Mit Gisela einen kleinen Ausflug nach Tirol um die Landschaft zu genießen.
Wir beginnen unsere Fahrt in Oberaudorf.
Auf dem Weg nach Süden folgen wir bis Kufstein dem Inn. Diesen Fluss liebe ich. Ihn kenne ich von der Quelle bis zur Mündung an verschiedenen Stationen meiner Touren. Der Fluss entspringt am Malojapass und fließt Richtung St. Moritz. Auf seinem Weg durch das Oberengadin durchfließt er die Oberengadiner Seen: Silser-, Silvaner und den St. Moritzsee.
Auf dieser Strecke bis St. Moritz habe ich den Inn, der hier Sela genannt wird, schon begleitet. Danach durchfließt er mit starkem Gefälle und durch mehrere Schluchten das Unterengadin. Ich kenne ihn dann erst wieder ab Innsbruck und da ich mal in Oberaudorf gewohnt hatte bis Rosenheim. Zwischen Oberaudorf und Erl geht die Staatsgrenze Deutschland – Österreich mitten durch den Fluss. Eine überdachte Holzbrücke verbindet die beiden Orte. Wir sind viel hin und her spaziert zwischen beiden Ländern. Dann ist der Inn mir wieder auf meinen Touren nach Wien begegnet bei Passau, wo er in die Donau mündet. Ganz fasziniert war ich immer von seiner grünen Farbe, die von dem Gletscherschmelzwasser kommt, das der Fluss führt. Bis zu seiner Mündung hat der Inn 510 km durch eine der schönsten Landschaften Europas zurückgelegt.
Auf der linken Seite in Fahrtrichtung, auf der anderen Seite des Inn, liegt der österreichische Ort Erl. Dort finden alle sechs Jahre die bekannten Passionsspiele statt. 2013 ist Jubiläum. 400 Jahre Passionsspiele in Erl.
Bis Kufstein fahren wir durch das Inntal. Direkt hinter der Stadt biegen wir links ab in das Tal der Weißache. Im Inntal liegen die bedeutendsten Städte Tirols und die schönsten Burgen und Schlösser.
Natürlich ist das Kaisergebirge am beeindruckendsten. Im Norden, also das was wir jetzt vor uns sehen, ist der „Zahme Kaiser“ mit einer Höhe von 1997 m. Wenn wir hinter Kufstein links abbiegen, sehen wir dann linker Hand, also das Kaisergebirge im Süden, den „Wilden Kaiser“ mit einer Höhe von 2344 m.
Vor uns kommt Kufstein in Sicht. Wir werden gleich einen schönen Blick links auf die Stadt werfen können. Fast unmittelbar am Innufer erhebt sich der Burgfelsen mit der Feste Kufstein. Im Bürgerturm ist die Kufsteiner Heldenorgel untergebracht. Sie ist die größte Freiorgel der Welt. 4307 Pfeifen und 46 Register. Täglich um 12:00 Uhr im Sommer nochmals um 18:00 Uhr wird die Orgel gespielt zum Gedenken an die Kriegsopfer. Sie ist zehn Kilometer weit zu hören. Kufstein hat sehr schöne alte Gassen und malerische Hinterhöfe.
Wir fahren jetzt durch das enge Tal der Weißache. Diese Gegend nannte man bis in die fünfziger Jahre „Rußland“, weil hier bis Mitte des 19. Jahrhunderts Mergel und Kalk gebrochen und gebrannt wurden. Das sind Grundstoffe für die Zementproduktion, die noch immer in der Region heimische ist. Qualm und Staub sind allerdings längst abgezogen.
Vorbei an Ellmau und Going mit Blick nach links auf den „Wilden Kaiser“ gelangen wir nach St. Johann in Tirol.
St. Johann in Tirol (670 Meter Seehöhe) liegt inmitten des Leukentales, das sich von Jochberg bis nahe der bayerischen Grenze erstreckt. Der Ort liegt in einem weiten Talkessel zwischen dem Gebirgsmassiv des Wilden Kaiser und dem Kitzbühler Horn. Der historische Ortskern hat viele Häuser mit schöner Lüftlmalerei.
Weiter geht unsere Fahrt durch Kitzbühel, einem der bekanntesten und mondänsten Wintersportorte der Alpen. Bereits im 2. Jahrtausend vor Chr. Wurde hier Eisenerz abgebaut und bis in 19. Jahrhundert hinein waren Bergwerke in Betrieb. Heute verdankt Kitzbühel seinen Ruhm dem Schnee, der die Stadt um die Jahrhundertwende zu einem der ersten Skiparadiese machte. Kitzbühel teilt sich in seinem Zentrum in Vorder- und Hinterstadt. Auf dem Kirchbühel mit dem Friedhof stehen zwei Kirchen. Reiche und Prominente haben hier ihre Landhäuser. Ganz bekannt das Hahnenkammrennen.
