde bei uns eilig die Kaffeetafel gedeckt: Selbstgebackener Stollen, Plätzchen in tausend Variationen und selbstverständlich eine Torte: Schwarzwälderkirsch oder irgendwas anderes Sahniges, Bombastisches. Die Kalorien waren mit dem bloßen Auge erkennbar.
Die ganz "Tapferen" wurden anschließend noch zum Abendessen "verdonnert", weil vom Raclette am Heiligabend noch so viel übrig war.
Aber schließlich war ja Weihnachten und es schmeckte alles so richtig lecker!
Manch einer reiste an den Feiertagen in der Verwandtschaft umher und brachte es somit auf 3-4 Schlemmertage.
Unerklärlicherweise fehlte auch die Zeit, zwischen den vielen Köstlichkeiten einen ausgedehnten Verdauungsspaziergang zu unternehmen. Das Wetter über die Feiertage lud nicht gerade zum "Wandern im weißen Winterwald" ein und angesichts der verwandtschaftlichen Bemühungen war auch die Vortäuschung einer akuten Magenverstimmung absolut inakzeptabel. Egal!
Mutig riskieren Sie also an Neujahr einen vorsichtigen Blick auf die Waage:"Och nee, kann doch nicht sein! Oder doch? Vielleicht mal vor dem Frühstück wiegen, ohne Kleidung?" Keine Chance! Und nein, machen Sie sich keine Hoffnungen, die Waage funktioniert noch genauso perfekt wie vor dem Fest.
Drastische Gegenmaßnahmen sind also erforderlich:
In der aktuellen Presse wird bereits mit den wirkungsvollsten Diäten für die unerwünschten Speckröllchen geworben: "Diät 2012: Fat-Burn Kick, Stundenformel und Kalorienbremse führen zum Erfolg." Oder: "Erkennen Sie mit Hilfe eines Psycho-Tests welcher Diät-Typ Sie sind", die "Ultimative New York Diät"und "Die mentale Diät – Denken Sie sich schlank"!
Klingt toll – ach wenn es doch nur so einfach wäre …
Ich für mein Teil, entstaube meinen Heimtrainer (ein Personal-Trainer, der mir gut zuredet, sprengt den finanziellen Rahmen) und verschenke die Lebkuchenrestbestände an die, die es vertragen können. Das wäre doch gelacht! Mit viel Bewegung an der frischen Luft und einer klitzekleinen Ernährungsumstellung müsste die Lieblingsjeans doch bald wieder passen: "Knäckebrot mit Frühlingsquark" statt "Halbes Schwein auf Toast"!
Gutes Gelingen und ein frohes Neues Jahr!