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Vergolder und Feuerwehrkommandant
Henning Zobel aus dem idyllischen Ried

  • Vergolder, Feuerwehrkommandant und Meister der Rahmenkunst: Henning Zobel aus dem idyllischen Ried bei Jettingen-Scheppach
  • Foto: Anton Zucker
  • hochgeladen von Anton Zucker

Am Anfang ist nur ungläubiges Staunen: Filigrane Goldplättchen, die man nicht mit der Hand berühren darf und die so dünn sind, dass sie gegen das Licht durchscheinen, legen sich wie von Zauberhand auf das grob strukturierte Rahmenprofil. "Anschiessen" nennt sich dieser Vorgang, den eine vorher aufgetragene Wasser-Spiritus-Lösung ermöglicht.

Danach wird vorsichtig mit dem Achatstein auf Hochglanz poliert. Mit Stahlwolle oder Bimsmehl reibt Henning Zobel anschließend den eigentlich perfekten Goldüberzug an einigen Stellen wieder durch. Das Poliment unter dem Gold kommt zum Vorschein, erzeugt eine rötliche Patina und verleiht so dem Bilderrahmen ein gealtertes, beinahe schon antikes Aussehen. Besonders wichtig ist dem verheirateten Familienvater mit zwei Kindern, dass bei seinen Werken nur hochwertige Materalien zum Einsatz kommen. So verwendet er für alle Holzteile nur Schweizer Weymouthkiefer, die nicht vom Holzwurm befallen wird. Die Holzoberflächen werden ausschließlich mit Edelmetallen wie Echtgold, Weißgold oder Platin belegt. Selbstverständlich fertig Henning Zobel auch die Holzrahmen in seiner Werkstatt komplett selbst an.

Der gebürtige Ulmer ist über seinen Vater, einem ehemaligen Vertreter für Leistenprofile, zu seinem etwas ungewöhnlichen Beruf gekommen. Ein Ferienjob führte Vater und Sohn für einige Wochen im Außendienst zusammen. Bereits da keimte in Henning Zobel die Idee, den Beruf seines Vaters in Kombination mit einem Handwerk zu ergreifen. So entschied er sich schließlich für eine Lehre als Vergolder. Nach der Meisterprüfung wagte er dann 1998 den Sprung in die Selbstständigkeit.

Die Suche nach einer geeigneten Werkstätte, aber auch der Wunsch, auf dem Land zu leben, führte ihn schließlich in das beschauliche Ried. Dort möchte er auch nicht mehr weg. Mit einem Schmunzeln erzählt er dann noch, wie er 2005 zur Rieder Feuerwehr gekommen ist. Begonnen hat alles damit, dass er angeboten hatte, die Schilder des Rieder Maibaums zu restaurieren. Und wie es eben so kommt, wurde er dann 2008 erst Zweiter und 2013 schließlich Erster Feuerwehrkommandant. Mittlerweile gehört auch die Löschgruppe Schönenberg zur Rieder Feuerwehr, was vor allem auch der Personalstärke bei anstehenden Inspektionen guttut. Henning Zobel fertigt seine hochwertigen vergoldeten Holzrahmen fast ausschließlich für Kunstgalerien.

Auch Gerd Fröbe alias Auric Goldfinger wäre wahrscheinlich beeindruckt.

Hinweis: Dieser Artikel ist bereits vor längerer Zeit in der mittlerweile leider eingestellten Stadtzeitung Augsburg (staz.de) erschienen.

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