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Online-Plattform "Transkribus" hilft weiter
Alte Schriften lesen 2.0

  • Porta fontium (https://www.portafontium.eu) macht viele Matriken aus dem ehemaligen Sudetenland öffentlich zugänglich
  • Foto: Anton Zucker
  • hochgeladen von Anton Zucker

Erfreulicherweise sind mittlerweile viele historische Dokumente, die bei der Stammbaumforschung helfen können, auf digitalen Plattformen öffentlich zugänglich. Zahlreiche Bistümer stellen beispielsweise Matrikelbücher online. Porta fontium erlaubt den Zugriff auf Material, das in staatlichen Archiven der Tschechischen Republik und den staatlichen bayerischen Archiven aufbewahrt wird.

Doch kaum hat man einen wichtigen Treffer gelandet, stellt sich - zumindest für mich - das nächste Problem. Gerade so kann ich vielleicht noch Name und Geburtsdatum einer Person in lateinischer, Fraktur-, Kurrent- oder Sütterlin-Schrift lesen, bei den nachfolgengen Passagen kann ich dann aber meistens schon nichts mehr entziffern. Ich habe diese alten Schriften nicht gelernt und alle winzigen Fortschritte, die ich bei einzelnen Versuchen erziele, sind wieder fort, wenn ich mich mehrere Wochen nicht weiter damit befasst habe. Auch hier gilt, dass Übung den Meister macht und es hilfreich wäre, sich ständig damit zu beschäftigen. Erfreulicherweise helfen mir hin und wieder Bekannte bei diesen Übersetzungen, aber natürlich möchte ich sie auch nicht über Gebühr strapazieren.

Ich hatte mich irgendwann gefragt, ob es nicht möglich wäre, alte Dokumente einzuscannen und vom Computer auslesen zu lassen. Das nennt sich auch "OCR", was für "Optical Character Recognition" steht, also die optische (computergestützte) Erkennung von geschriebenem oder gedruckten Text. Über eine Google-Suche (was sonst) bin ich dann vor einiger Zeit im Internet auf "Transkribus" aufmerksam geworden.

Das Projekt "Transkribus" ist im Internet unter https://readcoop.eu/de erreichbar.

Vereinfacht ausgedrückt, lädt man historische Dokumente als Dateien (JPG, PDF oder ähnliches) zu Transkribus hoch und lässt eines der KI-Modelle übersetzen. Hat man Papier zuhause, lässt es sich vorher mit einem Scanner am PC einlesen und als Datei abspeichern. Alternativ kann man auch mit dem Handy abfotografieren. Persönlich bevorzuge ich den Scanner, weil ich hier die Scan-Qualität einstellen und die Bilder nachbearbeiten kann. Dadurch kann ich beispielsweise Wasserflecken oder den die Schrift überdeckenden Hintergrund ausblenden oder zumindest einen schärferen Kontrast einstellen. Natürlich lassen sich auch Dokumente, die man beispielsweise von Porta fontium heruntergeladen hat, hochladen. Für Privatpersonen stehen monatlich 100 sog. Credits kostenlos zur Verfügung, womit sich maximal 100 Seiten übersetzen lassen. Es gibt noch andere Bezahlmodelle, aber für den Privatgebrauch ist die kostenlose Variante zunächst einmal vollkommen ausreichend.

Bevor Sie Transkribus für Übersetzungen nutzen können, müssen Sie zunächst einmal auf der Webseite ein Benutzerkonto anlegen. Dafür brauchen Sie auch eine E-Mail-Adresse.

Nach erfolgreicher Anmeldung legen Sie zunächst einmal eine neue Sammlung (für ein neues Projekt) an. (Bild 3)

In diese Sammlung können Sie nun Ihre zu übersetzenden Dateien hochladen. Mit dem "Titel" definieren Sie noch eine Art Unterordner in Ihrer Sammlung. (Bild 4)

Danach klicken Sie auf "Erkennen Sie" (Übersetzung leider nicht perfekt). (Bild 5)

Als letztes müssen Sie noch ein öffentliches KI-Modell auswählen, das der Plattform mitteilt, wie der Text in Ihrem Dokument zu transkribieren ist. Hier müssen Sie etwas ausprobieren. Eine Anlaufstelle wäre "The German Giant I", das leistungsstärkste Super-Modell "Text Titan I" ist hingegen kostenpflichtig.

Mit "Erkennung starten" (rechts oben auf Bild 6) startet dann die Übersetzung.

Als Unterstützung durchaus brauchbar. Sollten Sie irgendwo hängenbleiben, nehmen Sie Ihrem Enkel das Handy weg und bitten ihn um Unterstützung.

  • Porta fontium (https://www.portafontium.eu) macht viele Matriken aus dem ehemaligen Sudetenland öffentlich zugänglich
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  • Das Projekt "Transkribus" ist im Internet unter https://readcoop.eu/de erreichbar.
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  • Nicht perfekt, aber immerhin einen Versuch wert.
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