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Bräuche "Zwischen den Jahren" mit Neujahrsmarkt

  • Neujahrsweck, auch Bärjes genannt
  • hochgeladen von Peter Gnau

Die Zeit von Weihnachten bis Silvester nennt man im ländlichen Sprachgebrauch "Zwischen den Jahren" oder auf Platt "Zwesche de Juhrn".

In dieser Zeit war es in früheren Jahren Brauch, dass weder gewaschen noch gesponnen wurde. Die Spinnstuben fielen aus, und die Arbeit auf dem Bauernhof wurde auf die Versorgung des Viehes in den Ställen begrenzt. Die Furcht vor Unheil oder Unglück war aufgrund von Aberglauben groß.

Dies war auch die Zeit, wo die Mägde und Knechte ihre Anstellung bei den Bauern wechselten. Zuvor erhielten sie noch ihren spärlichen Lohn manchmal für das ganze Jahr. Ebenso präsentierten die Handwerksbetriebe ihre Rechnungen für die geleistete Jahresarbeit.

Die Jahrmärkte - wie der Kirchhainer Neujahrsmarkt - boten die Gelegenheit, von dem schwer verdienten Geld ein Schnäppchen zu machen; sei es, ein paar Strümpfe oder vielleicht eine Koptbedeckung zu erwerben. Der Markt war ein Höhepunkt am Jahresende, wo man sich mit Freunden oder Bekannten austauschte. Man fühlte sich dort zwischen Muskatnuss und Knoblauch wie auf einem Basar mit seinen orientalischen Gerüchen, vermischt mit Glühweindüften.

Die übrige Zeit bis Silvester verbrachte man mit Würfel- und Kartenspielen in den Häusern oder Gaststätten.

Wenn die Silvesterglocken um 0.00 Uhr das neue Jahr einläuteten, traf man sich auf dem Dorfplatz, um gemeinsam das "Großer Gott, wir loben Dich" zu singen und sich für das neue Jahr Friede und Gesundheit (auf Platt: gleckseliches naues Juhr) zu wünschen.

Am Neujahrstag gingen die Paten zu ihren Patenkindern, um den Neujahrsweck, in Kirchhain auch "Bärjes" genannt, zu überreichen; eine gebackene Zopfform, die von geschickten Frauenhänden geflochten war.

Ergänzung: Berches nannten die Juden ihr Brot für den Sabbat. Wie in Wikepedia nachzulesen stammt das Wort von dem hebräischen Berachot=Segen! Da es in Kirchhain viele jüdische Geschäftleute gab, kann dieses Wort wohl übernommen worden sein.

  • Neujahrsweck, auch Bärjes genannt
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  • Würfel- und Kartenspiele
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NeujahrsmarktAnno dazumal

2 Kommentare

Viele Grüße nach Kirchhain,
schön beschrieben.
Ein frohes und gesundes neues Jahr wünsch ich dir.

man wird alt wie ein Stein und lernt immer noch dazu. Das zeigt doch wir beteiligen uns noch rege am täglichen Leben. Gut so... hoffen wir das wir das noch recht lange können. Aber mit dem Geburtsjahr 1962 sollte das noch lange funktionieren.

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