Nordic Walking - ein nicht ganz ernst zu nehmendes Gedicht
Nordic Walking
Ach, wie schön ist doch das Leben,
für mich soll‘s keine Pflichten geben!
Mit Lernen hat es angefangen,
dann ist zur Arbeit man gegangen,
doch jetzt, da sitz‘ ich unter Bäumen
und kann den ganzen Tag nur träumen!
Ich war schon immer interessiert
am Weltraum und was da passiert.
Ich hab‘ mir immer einverleibt,
was die Phantasie so drüber schreibt
und gerade eben flog ich noch
mit Mr. Spock durch ein Schwarzes Loch.
Seit Einstein ist es ja bewiesen,
die Zeit, die tut nicht einfach fließen.
In meinem Traum, da hab‘ ich eben
viel zu wenig Gas gegeben
und weil zu langsam ich geflogen,
hat sich der Raum nicht gut verbogen.
Ich sitz‘ zwar immer noch am Fleck,
doch 20 Jahre sind plötzlich weg.
Ich schau' mich um hier in der Gegend,
die Veränderungen sind nicht bewegend.
Da kommt der erste Wandersmann,
den seh‘ ich mit Erstaunen an.
Ganz aufgerichtet, steif im Rücken,
tut geradeaus ganz streng er blicken
und die neuste Bewegungserkenntnis bestimmt,
in welchem Takt seine zwei Stöcke er schwingt.
Als ob ein Alien ihn.... ach, nein,
ich bin ja wach, das kann nicht sein.
Da – eine ganze Gruppe im Stöcketakt,
als ob ein Virus sie gepackt.
Kein Wanderstab, kein Liedersingen,
nur stereotypes Stöckeschwingen.
Gut, dass ich noch frei vom Zwang
und ohne diesen Stöcke-Drang.
Wie ich will, so kann ich gehen,
hüpfen, schlurfen und bleib' stehen,
um es einfach mal zu wagen
und überall ganz laut zu sagen:
„Unser schönes deutsches Land,
vom Allgäu bis zum Nordseestrand
- und sogar bei Großenkneten -
darf man auch ohne zwei Stöcke betreten!“