Hahnenkönigin 2015 ist Bianca Klages - Isernhagen
KSV Burgdorf
Hahnenschießen Isernhagen 2015
In den „Altdörfern“ Isernhagens, d.h. Farster Bauernschaft (FB), Hohenhorster Bauernschaft (HB), Kircher Bauernschaft (KB) und Niedernhägener Bauernschaft (NB), wurde seit Anfang des Jahres das Hahnenschießen vorbereitet. Federführend war Ralf Auras, 1. Vorsitzender von SV Isernhagen HB, mit tatkräftiger Unterstützung von Herbert Eggert, Sprecher der Schützenvereine und Vizepräsident des Kreisschützenverbandes Burgdorf.
Aus den vier Schützenvereinen wurden schon lange vor dem Schützenfest die besten Schützinnen und Schützen innerhalb der Vereine für die Teilnahme am Hahnenschießen ermittelt. Zum ersten Mal in der Historie des Hahnenschiessens gingen vier treffsichere Damen an den Start im Wettkampf um die Hahnenkette und –scheibe.
Fabia Ottermann (FB) - beste Schützin, die die Konkurrenz im Verein hinter sich ließ
Bianca Klages (HB) - Kleinkaliberkönigin 2015, Kreisjuniorenkönigin 2015
Kathrin Wölki (KB) - Bürgerkönigin 2014, Kreiskönigin 2015
Rabea Jäger (NB) - Juniorenkönigin 2014
Die Bedingungen an der Teilnahme lauten: Am Hahnenschießen können alle Bürgerinnen und Bürger teilnehmen, die das 18. Lebensjahr vollendet, ihren 1. Wohnsitz in den Isernhagener Bauerschaften haben sowie einen Giebel zum Annageln der Hahnenscheibe nachweisen können. Die Scheibe darf das Isernhagener Gebiet nicht verlassen!
In diesem Jahr fand das Hahnenschießen, am 15.08.2015, auf dem Schießstand des Schützenvereins Isernhagen FB statt. Wie es die Tradition verlangt, dürfen nur fünf Schüsse mit dem Luftgewehr auf einer Distanz von 10 m, Freihand, abgeben werden. Jeweils 2 Probe- und 3 Wertungsschüsse pro Teilnehmerin. Da der Verein über eine elektronische Trefferanzeige verfügt, war es möglich, dass alle vier Teilnehmerinnen ihre Probeschüsse auf dem Monitor ansehen konnten. Danach wurden die Monitore ausgeschaltet, damit die Teilnehmerinnen ihre Wertungsschüsse nicht ansehen konnten. Einzig Herbert Eggert (Sprecher der Schützenvereine) und Jürgen Saupe (Bedienung PC, SV Isernhagen FB) die im Auswertungsraum am Kontrollmonitor saßen, sahen die ganz eng beieinander liegenden Ergebnisse. Diese Beiden haben Verschwiegenheit gelobt – bis zur Proklamation! Sämtliche Bestechungsversuche blieben erfolglos.
Zum gemeinsamen Festgottesdienst im Freien mit Pastor Gartmann, traten die Vereine in Isernhagen KB ein.
Gegen 16.15 Uhr führte der Umzug der vier Schützenvereine auf den Festplatz, um die ersehnte Proklamation der Hahnenkönigin zu feiern. Ralf Auras (1. Vorsitzender von SV Isernhagen HB) und Ines Ehlen-Stahlhut, 2. Vorsitzende SV Isernhagen HB, begrüßten alle Teilnehmer und Gäste recht herzlich. Nun endlich erhielt R. Auras den ersten Umschlag mit dem Ergebnis des 4. Platzes von Herbert Eggert, dann des 3. und zum Schluss des 2. und der Hahnenkönigin (1. Platz) überreicht. Die Spannung war nicht mehr zu steigern!
Das Ergebnis lautet:
4. Platz: Rabea Jäger, Isernhagen NB
3. Platz: Fabia Ottermann, Isernhagen FB
2. Platz: Kathrin Wölki, Isernhagen KB
Hahnenkönigin 2015 BIANCA KLAGES
Bianca Klages ist mit 18 Jahren die Jüngste und zweite Hahnenkönigin! Die Trophäe, der silberne Hahn (ein Adlerkopf auf einem Entenkörper) als Schmuck, und die Hahnenkette (mit Hahn im Wappen) wurden an B. Klages mit viel Jubel und Applaus überreicht. Für sieben Jahre ist sie die Hahnenkönigin! Für die Dauer des Schützenfestes darf sie den silbernen Hahn an Ihrer Uniform tragen, anschließend lagert er wieder im Tresor der Gemeinde bis zum nächsten Hahnenschießen. Die Hahnenkönigsscheibe wurde am Sonntag, 16.08.2015, bei Bianca Klages zu Hause, zwischen ihren beiden bereits erworbenen Königsscheiben, angebracht. Die vier Isernhagenver Schützenvereine wurden von ihren 1. Vorsitzenden angeführt: Ralf Auras (HB), Henning Dusche (2. Vors. KB), Swen Laske (NB) und Hans-Heinrich Redeke (FB). Es ging durch sehr schön geschmückte Straßen mit vielen fröhlich winkenden Zuschauern am Straßenrand. Die musikalische Begleitung übernahmen der Musikzug Burgwedel-Isernhagen von der Freiwilligen Feuerwehr und das Musikcorps Alt-Garbsen von 2013. Für den sicheren Umzug und den Fahrservice sorgten die Freiwilligen Feuerwehren von Isernhagen.
Zur Tradition: Der Hahn ist das Symbol für die Rolle des Wächters. Das Wort Schütze leitet sich von Schutz, schützen, beschützen ab. Es diente als Schutz vor Überfällen von Banden. Die Landesherren befahlen Schießübungen, um den Bauern und Bürgern den Umgang mit der Feuerwaffe vertraut zu machen. Schon im 15. Jahrhundert fand das sogenannte „Bauernschießen“ statt. Die Teilnehmer mussten einen Giebel in Isernhagen besitzen. Diese Vorschrift hat sich bis heute durchgesetzt. Das Hahnenschießen fand immer im Abstand von sieben Jahren statt (von 1749 bis 1909). Der Sieger erhielt den silbernen Hahn als Wanderpreis und eine Wiese zur Nutzung. Könige und Fürsten waren in Isernhagen häufig als Gäste zu sehen. Durch Kriegswirren entstand eine Lücke von 50 Jahren. 1956 waren sich die vier Isernhagener Bauernschaften einig und ließen den alten Brauch wieder aufleben. Seit dem heißt dieses Schießen: „Hahnenschießen“. 1959 feierten sie das erste Schießen nach dem Krieg. Seit 1959 sind die Teilnehmer vom Hahnenschießen gelistet (Könige/-Innen und Platzierte). Unter Aufsicht des Generals, hoch zu Roß, und dem Adjudanten wurde geschossen (in festlicher Kleidung). Die Öffentlichkeit durfte aus sicherem Abstand das Schießen beobachten und kommentieren. Da heißt es Nervenstärke und hohe Konzentration zu beweisen.
Seit 1973 dürfen Frauen am Schießen teilnehmen! In diesem Jahr traten zum 1. Mal vier qualifizierte Teilnehmerinnen an. So zeigt es sich wieder, dass Brauchtum und Tradition mit der Gegenwart sehr gut zu verknüpfen sind.
Text und Fotos: Ines Blume
Kreis-Pressesprecherin des KSV Burgdorf