Knallgelbe Mimosen gegen den Winterfrust
Der tristen, grauen und eisigkalten Witterung in Deutschland satt, haben wir uns für einige Tage an die azurblaue und jetzt goldgelb leuchtende Küste des Mittelmeers, an die Côte d`Azur, begeben. Strahlendgelb verkünden die frühen Wildblüter, die Mimosenbäume, dass dort tatsächlich schon Frühling ist. Die hellgelben Blüten verströmen, wie auch die Fackellilien, Heckenrosen, Strelizien, Mohnblüten und die roten Passionsblumen, einen starken Duft, der sich in einigen namhaften französischen Parfums in Grasse (Mittelpunkt der Parfumindustrie) wiederfindet.
Beschauliche Orte schmiegen sich, gleichsam wie Adlerneste, an die Steilküste. Die Ausblicke auf das intensive Blau des Meeres setzen regelrecht zu den grünen, dunklen Kiefern- und Pinienwäldern sehr abwechslungreiche Akzente. Kreuzfahrtschiffe, große Boote und nur wenige Segelboote sind am Horizont zu sehen. Bei den frühlingshaften Temperaturen um die 15 Grad spürt man eine Aufbruchstimmung, und man denkt öfter darüber nach, dass nördlich der Alpen noch tiefster Winter herrscht.
Zahlreiche Künstler, wie Marc Chagall und Matisse, haben sich von dem unendlichen Spiel von Licht, Wasser und Farben beeinflussen lassen und haben dies in ihre Werke eingebracht. Zu ihrem Arbeitsplatz wurde deshalb das kleine Bergdorf Saint Paul de Vence ausgewählt.
Die Badesaison ist zwar noch nicht eröffnet, aber auf den Boule-Plätzen scheinen sich die zu meist älteren Spieler täglich zu treffen und sehr konzentiert ihre Kugeln zu werfen. Sie genießen wie wir die von uns lange vermisste Sonne!
Zu den unauslöschlichen Eindrücken unserer Reise zählen die Ausblicke auf Monaco, Nizza, Cannes, dem Estrel-Gebirge, der Halbinsel Cap Ferrat und den weit draußen liegenden Lerin-Inseln. Und immer wieder die herrlichen Mimosenwälder!
Zwar lässt die untergehende Sonne zwischen den durch tiefe Schluchten getrennte bewaldete Hügel etwas Wärme verspüren. Die eintretende Dunkelheit aber erinnert unbarmherzig an den Winter, der uns bald wieder mit eisigen Nordwinden empfangen wird.
Aber was soll's, wir haben den Frühling gesehen und auch verspürt!