Entdeckungen am Brücker Wirtshaus
Eigentlich wollte ich nur die herbstlichen Farben der in wilden Wein eingehüllten Fassade des Brücker Wirtshauses im Bild festhalten. Dabei entdeckte ich die an das Gebäude angebrachte Gedenktafel, die die Beendigung des 7-jährigen Krieges beschrieb. Sie erinnert an die 14-stündige Schlacht zwischen Preußen und Franzosen an der Brücker Mühle am 21. September 1762.
Dabei fiel mir auf, dass das Gefecht an der Ohmbrücke im Jahre 2012 sich zum 250. Mal jährt und dass der sich anschließende Friedensvertrag für die Region um die Amöneburg ein geschichtlich bedeutendes Ereignis war.
Der 7-jährige Krieg, der von 1756 bis 1763 dauerte, den die Preußen gegen die Verbündeten Frankreich, Rußland und Österreich führten, hatte im gesamten Land und insbesondere in Hessen tiefe Wunden hinterlassen. In Geschichtsbüchern ist nachzulesen, dass dieses Gefecht an der Brücker Mühle 527 Tote und 1363 Verletzte forderte.
Aus der Tafel ist auch zu entnehmen, dass sich die Führer beider Heere im Gasthaus trafen und den Waffenstillstand beschlossen, der von den französischen Marschällen Graf d' Estrees, dem Fürsten Soubisse und dem Herzog Ferdinand von Braunschweig unterzeichnet wurde.
Noch heute sind in dem Gastraum, in dem sich die Unterzeichner trafen, zahlreiche Einschläge von Kanonenkugeln zu erkennen. Auch sind im Gebälk noch zwei Kugeln zu sehen.
Im Hof befindet sich der sogennannte "Friedensstein" in Form eines barocken Obelisken, der an den Friedensbeschluss vom 15. November 1762 erinnert.
Mit Sicherheit wird man in zwei Jahren mit vielen Veranstaltungen an dieses Gefecht und den Friedensbeschluss an der Brücker Mühle gedenken. Dabei wird die Atmosphäre an der Brücke, der Mühle und dem Gasthaus einen schönen Rahmen bilden. Das Bild mit zwei Gänsen an der Ohmbrücke zeigt uns schon heute eine wunderbare Idylle.
Vergleiche meinen Beitrag über ferdinand von Braunschweig und die Belagerung Marburgs.