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Und am Ende will es wieder keiner gewesen sein...

... wenn eine totalitäre Bewegung das nötige Biotop entwickeln konnte, um ihre eigenen, uniformierten, ideologisch gefestigten Sicherheitskräfte zu rekrutieren und auf die Straßen zu schicken.

Man stelle sich einmal vor, eine rechtsradikale Gruppe würde in einer ihrer selbst erklärten "National befreiten Zonen" nicht nur als primitiver Haufen prügelwütiger Barbaren Ausländer und politische Feinde verprügeln, sondern Westen mit der Aufschrift "Rassenpolizei" tragend, straff organisierte und disziplinierte Patrouillen durchführen, dabei einen auf offizielle, organisierte Schutzmacht machen und Flugblätter verbreiten. Jedem wäre klar, dass dies nicht nur eine einschüchternde, gefährliche Entwicklung wäre, sondern sogar eine weitaus stärkere Eskalationsstufe darstellt als plumpe Gewalt durch einen Mob - die es daneben natürlich auch noch gäbe, denn eine totalitäre Bewegung wird auf dieser Stufe natürlich nicht auf eine Einschüchterungsmethode verzichten, nur weil man sich inzwischen sogar traut eine noch schärfere aufzufahren. Da wird natürlich mehrgleisig gefahren.

Wenn jetzt also Islamisten, wie die FAZ berichtet, nicht mehr "nur" wie in Bonn als Mob Krawalle veranstalten, sondern in Wuppertal mit der Aufschrift "SHARIA POLICE" auf ihren orangefarbenen Warnwesten in Zonen patrouillieren, die sie laut verteilten Flyern vorher zu "Shariah Controlled Zone" erklärt haben, dann stellt sich die Frage wie man es (im angeblich doch so sensibilisierten Deutschland) so weit kommen lassen konnte.
Man möge sich hier nicht durch die Verwendung englischer Sprache täuschen lassen, der Vorfall ereignete sich so tatsächlich in einer deutschen Großstadt und die Sprachwahl sagt höchstens etwas darüber aus, dass es sich hier um einer international denkende Bewegung handelt.

Am Ende will es wieder keiner gewesen sein, der biedermännisch mit großen Töne angegeben hat, was man bereit sei gegen totalitäre Strömungen zu tun, aber selber nicht einfach nur die Augen verschloss, sondern die armen, unterdrückten Ausgegrenzten, die von der westlichen Gesellschaft in den Extremismus hinein gedrängt wurden seien, in ihrer Abwehrhaltung gegen ihre angeblichen Unterdrücker noch bestärkte, sobald sich die als harmlos abgetanen Sharia-Gerichte nun auch ihre eigene Ordnungsmacht wünschen, welche die Sharia auch durchsetzt, wie im Vereinigten Königreich laut FAZ.net schon vor einem Jahr geschehen.

Natürlich wird dieser Versuch die Grenzen aus zu testen, nachdem nun doch einige Schlafende aufgerüttelt wurden, vom Veranstalter als PR-Gag bezeichnet, der von Anfang an als einmalige Aktion geplant sei, woran angesichts des Werbevideos der Organisatoren für die Sharia-Police gezweifelt werden kann. Aber am Ende will es wieder keiner gewesen sein, der zugelassen hat, dass diese Bewegung überhaupt Morgenluft für ihre Träume gewittert hat.

Solche Vorfälle spielen natürlich wiederum dem Kremel zu, der den Westen als zu schwach gegenüber dem Islamismus darstellt, kulturell nicht in der Lage gegen ihn stand zu halten. Womit wir übrigens eine interessante Parallele zum Faschismus hätten, der sich auch als notwendigen Schutz gegen eine andere totalitäre Strömung (den Kommunismus) verkauft hat.

Wenn sich nun eine nennenswerte, im Internet lautstarke Minderheit vor gefühlter Verzweiflung vom "starken Mann" Putin angezogen fühlt, dabei vergessend, dass der Feind meines Feindes immer noch mein Feind seien kann, dann wirkt dies wie ein Déjà-vu.

Und die Biedermanns tragen sicherlich auch ihren Anteil daran.

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1 Kommentar

Fundis sollte man in allen Bereichen bekämpfen.

Aber ob nun jemand von der "Shariah kontrollierte Zone" spricht, oder vom "christlichen Abendland", macht keinen großen Unterschied... ob nun Muslime auf der Straße missionieren oder Christen, ist auch Hose wie Jacke...

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