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Hier hilft man sich gegenseitig
Selbstständig bis ins hohe Alter leben

  • Josef Hubensteiner, ehemaliger Abteilungsleiter im Kernkraftwerk Gundremmingen, ist Gebietsleiter der Seniorengemeinschaft Landkreis Günzburg e.V. und in dieser Funktion für Jettingen-Scheppach sowie das nördliche Mindel- und Kammeltal zuständig
  • Foto: Anton Zucker
  • hochgeladen von Anton Zucker

Die Seniorengemeinschaft Landkreis Günzburg e.V. wurde im Oktober 2014 gegründet und ist in vielen Gemeinden des Landkreises erfolgreich aktiv. Nachdem unsere Gesellschaft immer mehr überaltert, hat es sich der gemeinnützige Verein zur Aufgabe gemacht, den Mitgliedern durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung zu ermöglichen, möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Und damit auch in der vertrauten Umgebung eine hohe Lebensqualität zu bewahren

Doch wie funktioniert das ganze denn nun genau?

In der Seniorengemeinschaft Landkreis Günzburg e.V. bieten Senioren anderen Vereinsmitgliedern ihre Hilfe an. Nach erfolgter Anmeldung im Verein kann man sich als aktiver Helfer einbringen, um andere Mitglieder bei den vielfältigen Anforderungen des täglichen Lebens zu unterstützen. Diese Hilfe kann man dann später selbst in Anspruch nehmen. Für eine geleistete Helferstunde werden momentan 8 € (plus eventuelle Zuschläge für beschwerliche Tätigkeiten) und pro gefahrenen Kilometer 30 Cent von der Person gezahlt, die die Hilfe benötigt. Von diesen 8 € gehen 2 € an die Seniorengemeinschaft für Verwaltung und Versicherung, die restlichen 6 € erhält der Helfer. Alternativ kann man das Geld auf einem Treuhandkonto ansparen und dann später selbst davon Hilfe in Anspruch nehmen. Das Konzept weist Parallelen zur gesetzlichen Rente auf. Solange man selbst noch gesundheitlich gut unterwegs ist, kann man sich also als aktiver Helfer einbringen. Und danach Leistungen abrufen, wenn man selbst auf Hilfe angewiesen ist.

Gebietsleiter Josef Hubensteiner aus Jettingen-Scheppach

Einer, der von Anfang an bei der Seniorengemeinschaft Landkreis Günzburg e.V. mit dabei ist, ist der Gebietsleiter Josef Hubensteiner aus Jettingen-Scheppach. Auch wenn er an der Gründungsversammlung der Seniorengemeinschaft wegen einem Beckenbruch nach einem Fahrradunfall nicht teilnehmen konnte, wie er schmunzelnd erzählt. Hubensteiner war viele Jahre lang beim Kernkraftwerk Gundremmingen beschäftigt. 1976 hat er dort als Praktikant angefangen, nach Abschluss seiner Diplom-Arbeit zunächst als Schichtleiter in Ausbildung gearbeitet. Zuletzt war er verantwortlicher Leiter der Abteilung Mess- und Regeltechnik. Stolz erklärt er, dass er auch beim Bau und der Inbetriebnahme des Kraftwerks in den 80er-Jahren mitgewirkt hat.

Nachdem Josef Hubensteiner 2012 in den Vorruhestand ging, hat er sich überlegt, dass es doch eigentlich eine gute Sache wäre, sich weiter im sozialen Bereich zu engagieren. Seine Hunde, so erklärt er, hätten ihn zwar schon ordentlich beschäftigt, aber bereits damals reifte die Idee in ihm, ein Ehrenamt zu übernehmen. Gleichzeitig kam er über seinen hochbetagten Vater, der gerne an Ausflügen der Kolpingsfamilie Günzburg teilnahm, mit der Seniorenarbeit in Berührung. Auf einer Veranstaltung in Günzburg, die er zusammen mit seiner Frau Brigitte besuchte, wurde das Konzept der heutigen Seniorengemeinschaft vorgestellt und im Oktober 2014 dann auch als gemeinnütziger Verein gegründet. Nun galt es, aktive Helfer zu suchen und die Seniorengemeinschaft aufzubauen. Josef Hubensteiner wurde, bedingt durch seinen Wohnort, zum Gebietsleiter für Jettingen-Scheppach und das nördliche Mindel- und Kammeltal. Fortan kümmerte er sich um die Gewinnung von Mitgliedern sowie um die Vermittlung von Hilfeleistungen, brachte also helfende und hilfebedürftige Vereinsmitglieder zusammen. Nachdem der Verein sehr schnell wuchs, war für die Verwaltung auch eine effiziente Datenverarbeitung nötig, deren Aufbau er mit Hilfe von freiwilligen Helfern unterstützen konnte.

Josef Hubensteiner spielt in seiner Freizeit Tuba in der Werkskapelle des Kernkraftwerks. Auch nach Stilllegung der Blöcke musizieren er und seine Arbeitskollegen weiter, nach wie vor ausschließlich für soziale und karitative Zwecke, wie er betont.

Den Ausstieg aus der Stromerzeugung durch Kernenergie hält er für einen historischen Fehler. Ihm fehlt hier eine langfristige und nachhaltige Strategie unserer Politiker, um den Umstieg auf alternative Energien effektiv zu bewerkstelligen. Aber selbstverständlich lässt er auch andere Meinungen zu diesem Thema gelten.

Helfer werden immer gesucht!

Könnten Sie sich vorstellen, ältere Menschen bei Arztbesuchen, bei Behördengängen oder beim Einkaufen zu begleiten? Oder im Haushalt zu unterstützen? Auf einen Kaffeeplausch vorbeikommen oder zu einer Veranstaltung zu begleiten? Ältere Menschen sind dankbar für jede Hilfe bei den vielfältigen Dingen des täglichen Lebens. Sie können sich gerne weiter über die Homepage der Seniorengemeinschaft Günzburg informieren: https://www.wirfueruns-gz.bayern

Übrigens: Als Helfer bestimmen Sie selbst, wann und wie oft Sie helfen wollen. Auch ein "Reinschnuppern" in die Arbeit eines aktiven Helfers ist natürlich jederzeit möglich. Die Senioren im Landkreis Günzburg werden es Ihnen danken.

Anmerkung: Der Autor dieses Beitrags ist selbst aktiver Helfer bei der Seniorengemeinschaft Günzburg (und hält es nach wie vor für eine gute und überaus hilfreiche Sache)

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