Ein kleiner Kirchenrundgang
Den "Spechtswald", besser bekannt als Spessart, finden wir im südwestlichen Deutschland in den Bundesländern Bayern (Regierungsbezirk Unterfranken) und Hessen. Am westlichen Rande dieses Mittelgebirges liegt in der Region Bayerischer Untermain die Gemeinde KLEINKAHL. Der Name des Ortes leitet sich von dem Fluss Kahl ab, der durch den Ort fließt. Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Kleinkahl, Großlaudenbach und Kleinlaudenbach zur neuen Gemeinde Kleinkahl zusammengeschlossen und am 01.01.1976 wurde auch noch die Gemeinde Edelbach eingegliedert. Die Einwohnerzahl beträgt derzeit etwa 1.860 Einwohner. (Quelle: Wikipedia)
Die Orte im Tal der oberen Kahl hält man für karolingische Gründungen. Im 13. Jahrhundert hatten die Rienecker ihren Besitz zwischen dem Mainzer und Würzburger Territorium ausgedehnt. Ein Teil des heutigen Gemeindegebietes lag im Erzstift Mainz, der Rest lag in der Herrschaft Krombach der Grafen von Schönborn und fiel 1806 an das Fürstentum Aschaffenburg. Mit ihm kam der Ort 1814 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Kleinkahl. (Quelle: Archäologisches Spessartprojekt, "Vier Dörfer, zwei Herrschaften und eine Gemeinde")
In Kleinkahl finden wir die Pfarrkirche "St. Josef", mit deren Bau im Jahre 1812 begonnen wurde. Sie war ein Gemeinschaftsprojekt der selbständigen Gemeinden Edelbach, Groß-/Kleinlaudenbach und Groß-/Kleinkahl. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die im spätklassizistischen Stil errichtete Kirche im Jahr 1814 eingeweiht.
Die weiteren Angaben sind dem "Kirchenführer" entnommen:
"...Die heutige Inneneinrichtung verdankt die Kirche in erster Linie der Initiative des Würzburger Domkapitulars Dr. Dr. Karl Staab (1875-1954), der aus Großlaudenbach stammte... Er ließ den Hochaltar und die Kanzel umbauen und stiftete den Josefsaltar. Auch die Deckengestaltung sowie das Relief über dem Haupteingang der Kirche wurden auf seine Anregung hin geschaffen. ...Der mächtige Hochaltar entstand in drei Phasen:
- die Kreuzigungsgruppe ist aus der Erbauungszeit um 1814, wurde aber 1933 neu gefasst
- der neubarocke Tabernakel mit den Putten wurde um 1912/13 gefertigt
- der hintere Altaraufbau mit den vier ionischen Säulen entstand im Jahre 1933.
Der linke Seitenaltar, Muttergottesaltar, entstand in seiner heutigen Form im Jahre 1930 und auch der rechte Seitenaltar ist aus diesem Jahr. Er wurde zu Ehren des Kirchenpatrons St. Josef vom Würzburger Domkapitular Dr. Dr. Karl Staab als Stiftung errichtet.
Die noch aus der Erbauungszeit stammende Kanzel wurde im Jahre 1934 umgearbeitet und der Treppenaufgang bei der Errichtung der neuen Sakristei entfernt.
Der aus Muschelkalk bestehende Taufstein wurde 1911 gefertigt.
Die Orgel stammt aus dem Jahre 1954 und wurde im Jahr 2006 restauriert. ..."
Soweit eine kurze Zusammenfassung aus dem Kirchenführer. Neben der Kirche St. Josef in Kleinkahl lädt auch der Kahlgrund zu interessanten Wanderungen aber auch Radtouren ein.
Eine sehr gelungene Vorstellung mit guten Fotografien.