Vertrau deinen Freunden
Gedanken über die Freundschaft.
Den Text vom Henri J.M. Nouwen, finde ich seit Jahren sehr gut, und immer wieder gut!
Habe erst überlegt ob ich den einfach so hier einstellen kann, aber nachdem ich den jetzt zum x-mal gelesen habe, bin ich überzeugt davon, dass ich ihn gerne teilen möchte.
„Du suchst dauernd nach Freundschaftsbeweisen, dabei schadest du dir aber auch nur selbst. Wenn du einem deiner Freunde etwas schenkst, dann erwarte keine konkrete Erwiderung, kein Dankeschön. Wenn du wirklich glaubst, dass Gott dich liebt, kannst du es deinen Freunden überlassen, wie sie deine Freundlichkeit und Liebe beantworten möchten. Sie haben ihre eigene Lebensgeschichte, ihren eigenen Charakter und ihre eigene Art, Zeichen der Liebe entgegenzunehmen.
Mag sein, dass sie nicht so spontan sind wie du, sondern zögernder oder vorsichtiger. Vielleicht bemühen sie sich um eine Beziehung zu dir, die in ihren Augen aufrichtig und natürlich ist, du es aber anders gewohnt bist.
Vertrau darauf, dass diejenigen, die für dich Sympathie und Liebe empfinden, dir diese wirklich zeigen möchten, auch wenn sie dafür einen anderen Zeitpunkt, eine andere Gelegenheit und eine andere Form wählen als du.
Dass du deinen Freunden Vertrauen entgegenbringen kannst, hängt zu einem großen Teil davon ab, dass du selbst von dir überzeugt bist. Wenn du spontan und aus freien Stücken ein Geschenk machen möchtest, frag dich nicht warum und wieso. Sag dir nicht: " Vielleicht mach' ich dieses Geschenk nur, um selber etwas zu erhalten. Vielleicht schenk' ich ihr/ihm etwas, um damit eine Nähe zu erzwingen, die gar nicht gewünscht wird"
Vertrau deiner Eingebung.
Lass deinen Freunden die Freiheit, so zu reagieren, wie sie möchten und können. Lass sie ebenso frei entgegennehmen, wie du frei gibst. So wirst du fähig werden, wirkliche Dankbarkeit zu empfinden“.
Aus: Henri J.M. Nouwen
Die innere Stimme der Liebe
Aus der Tiefe der Angst zu neuem Vertrauen
Herderverlag
Soooo wahre Worte, Claudia! Danke fürs Reinstellen!