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Nachtflüge über Kirchhorst erreichen neuen Rekord

DFLD-Messstation Kirchhorst legt Jahresbericht vor

In dem Jahresbericht 2018 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 827 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Höchststand (Bild1).
Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate nach dem Fluglärmgesetz bestätigt den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden. Allein in den letzten vier Jahren wurde eine Steigerung um fast 40% auf über 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert (Bild2).
Während es noch vor vier Jahren auch Monate mit weniger als 400 nächtliche Ruhestörungen in diesem Zeitraum gab, wurden 2018 bereits im Mai 569 und im Oktober 581 verzeichnet.
Was das im Extremfall für die Anwohner bedeutet, die in den warmen Monaten gern bei offenem Fenster schlafen möchten, zeigt eine Auswertung der Nacht vom 29. zum 30.06.2018: Die „Nachtruhe“ beschränkt sich auf die Zeit von 22 bis 23:09 Uhr sowie 23:23 bis 0:43 (zweimal je eine Stunde), danach gab es keine Stunde mehr ohne Störung durch Nachtflüge (Bild 3).
Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt(1), bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren. Die Initiative für Nachtruhe auch am Flughafen Hannover (bon-ha) hat bereits über 40.000€ für die rechtliche Auseinandersetzung um ein Nachtflugverbot gesammelt und erwartet weitere Unterstützung aus der betroffenen Bevölkerung.
SL
(1) In der NDR-Sendung "Jetzt reicht´s" fiel dem verantwortlichem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Althusmann nicht besseres ein, als zu hoffen, dass die Nachtflugzahlen auch wieder zurück gehen werden. Die Entwicklung beweist das Gegenteil!
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Nachtrag:
In der Tonaufzeichnung komme ich ab Minute 29:58 zu den Nachfluggebühren zu Wort. Zu der Höhe der Gebühren gab es vorher auf die Frage der Moderatorin keine klare Auskunft. Danach kommt der Minister mit seiner "Hoffnung"!
Den Podcast dazu findet man hier.

 

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7 Kommentare

Siegfried, das bezog sich auf den beigegebenen übersetzten Artikel aus El Pais, wo in der Übersetzung von "Vorschlag" die Rede ist (daher auch meine Anführungszeichen). Ich habe das spanischen Original eingesehen, dort heißt es ebenfalls 'Vorschlag'
("propuesta").

> In der NDR-Sendung "Jetzt reicht´s" fiel dem verantwortlichem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Althusmann nicht besseres ein, als zu hoffen, dass die Nachtflugzahlen auch wieder zurück gehen werden.

Das finde ich mehr als schwach. Zumindest könnte er sich der Forderung nach Einführung der Kerosinsteuer anschließen. In der Sache müsste diese Steuer schon heute und nicht morgen eingeführt werden, und zwar mit spürbarer Wirkung! Sogar eine Staffelung der Steuer nach Uhrzeit des Fluges wäre denkbar...
Übrigens, in einem benachbarten EU-Land, den Niederlanden wird bereits die Kerosinsteuer erhoben.

Und immer grüßt das murmeltier...

Als derartig oft überflogener kann ich mich dem protest gegen die nachtflüge nur anschließen.

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