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Mit Moos nix los - ein Gedicht über das Rasenmähen

Liebe Leser, die Idee zu diesem Gedicht ist mir gerade beim mühsamen Rasenmähen eingefallen....

Mit Moos nix los

Nicht Baum noch Busch, kein Blütenmeer
erfreut des Gärtners Herz so sehr
wie fetter Rasen, kurz und grün,
dahin strebt des Gärtners Sinn.
Kaum ist die Natur erwacht,
da gibt der Hausbesitzer acht.
Und kommt der Frühling ein Jahr mal ganz spät,
liegt auf der Lauer er schon mit dem Vertikutiergerät.
Dem Moos, dem geht es an den Kragen,
das soll sich nur nicht in den Rasen wagen.
Dann zieht er den Rechen kreuz und quer,
hinter jedem Moospflänzchen ist er her.
Der Dünger wird jetzt ausgebracht,
jetzt geht es los, habt nur fein Acht:
Ein Wettlauf sieht der neugierige Späher
zwischen Wachstumskraft und Rasenmäher.
Kaum sprießt das Gras, kräftig und grün,
rafft der Rasenmäher es wieder dahin.
Den ganzen Sommer, glaubt mir, ihr Lieben,
wird dieser Sport ganz stramm betrieben.
Auch ich gehörte zu dieser Bande,
das gestehe ich zu meiner Schande.
Ich pflegte halt meinen Rasen wieder jeder,
war ein Grashalmköpfer und Moospflanzentöter.
Doch dann kam das Alter und meine Gelenke
- eigentlich recht brauchbare Gottesgeschenke -
die bekamen Arthrose, die mich zwickt und beißt
und manch anderes Übel, wie immer es heißt.
Den Rasenmäher schieben und drücken?
Zum Grasfangkorb mich hinunterbücken?
Nur weil es sich mal so gehört
und es die Nachbarschaft sonst stört?
Vor ein paar Tagen, da tat ich‘s entdecken:
In meinem Rasen waren ein paar hellbraune Flecken.
Das saftige Grün ist einfach weg,
aber woher kommt so ein schmutziger Fleck?
Krabbeln die Übeltäter, sind sie winzig klein?
Oder sollten es größere Tiere sein?
Liegt es da nicht auf der Hand,
dass etwas aus Darm und Blase mein Gras hat verbrannt?
Ich beuge mich zu einem Fleck ganz tief hinunter
und entdecke ein neues Wachstumswunder.
Ein Teppich aus Moos – da werde ich schlau
und weiß es plötzlich ganz genau:
Das ist meine Rettung in alten Tagen,
warum, das soll dies Gedicht euch sagen.
Ich bin jetzt zwar ein Ketzer in Gärtnerkreisen,
doch muss ich niemandem etwas beweisen.
Ich hege jetzt lieber kräftig mein Moos
und ziehe mir keinen Rasen mehr groß.
Meine Erkenntnis, wie ein Blitz schlug sie ein.
„Wo Moos ist, da kann kein Rasen mehr sein!“

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1 Kommentar

  • K. R. am 17.07.2013 um 17:30

Klasse, Du hast es zutreffend gedichtet. Alle Mühe gebe ich mir im Frühjahr. Wenn dann die ersten trockenen Tage kommen, ist alles dahin. Aber das Unkraut wächst selbst in dieser Zeit. Was solls! Ich werde das Rasenproblem künftig auch lockerer sehen.

Gruß
KR

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