Gorleben soll leben!
Dieses Motto des Gorlebenwiderstandes könnte auch die Überschrift einer kleinen Plakatausstellung sein, die am 26.08.2013 um 11:30 Uhr an einem straßenseitigen Gebäudeteil des Hauses Glockenheide 21, 30916 Isernhagen-Kirchhorst feierlich eröffnet wurde.
Die Plakate haben folgende Inhalte:
1.Ein Salzstock voller Macken:
Warum Gorleben schon aus geologischen Gründen denkbar ungeeignet als Atommüll Endlager ist.
2. Tricksen, täuschen und betrügen:
Wie Gorleben zum Atommüll-Standort wurde und warum es dort bis heute nicht mit rechten Dingen zugeht.
Wie sich die WendländerInnen, unterstützt von Hunderttausenden, mit immer neuen Aktionen gegen den Atommüll und das geplante Endlager wehren – seit mehr als 35 Jahren.
Die Isernhagener Grünen fühlen sich als Veranstalter sehr verbunden mit dem Gorleben-Widerstand. Nicht nur als Teilnehmer bei diversen Demonstrationen, sondern auch als Gastgeber der Gorleben-Wanderer und des Gorleben-Trecks, die zu Zeiten des Ministerpräsidenten Ernst Albrecht den Bau eines nuklearen Entsorgungszentrum mit Wiederaufbereitungsanlage verhindern konnten. Deshalb freuen sie sich, dass sie als „Laudator“ für die Eröffnung den mit der Thematik sehr vertrauten Probst a.D. Wolf von Nordheim, z.Zt. Bundestagskandidat der Grünen, gewinnen konnten.
Die Ausstellung kann in der wetterfesten Ausführung, für die ein ehemaliger Grünen-Ratsherr gesorgt hat, gerne für andere geeignete Orte mit viel Publikumsverkehr kostenlos gebucht werden unter Telefon: 05136-7847.
Bis dahin ist die Ausstellung öffentlich zugänglich. Auf der Rückseite des (Süd-)Hauses kann man ein Beispiel für die Bürgerenergiewende betrachten: Die Solarstromanlage ist seit 1991 in Betrieb und in der Nachbarschaft haben sich zahlreiche Nachahmer gefunden.
Die Isernhägener Grünen sind mit dieser Aktion durchaus selbstkritisch, denn ihre Partei hat sich an dem sogenannten Endlagerkompromiss beteiligt, bei dem zwar die Transporte gestoppt wurden, aber Gorleben weiter im Topf geblieben ist. Demgegenüber hat hat aber die rot-grüne Landesregierung dankenswerter Weise gerade entschieden, dass Gorleben „als über die Raumordnung festgelegtes Vorranggebiet für ein atomares Endlager endlich gestrichen wird" so Minister Christian Meyer in einer Pressemitteilung.
Nähere Infos zu den Plakaten gibt es hier:
SL
Wir nutzen alle Atomstrom, Medizin, etc. und erzeugen auch alle damit strahlenden Müll. Und irgendwo muss er lagern. Und vor der eigenen Nase will ihn keiner haben - das ist verständlich, sollte aber bei der Suche nach einem Endlager keine Rolle spielen. Da sollten sachliche, wissenschaftliche Argumente entscheiden und keine ideologischen, egozentrischen oder wahlkampftaktischen.
Also mal FÜR ein Endlager an der besten Stelle demonstrieren oder sich wenigstens dafür aussprechen anstatt immer nur "dagegen" zu sein.
Das wäre eigentlich mal eine Tätigkeit, für die unsereins früher die Grünen mit auf den Weg gebracht hat.