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Wir brauchen Speicher statt Stromautobahnen!

Leserbrief zur HAZ-Bericht "Neue Route: Stromtrasse soll in den Westen der Region"
HAZ 22.02.19 S.1

Stereotyp wird auch in diesem Artikel wieder das Märchen von der Windstromleitung verbreitet. Und Minister Lies wird zitiert: "Wir wollen die Energiewende, und dafür brauchen wir auch den Netzausbau.“

Die Wahrheit ist doch eine andere: Was transportieren diese Leitungen bei Flaute? Weil Wind und Sonne nicht rund um die Uhr für die Stromerzeugung zur Vergütung stehen, brauchen wir Speicher statt HGÜ-Stromautobahnen!

Die Technologie dafür steht zur Verfügung. Mit "Power to gas" kann man aus Windstrom Wasserstoff erzeugen, in norddeutschen Salzkavernen zwischenspeichern und auch im Gasnetz transportieren und schließlich wieder bei Bedarf verstromen. Wasserstoff ist auch ein idealer Treibstoff für Züge (den Alstom-Zug kennt Herr Lies aus seiner Zeit als Verkehrsminister), Busse und LKW.

Egoistisch könnte man mit günstigem Windstrom die Wirtschaftsentwicklung im Norden vorantreiben. VW in Emden z.B. könnte damit in Emden Elektroautos mit Batterie oder Wasserstoff produzieren. Mittelständler machen es vor, z.B. die boomende Firma JAG in Burgwedel, die wir jüngst mit den Grünen aus Isernhagen besichtigen durften.

Und das Stromnetz? Wir haben auch auf der Höchstspannungsebene ein vernetztes Stromnetz, dass nach Auskunft unabhängiger Wissenschaftler nach Abschaltung der Kohle den Windstrom locker aufnehmen kann. Wozu brauchen wir dann aber eine hunderte Kilometer lange Punkt zu Punkt-Verbindung, die auch ein ideales Ziel für Anschläge bilden würde.

Was machte aber Tennet, der Netzbetreiber des Südlink? Er plant, stellt den Bedarf fest und baut. Bei 9% Verzinsung der Investition klingt das verständlich. Die Politik unterstützt dies alles mit Beschleunigungsgesetzen, das die Rechte der Betroffenen beschneidet. Als Stromkunde, der dies alles über die Netzgebühren finanzieren muss, frage ich mich aber, ob es nicht besser wäre gleich in die notwendigen Speicher zu investieren.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der Widerstand der Betroffenen diese Einsicht befördert. Neueste Veröffentlichungen zum Thema "power to gas" von Tennet und dem Gasnetzbetreiber "Gasunie" bestärken uns darin.

Dipl. Ing. Siegfried Lemke
Umeltschutzverein Isernhagen und
Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen Südlink

Siehe auch meinen Beitrag auf Xing
Bilder und Karten auf der Homepage von Tennet Genauere Verläufe im WebGIS
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Aktuell 09.03.2019: Beitrag mit Links und Bildern zum vernetzten Stromsystem ergänzt!
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  • Vernetztes Höchstspannungsnetz (Quelle s. Link im Text)
  • hochgeladen von Siegfried Lemke
  • Bild 3 / 4
  • Auszug aus der DIW Claudia Kempfert et al
  • hochgeladen von Siegfried Lemke
  • Bild 4 / 4

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4 Kommentare

Das mit der Energiewende ist so eine Sache. Also zuerst mal raus aus der Kernenergie und der Kohleverstromung. Man kann ja immer noch überlegen wie es dann weiter gehen soll.
In der Zwischenzeit mal ein paar Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, und ein paar Gedanken zu den Plastiktüten aus dem Supermarkt. Ja und da ist noch das Mikroplastik aus den Duschgels!

Aber zurück zur Energiewende.

Das die Rotoren der Windkraftanlagen tausende von Vögeln erschlagen ist eine andere Sache. Auch das einige Lebewesen, zu denen ich auch die Menschen rechne, durch den Infraschall Gehirnschäden bekommen ist eher zweitrangig.

Da man den Strom aus Windkraftanlagen noch nicht mit dem Lastwagen transportieren kann müssen Leitungen her. Aber wie ?

In den Boden, oder durch die Luft ?

Und dann noch die blöden Bürgerinitiativen.

Ich glaube es ist besser sich jetzt lieber mit der Europapolitik zu beschäftigen, denn die ist jetzt wichtiger als die Energiewende!

Wie sollte man sonst wissen was auf eine Pizza gehört, und wie groß der Durchmesser der Pizza sein muss.

Ich habe mir auch jetzt ein Leitfähigkeitsmessgerät gekauft !

Wofür wollen Sie wissen ?

Na für den Bienenhonig!

Darüber gibt es sogar eine EU- Verordnung.

Aber wie komme ich denn jetzt von der Energiewende auf Honig?

Jetzt weiß ich es, denn mit der Energiewende ist es genau so zähflüssig voran wie beim Honig.

Ich wünsche noch einen schönen Tag!

Joachim

Aktualisiert s. Nachtrag am Schluß des Beitrags!

Immer mehr verbreiten sich die richtigen Erkenntnisse:
https://www.werra-rundschau.de/eschwege/energiewen...

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