Ein denkwürdiger Tag
In diesen letzten Tagen des Monats März wird man immer wieder an das Jahr 1945 erinnert, sei es im Fernsehen, in der Zeitung oder auch in Gesprächen mit älteren Mitmenschen.
Für Anzefahr war der 29.03.1945 (es war Gründonnerstag) ein denkwürdiger Tag. In der Schulchronik lesen wir über die Ereignisse dieses Tages:
"Am 28. März treffen in Anzefahr deutsche Truppen (Infanterie) ein. Sie gehen durch das Dorf in Richtung Betziesdorf-Cölbe. In der Nacht zum 29. März hat sich auch hier ein schwacher Zug Infanterie der Bahn entlang festgesetzt. Am Morgen des 29.3. rollen gegen 7 Uhr amerikanische Panzer aus Richtung Großseelheim - Schönbach an. ... Die deutsche Infanterie eröffnet mit ihren unzulänglichen Waffen gegen 7.20 Uhr das Feuer. Die Amerikaner nehmen sofort die Bahnlinie sodann auch das Dorf unter Feuer. Die Bewohner hatten sich längst in die Keller geflüchtet. ... Nach ungefähr 2 Stunden schweigt das Feuer. "
Der Chronist fährt nun mit einer Schadensliste fort: es brennen die Gebäude von 9 Familien, ein Landwirt verliert sein gesamtes Rindvieh, ein weiterer insgesamt 5 Pferde, die Schule und auch die Kirche wurden getroffen, das große Kreuz neben der Kirche liegt in Trümmern und ein deutscher Soldat verlor sein Leben. Er wurde hier beerdigt.
Im Heft Nr. 4 der Kirchhainer Heimat- und Geschichtsblätter sind ebenfalls Erinnerungen an das Kriegsende abgedruckt.
Das ist das Problem gewesen. Sie wussten nicht, wann sie aufhören mussten.