DRK-Ortsverein Holtensen auf Tagesfahrt am Elm
Wie in jedem Jahr bot auch diesmal der Ortsverein Holtensen des Deutschen Roten Kreuzes eine Tagesfahrt für seine Mitglieder an. Selbstverständlich konnten sich auch Nicht-Mitglieder anschließen, was auch durchaus angenommen wurde.
In diesem Jahr ging es in die Umgebung von Braunschweig, und zwar nach Königslutter und Neuerkerode mit einer Fahrt durch den wunderschönen Elm, einem kleinen bewaldeten Höhenzug zwischen beiden Orten.
Bevor wir Königslutter erreichten wurde auf einer nahe gelegenen Autobahnraststätte eine P...pause eingelegt, die gleichzeitig für ein kräftiges zweites Frühstück genutzt wurde. So gestärkt erreichten wir kurze Zeit später Königslutter, wo uns ein kundiger Führer vieles über diese kleine Stadt erzählte. So gab es hier zu Mittelalterzeiten 73 Bierbrauereien, die aufgrund der kräftigen Quelle des Flüsschens Lutter gar schmackhafte Gerstensäfte brauten. Damals wurde es ein paar Tage bevor die Brauereien das Wasser entnahmen strengstens untersagt, wie gewohnt, die Abwässer der Ställe und Menschen in den Bach zu leiten. Allerdings hat das bekannte Ducksteiner Bier bis heute ein recht dunkle bräunliche Farbe und es schmeckt gar süffig ;-)) .
Nach diesen Betrachtungen des früheren Lebens in kleinen Städten ging es für unsere Gruppe ein wenig bergauf um den sogenannten Kaiserdom, die Stiftskirche St. Peter und Paul, ebenfalls kennenzulernen. Dieser gewaltige Bau wurde seit 2002 umfangreich saniert und restauriert und ist jetzt wieder für Besucher zugänglich. Im Jahre 1135 von Lothar von Süpplingenburg, dem späteren Kaiser Lothar III., gestiftet, wurde dieses Meisterwerk romanischer Baukunst vor allem durch seinen reichen künstlerischen Schmuck bekannt.
Nach diesen mehr als zweistündigen Führungen freuten sich alle auf ein leckeres Mittagessen im "Tetzelstein", einer Waldgaststätte mitten im Elm. Hier soll der Sage nach der Ablasshändler Tetzel ermordet worden sein und sein eingesammeltes Geld von den Räubern an die Armen verteilt worden sein. Allerdings gibt es noch weitere Versionen des Geschehens, was uns aber nicht hinderte in dem romantisch gelegenen Gasthaus ausgiebig zu verweilen.
Anschließend gab es eine kurze Fahrt durch das idyllische Reitlingstal des Elms, die uns direkt in den Ort Neuerkerode führte. Dieser Ort ist eigentlich ein ganz normales Dorf mit Möglichkeiten zum Einkaufen, Friseurladen, Bücherladen, einem Dorfkrug, einer Gärtnerei und Werkstätten. Doch die Bewohner dieses Ortes sind, in unterschiedlichen Graden, geistig behindert und leben in kleinen Wohngruppen unter entsprechender Betreuung zusammen. Der Ort nimmt einen mit seinem Charme gefangen, denn jeder ist hier freundlich zueinander, man wird oft mit Handschlag begrüßt und das Ganze ist mit viel Grün und einem Bach, der das Dorf durchfließt, idyllisch angelegt. Ein kleiner Spaziergang durch die Anlagen unter der Führung eines Mitarbeiters der Öffentlichkeitsarbeit überzeugte alle, dass hier hervorragende Arbeit zum Wohle sonst eher benachteiligter Menschen geleistet wird (mehr unter www.neuerkerode.de). Zum Abschluss gab es noch Kaffee und Kuchen für unsere Besuchergruppe, was dem Tag einen ruhigen Abschluss bescherte.
Auf der Rückfahrt stellte sich dann bei dem einen oder anderen schon ein wenig Müdigkeit ein, doch war es ein rundum gelungener Tag mit den unterschiedlichsten Eindrücken.