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Garantiert zarte Bohnen - 1 kg 35 Pfennig

  • In der Bahnhofstraße 5 in Kirchhain befand sich das Bauernhaus der Familie Hohl.
  • hochgeladen von Hans-Christoph Nahrgang

In Kirchhain wird z. Zt. gebaut und verändert. So erfährt z. Bsp. der Bahnhofsvorplatz und auch der Eingangsbereich der Fußgängerzone eine Neugestaltung. Kaum zu fassen, wie sich Strassenzüge in unseren Städten und Gemeinden verändern. Anhand meines Beispiels vergleiche ich Aufnahmen von vor etwa 50 Jahren mit meinen aus der heutigen Zeit.

Das erste Foto zeigt das geschmückte Bauernhaus der Familie Heinrich Hohl, anlässlich der 600-Jahrfeier der Stadt Kirchhain im Jahre 1952. Aus dem Buch 'Hausbesitzer der Altstadt Kirchhain' von Frau Elisabeth Fröhlich erfahren wir, dass in der Bahnhofstr. 5 in Kirchhain sich ein "...Wohnhaus mit Anbau, Scheune mit Stallung, Stallgebäude, Schweinestall, Pferdestall und Knechtekammer, Scheune und Wagenremise..." befand, das im Jahre 1957 den Besitzer wechselte. Erworben wurde das Grundstück von Herrn Klaus Günther Leopold und seiner Frau Adele, einer geborenen Schaumann.

Mit dem Namen 'Leopold' verbinde ich die Erinnerung an frisches Obst und Gemüse und einen freundlichen Herrn hinter einer Verkaufstheke. Da es nur wenige Kindheitserinnerungen sind, bin ich froh einen Artikel der ehemaligen Kreiszeitung vom 21.2.1986 gefunden zu haben. In dem Artikel heisst es:

"...In einer umgebauten Remise (Bahnhofstr. 11) in Kirchhain gründete Leopold 1948 ein Gemüse- und Obstgeschäft unter der Bezeichnung "Früchtehaus". Nach dem Kauf des Bauernhauses in der Bahnhofstraße 5 wurde dieses zu einem modernen Lebensmittelgeschäft ausgebaut. Der neue Laden entwickelte sich schnell. Das Warenangebot wurde immer größer und auch mehr Personal mußte eingestellt werden. 1971 wurde dieses Haus abgerissen und ein neues, für Kirchhainer Verhältnisse, großes Penthaus errichtet. Das Geschäft, in dem auch Ehefrau Adele mitarbeitete, befand sich während der Bauarbeiten in der Bahnhofstraße 19, wo inzwischen die Kreissparkasse ein neues Gebäude errichtet hatte. ..."

Leider findet man in der Kirchhainer Fußgängerzone nur noch das auch heute noch 'zu große Penthaus'. Die ehemalige Remise in der Bahnhofstraße 11 ist ebenfalls abgerissen und zu einem mehrgeschossigen Geschäfts- und Wohnhaus umgebaut.

Wenn ich das Geschäft in der Bahnhfostraße 5 betrete, so erinnere ich mich manchmal noch an den frischen Duft von Obst und Gemüse, Ende der sechziger Jahre. Herr Leopold verstarb am 26.12.1985 und seine Ehefrau vor etwa einem Jahr.

Aus dem Artikel der Kreiszeitung vom 21.2.1986 möchte ich noch folgendes zitieren: "...Aus der Werbung des Früchtehauses kann man lesen: 'garantiert zarte Bohnen - 1 kg 35 Pfennig'. Bei Abnahme von 5 kg wurde noch ein Rabatt gewährt." !!

So oder so ähnlich sind sicher hier in der Fußgängerzone noch weitere 'Geschichten hinter den Hausfassaden' zu finden.

  • In der Bahnhofstraße 5 in Kirchhain befand sich das Bauernhaus der Familie Hohl.
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  • Im Vordergrund ist die Metzgerei und Gaststätte Römer und rechts davon die dazugehörige Remise zu sehen. In der Remise befanden sich drei Geschäfte, darunter das Früchtehaus Leopold.
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  • Spielende Kinder vor den drei Geschäften in der ehemaligen Remise der Metzgerei Römer.
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  • Die heutige Metzgerei Römer und im Hintergrund befindet sich anstelle der abgerissenen Remise ein Geschäfts- und Wohnhaus.
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  • Bild 4 / 6

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3 Kommentare

Meine erste Armbanduhr wurde etwa zu dieser Zeit in Kirchhain gekauft. An diesen denkwürdigen Tag erinnere ich mich noch genau. Zumal es nach dem Kauf (Fa. HABEL, in einer Baracke schräg gegenüber der Metzgerei RÖMER) in die Gaststube der Metzgerei RÖMER zum Fleischwurstessen ging.
Als Fahrschüler waren wir auch immer am HILLE-Budchen, das für einige Zeit an/auf dem Grundstück Bauer Hohl/Früchtehaus Leopold gestanden hat. Dort gab es unseren beliebten Plombenzieher NAPPO. Manchmal musste mein Freund seinem Opa die BILD-Zeitung aus Kirchhain mitbringen. Diese musste dann in der Schule unbedingt im Ranzen bleiben. die Lehrer hätten sie sonst konfisziert. Das langgezogene "Eine Bildzeitung... und 40 Pfennig debeiiiii." höre ich heute noch.
In Ehren und in Gebrauch halte ich noch eine Straßenkarte, ein Hausdruck der Firma "Schade Markt". Er heißt "Ihr Heimat-Atlas" und zeigt das Verbreitungsgebiet der Märkte von "Schade & Füllgrabe" im Verhältnis 1:100000. Der Untertitel heißt "Von Bad Wildungen bis Heidelberg, von Koblenz bis Aschaffenburg". Ein handliches Heft, auch mit einigen Stadtplänen, ich nehme es auch mit bei Bahnfahrten und ordne die Dörfer und ihre Aussiedlerhöfe der großmaßstäblichen Karte zu. Da, wo die drei Geschäfte in der Remise waren, da war anschließend im Neubau der für damalige Verhältnisse ganz moderne Supermarkt SCHADE & FÜLLGRABE.

Vielen Dank für die jugenderinnerungweckenden Beiträge und einen guten Rutsch...

Vielen Dank für den netten Kommentar und ich wünsche auch alles gute für das Neue Jahr - vor allem Gesundheit.

Von dem 'Hille-Budchen' habe ich bisher keine Fotos gefunden. Ich kann mich nur erinnern, dass es dort 'Schokoladenbruch' für 10 Pfennige gab. An Schade & Füllgrabe erinnere ich mich auch gerne, vor allem auch an den netten Fillialleiter (ich glaube Herr Peters?). Das Schmuckgeschäft Habel war auch immer eine gute Adresse in Kirchhain.

Naja, bevor irgendwelche Lobgesänge auf "Gesichter hinter der Hausfassade" geschrieben werden, sollte man vielleicht zukünftig genauer hinter die Hausfassade schauen... namentlich Leopold...

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