Der kleine Bach
Der kleine Bach beim Elternhaus
floss plätschernd über Stock und Stein,
so manche Zeit ich dort verbracht
sein Wasser war so klar und rein.
Hab einen See mir dort gebaut
man konnte baden ohne Angst,
die Enten schwammen ihre Bahn
und Mücken haben dort getanzt.
Ich sah so gern den Fischen zu
sie schwammen lautlos ihre Rund,
die Frösche quakten jeden Tag
bis in die späte Abendstund.
Heut bin ich alt, geh noch zum Bach
doch was ist nur mit ihm geschehn,
er ist gebettet in Beton
und Leben kann ich nicht mehr sehn.
Zieht nun gerade durch das Land
mit feinen Kronen schäumend weiß,
er richt nicht gut, ist trüb und krank
fließt traurig, so ganz still und leis.
Kein Vöglein kommt zum trinken mehr
ich kann das alles nicht verstehn,
gern würd ich meinen kleinen Bach
wieder mit Kinderaugen sehn.
Angelika Rupprath
Ein schönes Gedicht voller Wehmut und stiller Anklage ....
Doch der Mensch denkt langsam wieder um und so mancher Bach und manches Flüsschen wurde wieder renaturiert.