Kirchhorster Grüne: Unser Dorf soll schöner werden
Wer schon lange in Kirchhorst lebt oder kürzlich zugezogen ist, hat sicherlich die Vorstellung, sich in dörflicher Wohngemeinschaft wohl zu fühlen.
Die Gemeinde Isernhagen braucht aber dringend Gewerbesteuereinnahmen, da ein gewaltiger Schuldenberg von neuerdings ca.6 Mio € drückt. Daher schafft man, wo eben möglich, so auch in Kirchhorst, Gewerbegebiete mit der Hoffnung, das ganz große Los zu ziehen, sprich: Ansiedlung von lukrativen Großunternehmen, ob es passt oder nicht. Angesichts von ca. 20 000m² freier Gewerbefläche im Erdbeerfeld stellt sich die Frage, ob wir wirklich ein neues Gewerbegebiet – Trennemoor - notwendig brauchen. Und nun noch obendrein: Die Gemeinde hat durch eine Veränderungssperre am Kollberg schon wieder ein neues Gebiet in Richtung Gewerbe als sogenannte Arrondierungsmaßnahme anvisiert.
Was bedeutet nun das Gewerbegebiet Trennemoor für unsere dörfliche Gemeinschaft?
Die Verkehrsbelastung durch unseren Ort wird immens sein. Das Verkehrsaufkommen wird sich gemäß der Schätzungen im Bebauungsplan versechsfachen.
Die weitreichenden Folgen werden wir durch Staus im Dorf, Staus von der Autobahn zum Dorf, durch zusätzlichen Lärm und Luftverschmutzung zu spüren bekommen. Die Staus, die augenblicklich durch die Ampelanlage Gewerbegebiet Erdbeerfeld über den Kreisel bis ins Dorf reichen, verärgern doch jetzt schon zu den Hauptverkehrszeiten die Anwohner und Berufstätigen. Der fehlende Stadtbahnanschluss verschärft diese Situation.
Bisher haben wir Kirchhorster am Eingang des Dorfes Besucher mit Blumen und ländlicher Idylle empfangen können. Nun soll ein „repräsentativer Kopfbau“ unser Wahrzeichen werden. Passt ein 15m hohes Gebäude (direkt am Kreisel) wirklich in unser Dorfbild, zumal auf der anderen Seite Hofstellen in Großhorst für dörflichen Charakter sorgen?(s. Bild 1 im Vergleich zu 3)
Kirchturmpolitik hin oder her, es kann doch nicht angehen, dass Kirchhorst durch eine überdimensionale Gewerbeansiedlung den Charakter eines Dorfes verliert, in dem sich Menschen wohlfühlen wollen. Wo bleibt die Ausgewogenheit von Gewerbe und Wohnen?
Wo bleibt der schonende Umgang mit der Natur? Müssen wir auf Teufel komm raus jedes Fleckchen Erde versiegeln und bebauen? Bringen Großbetriebe wirklich mehr Steuern ins Gemeindesäckel?
Bündnis 90/ die Grünen in Isernhagen und insbesondere wir grünen Ortspolitikerinnen werden diesem Gewerbeansiedlungswahn aus o.g. Gründen die Zustimmung verweigern und haben dies auch in allen Sitzungen und Gremien bisher bekundet.
Denn: Unser Dorf soll schöner bleiben.
Dr. Anne Ingrid Kollenrott, Carmen Merkel, Heidrun Lemke
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Nachtrag 9.6.2013:
Ein erstes Gebäude entsteht (neues Foto). Ich befürchte, es ist noch nicht das Eingangstor, denn 3 Geschosse mal ca. 3m ergibt "erst" 9m. Außerdem steht es weiter zurück. Mit der jüngsten B-Plan-Änderung hat man (wieder gegen die Stimmen der Grünen) die Beschränkung der Gebäudelängen von 100m herausgenommen!
Die Gemeinde wirbt auf Immobilienscout:
http://www.immobilienscout24.de/expose/68425582
"Ziel ist es, hier ein "hochwertiges Gebiet" zu schaffen. Deshalb sind von der Gemeinde Ansiedlungen attraktiver und innovativer Betriebe besonders erwünscht. "
Was sind "attraktive und innovative Betriebe"?