Ausflug des Heimatvereins Friedberg in ein Geschichtsträchtiges Gebiet.
Wieder führte ein Ausflug des Heimatvereins Friedberg in ein Geschichtsträchtiges Gebiet. Dazu musste man gar nicht so weit reisen. Um etwas zum Donaumoos zu erfahren, wurde Frau Christa Söllner dort im Bus empfangen. Auf dem weiteren Weg zum Haus im Moor hörten die Friedberger einiges über Königsmoos mit seinen Ortsteilen Ludwigsmoos, Klingsmoos und Untermaxfelde. Diese waren schnurgerade ausgerichtete Straßendörfer, welche dreiecksförmig von Ingolstadt, Neuburg und Pöttmes eingegrenzt per Reißbrett angesiedelt wurden.
Stolz zeigte Frau Söllner das Geburtshaus von die Max Josef Pettenkofer, einem berühmten Sohn aus dem Donaumoos. Der Bauernsohn besuchte auf Kosten seines Onkels das Münchner alte Gymnasium, wo er Pharmazie, Naturwissenschaft und Medizin studieren durfte. Nach einem kurzen Halt am Geburtshaus ging es weiter.
Im achtzehnten Jahrhundert wurde das Donaumoos trockengelegt und urbar gemacht. Es wurde Torf abgebaut und durch die langen Entwässerungsgräben entwässerte. Durch diese Eingriffe senkte sich der Wasserspiegel immer weiter ab, was das Ende der ursprünglichen Vegetation und Fauna bedeutete.
Das Kurfürstengeschlecht Neuburgs, das hier involviert war, gab den drei Donaumoosgemeinden Karlshuld, Königsmoos und Karlskron die Namen.
Im HAUS im MOOS konnten sich die Friedberger die 200jährige Besiedlungsgeschichte dieses einzigartigen Naturraumes anzusehen und erfuhren wie vor etwa 200 Jahren der Bayerische Kurfürst Karl-Theodor Kolonisten ins Donaumoos berief. Diese sollten in einem groß angelegten Kultivierungsprojekt das 20 000 Hektar große Moor entwässern und in fruchtbares Ackerland verwandeln. Es wurde ein harter Kampf gegen das Moos und heute heißt es„ Erste Generation Tot. Zweite Generation in Not und erst die dritte Generation bekam das Brot. Denn erst um 1900 öffneten sich der Landwirtschaft neue Perspektiven. So brachten moorverträgliche Roggensorten und der Saatkartoffelanbau einen wirtschaftlichen Aufschwung bis weit nach 1960.
Im Freilichtmuseum erlebten die Besucher im „Öxler-Anwesen", einem größeren Bauernhof aus dem Moos mit Garten, Brunnen und Nebengebäuden im Originalzustand, wie man 1910 hier lebte.
Das „Hofstetter-Anwesen" präsentiert sich ebenfalls als kompletter, jedoch kleinerer Hof im Zustand von 1923. Das Haus hat zwei „Haustüren": Der „Austrägler" hauste separat.
Das „Kanalhaus" heißt so, weil es mit weiteren derartigen Kleinhäusern zwischen Kanal und Straße - stand. Es ist ein Tagelöhnerhaus aus der Zeit um 1860, in dem eine ganze Familie auf kleinstem Raum wohnte.
Der „Rosinger Hof" ist zur Museumsgaststätte ausgebaut.
Zum Schluss konnte man die Wisentherde aus der Entfernung beobachten, die es seit 2003 dort angesiedelt wurde. Heute beweidet auf den 20 Hektar über 20 Wisente das Niedermoor.
Ich hatte gefragt, ob fotografiert werden darf. Ich bekam die Zustimmung