Weihnachten, wie es in den 50er Jahren war
Wie bescheiden es in unseren Familien in den 50er Jahren zuging, das zeigte sich besonders in der Weihnachtszeit.
Wie sehr auf Sparsamkeit geachtet wurde, zeigte sich beim Einheizen der Stuben. Wenn die Kinder vom Schlittenfahren heimkamen, scharten sie sich alle um den Herd, der oft einzigen Feuerstelle im Haus. Mehr Räume gleichzeitig zu beheizen, galt schon als Verschwendung. In den Schlafzimmern behalf man sich mit Dachziegeln, die man vorher im Bratofen erwärmte und dann ins Bett legte. Zum wöchentlichen Bad wurde Wasser in einem großen Topf erhitzt, das dann in eine Blechwanne gegossen wurde.
Schlicht ging es auch bei den Geschenken zu, die zu Weihnachten unter den Christbaum gelegt wurden. Oft gab es nur Kleinigkeiten, die man nicht kaufen musste. Lediglich die Kinder wurden beschenkt, die sich über selbst gestrickte Strümpfe oder einen Wollschal riesig freuten.
Spielsachen waren auf dem Land ziemlich unbekannt. Der Vater bastelte den Kleinen meist etwas zum Spielen. Wenn er besondere Fähigkeiten besaß, war es in den seltensten Fällen schon ein Schaukelpferd. Auf dem Weihnachtsteller lagen selbst gebackene Plätzchen und einfache Lebkuchen. Feines Gebäck mit kostbaren Zutaten konnte man sich nicht leisten. In späteren Jahren gab es schon manchmal Apfelsinen, eine Tafel Schokolade oder ein Lebkuchen-Weihnachtsmann.
Ohne nostalgischen Überschwang kann festgestellt werden, dass die Freude bei den Kinder ebenso groß war wie in der heutigen Zeit.
Wir Kinder hatten am meisten Spaß, wenn Schnee lag, wir bis zur Dämmerung rodeln konnten.
Zum Nikolaus ne Kleinigkeit, erst zu Weihnacht der Plätzchenteller.
Und meist Kleidung, das war wichtiger als unnützes Spielzeug, das nach zwei Wochen in der Ecke liegt.