Unterwegs in der Kieler Altstadt

Mittelpunkt Kiels ist die Altstadt, und um den Alten Markt liegen die geschichtlichen Wurzeln der Fördestadt. Der Marktplatz, der erst seit 1987 als Alter Markt bezeichnet wird, war einst für den Warenaustausch von besonderer Bedeutung, und seit März 2012 gibt es nach über einhundert Jahren hier wieder einen kleinen Wochenmarkt, zwar nur donnerstags, aber immerhin ein neuer Anfang für die Nahversorgung in diesem Stadtteil.

Noch im 19. Jahrhundert war Kiel eine eng bebaute Kleinstadt, und der Marktplatz mit Kirche, Rathaus, Kontor- und Geschäftshäusern bildete das Zentrum der Stadt. Mit der Reichsgründung 1871 begann das rasante Wachstum Kiels, in dessen Folge außerhalb des historischen Stadtkerns ein neues, prächtiges Rathaus entstand und der Alte Markt schließlich seine Bedeutung verlor.

Bomben vernichteten am 22. Mai 1944 die letzten historischen Gebäude am Alten Markt. Nach dem Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren erfolgte ab 1972 eine Umgestaltung des Alten Marktes, doch die damalige Bebauung mit Pavillons findet seitdem nicht den entsprechenden Anklang. Beanstandet wird vor allem, dass die neue Bebauung wenig Rücksicht auf den Rang der Nikolaikirche nahm, der nach räumlicher Distanz verlangt.