Über Aurach geht es weiter nach Jochberg. In dem Dorf wurde noch bis vor wenigen Jahrzehnten Kupfererz gewonnen. Seit 1990 gibt es ein Schaubergwerk. Schon vor dreitausend Jahren wurde in dieser Gegend nach Kupfer geschürft. Auf einer Stollenlänge von 500 m wird mit der alten Grubenbahn gefahren.
Nach wenigen Kilometer haben wir den Pass Thun erreicht. Ca. zwei Kilometer vor der Passhöhe verläuft die Grenze zwischen Tirol und dem Salzburger Land. Die Passhöhe beträgt 1274 m.
Rechts sehen wir den Wildkogel mit einer Höhe von 2225 m und vor uns die Hohen Tauern.
Mittersill gehört schon zum Salzburger Land. Das Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist heute ein internationales Kongreßzentrum und Schlosshotel.
Der Fluss, der uns auf unserer weiteren Reise ein Stück begleitet ist die Salzach.
Wir fahren jetzt weiter Richtung Osten nach Zell am See. An unserer rechten Seite haben wir einen schönen Blick auf die Hohen Tauern.
Kurz vor dem Zeller See geht es rechts hoch nach Kaprun mit seinem durch einen Spielfilm bekannten Stausee. Die Gletscherbahn fährt auf das 3200 m hohe Kitzsteinhorn.
In Zell am See angekommen sehen wir links die Schmittenhöhe mit einer Gondelbahn. Zell am See ist internationaler Treffpunkt für Segelflieger und Motorsegler. Das historische Zentrum von Zell am See liegt auf einem Schwemmkegel des Schmittenbaches. Eine weitläufige Fußgängerzone gruppiert sich um den Kastnerturm im Zentrum der Altstadt, der bereits 926 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Es lohnt sich ein bisschen Zeit hier zu verbringen. In den Einkaufsstraßen kann man wundervoll flanieren und flanieren lassen. Wir werden hier unsere Mittagspause einlegen.
Gut gestärkt geht es jetzt wieder weiter Richtung Norden über Maishofen nach Saalfelden.
Rechts vor uns sehen wir das Steinerne Meer. Es ist die Grenze zu Deutschland. Dahinter befindet sich der Königsee.
Direkt am Ritzensee in Saalfelden liegt das Schloss Ritzen. Heute Heimatmuseum mit bedeutender Krippensammlung.
In Saalfelden geht es links ab nach Fieberbrunn.
Fieberbrunn hat seinen Namen nach den heilkräftigen Schwefelquellen erhalten. Bedeutung hat der Ort aber auch durch den Abbau von Eisenerz erlangt.
Nachdem wir Fieberbrunn hinter uns gelassen haben, biegen wir rechts ab Richtung St. Ulrich.
Nun erreichen wir St. Jakob in Haus, ein Ort mit Atmosphäre. Eine Sesselbahn führt auf die Buchensteinwand. Von dort oben hat man einen sehr schönen Rundblick.
Dem Grießelbach folgend kommen wir ins Pillerseetal, nach St. Ulrich am Pillersee.
Der Pillersee verdankt seinen Namen dem Umstand, dass er bei herannahendem Unwetter angeblich „pillert“, das heißt: brüllt.
Rechts sehen wir die Loferer Steinberge.
Den nächsten Ort, den wir passieren ist Waidring. Die Kirche mit ihrem "4 Säulen Rokoko Hochaltar", sowie der Friedhof mit seinen handgeschmiedeten Kreuzen, sind Mittelpunkt des Ortes. 1996 bekam Waidring den europäischen Preis für Dorferneuerung.
Wir fahren jetzt ca. vier km auf der Panoramastraße bis Erpfendorf und sind fasziniert von der Steinplatte, ein Wanderparadies mit vielen bewirtschafteten Hütten. Die Steinplatte ist ein geologisches Wunder. Von der Steinformation her ist die Steinplatte ein Korallenriff. Noch heute gibt es versteinerte Muscheln und Schnecken., die auf die Meeresvergangenheit hinweisen.
In Erpfendorf biegen wir links ab und fahren über Kirchdorf (1809 wurde der Ort im Tiroler Freiheitskrieg in Schutt und Asche gelegt), wo man auf der Großen Ache, auch Tiroler Ache genannt, Raffting machen kann,
weiter nach St. Johann, wo wir eine Kaffeepause einlegen.
Nach der Pause geht es wieder auf dem gleichen Weg wie am Morgen zurück nach Oberaudorf.
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am 08.03.2009
um 06:13
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