myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

HARZ: WANDERUNG im NATIONALPARK auf dem BORKENKÄFERWEG zur TAUBENKLIPPE

Ich nutzte die Gelegenheit an einer Wanderung des Harzklub Zweigverein Falkenstein teilzunehmen. Nach einer Begrüßung der Wanderer und der Einweisung durch den Vorsitzenden des Zweigvereins, Udo Münnich, übernahm der Wanderleiter, Friedhelm Großkappenberg, die Leitung dieser interessanten Wanderung. Die Wanderung erfolgte ausschließlich auf dem Gebiet des Nationalparks Harz. Im Jahre 1994 wurde dieser länderübergreifende Nationalpark gegründet. Im Nationalpark gilt der Grundsatz, dass die Natur den Wald selbst gestalten kann und nicht der Mensch. Das bedeutet z. B., dass aus dem Wald grundsätzlich kein Holz entnommen werden darf. Nur im Rahmen der Einhaltung der Verkehrsicherungspflicht ist das Fällen von Bäumen an  Straßen und an den Gleisen der Brockenbahn erlaubt. Um ein Übergreifen des Borkenkäfers am Rande des Nationalparks auf die bestehenden Wirtschaftswälder zu vermeiden, wurde am Rande des Nationalparks, ein Sicherheitsstreifen von 500 m Breite  durch Abholzen und Entfernen von Bäumen geschaffen. In den Nationalparks hat die Entwicklung eines natürlichen Waldes höchste Priorität. Dazu ist eine Umwandlung aus dem -1994 bestehenden - reinen Wirtschaftswald, der vielfach aus Nadelwald bestand,  in einem wilden Naturwald notwendig. Dabei ist, so paradox es auch klingt, der größte Schädling im Nadelwald - der Borkenkäfer - ein großer Helfer. Denn nur durch das Absterben der Fichtenbestände durch den Borkenkäfer ist es möglich, dass ein neuer Wald entstehen kann. Das dabei entstehende Totholz bildet den Lebensraum für viele Insekten, Käfer, Pilze, Reptilien, Wildbienen, Luchse usw.   Damit aus den Monokulturen ein vielseitiger Naturwald entstehen kann, wurden im Nationalpark Harz, der fast 10% des gesamten Harzes ausmacht, etwa 4,7 Millionen Rotbuchen und  weitere andere Sorten angepflanzt. Im Rahmen meines Wanderberichtes ist es mir nur möglich die Problematik der Umgestaltung des Waldes im Nationalpark Harz anzureißen. 

In der Harzstadt Ilsenburg  begann im Ilsetal,  am Borkenkäferweg, unsere Wanderung. Dieser recht steile Weg führte uns hinauf zu dem Grüneruheplatz. Hier legten wir eine kurze Erholungspause ein. Auf dem Windeweg kamen wir auch am Meineberg vorbei. Von dort hatten wir eine gute Sicht auf Ilsenburg. Auf dem Weg zum Froschfelsen, einem Naturdenkmal, hatten wir auch eine schöne Sicht auf den Brockengipfel. Am Froschfelsen angekommen, war bereits die nächste Pause fällig. Anschließend wanderten wir zur Westerklippe weiter. Damit man die Aussicht von dort oben genießen kann, wurde der Felsen schon vor langer Zeit begehbar gemacht. Unser letztes Ziel war die ebenfalls begehbare Taubenklippe. Nur durch das Eckertal getrennt, befindet sich in etwa 1km Entfernung die, zu Bad Harzburg gehörende, Rabenklippe mit dem Luchsgehege. Dazwischen lag für viele Jahrzehnte die innerdeutsche Grenze. Heute ist es die Landesgrenze zwischen Sachsen - Anhalt und Niedersachsen. Auf der Wanderung kamen wir an vielen unterschiedlichen Stadien der Umgestaltung des Wirtschaftswaldes zu einem natürlichen Wald vorbei. Um dabei nicht in Depression zu verfallen, ist es sicherlich nützlich, wenn man sich bereits sich vor dem Beginn einer Wanderung im Nationalpark Harz mit dem Ablauf und der Notwendigkeit der Umgestaltung des Waldes vertraut macht. Von der Taubenklippe ging es über den Mittelbergweg und dem teilweise schwierigen Weg durch das  Suental zurück nach Ilsenburg. Im Suental, mitten im Wald,  kamen wir noch an einem technischen Denkmal vorbei. Hierbei handelt es sich um eine doch sehr seltene Tonmühle. Dort wurde von 1547 bis 1856 Ton und Lehm  für die Ziegelproduktion in Ilsenburg aufgearbeitet. Über ein Pferdegöpel - ein Pferd musste stundenlang  an einer waagerechten Stange im Kreise laufen - wurde eine konische Walze zur Zerkleinerung des Tons und der Beimischung von Sand angetrieben. Bei schönen, fast zu warmen  Wetter endete nach 12 km unsere Wanderung am Parkplatz im Ilsetal.

  • Brocken von der Westerklippe (8,5 km)
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 1 / 30
  • eine der wenigen Informationstafeln im Nationalpark Harz, die sich mit der Umgestaltung des Walds befassen
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 2 / 30
  • hier ist die Natur noch in Ordnung am Borkenkäferweg
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 3 / 30
  • Blick vom Meineberg auf Ilsenburg
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 5 / 30
  • rechts am Teich befindet sich das bekannte Hotel "zur Roten Forelle" in Ilsenburg
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 6 / 30
  • auch hier am Meineberg beginnt sich die Natur zu erholen
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 7 / 30
  • der Brocken vom Windeweg aufgenommen
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 8 / 30
  • der Brocken, hier am Fuße des Gipfels befindet sich noch viele durch den Klimawandel und den Borkenkäfer abgestorbene noch stehende Fichtenwälder
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 9 / 30
  • der Baum auf dem Felsen hat es sicherlich nicht leicht um zu überleben
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 12 / 30
  • am Weg vom Froschfelsen zur Westerklippe
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 13 / 30
  • hier ist die Umwandlung des Waldes im vollem Gange
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 16 / 30
  • hier am Hang des Eckertals ist der Fichtenwald schon abgestorben, in wenigen Jahren wird hier ein neuer Wald entstehen
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 20 / 30
  • auch hier an der Stempelstelle der Harzer Wandernadel Taubenklippe ist die Umwandlung schon weit fortgeschritten
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 22 / 30
  • Wald im Wandel, im Hintergrund Stapelburg
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 23 / 30
  • im Nationalpark sind die Wege gut ausgeschildert
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 24 / 30
  • am Mittelbergweg sind die Wälder bereits abgestorben
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 25 / 30
  • das Kloster Ilsenburg mit Schloss
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 27 / 30
  • 1992 wurde hier am Quitschenberg (unterhalb des Brockengipfel) der bestehende Fichtenwald durch einen Sturm nahezu vernichtet. Da geplant war dort ein Naturpark zu errichten, wurde der Wald sich selbst überlassen. Für den Borkenkäfer war das ein gefundenes Fressen. Jetzt nach über 27 Jahren ist dort ein neuer Wald entstanden. (Archivbild 2019)
  • hochgeladen von Gerd Horenburg
  • Bild 29 / 30

Weitere Beiträge zu den Themen

HarzklubHarzklub FalkensteinEckertalTaubenklippeWesterklippeBildergalerieIlsenburgIlsetalFroschfelsenOberharzHarzBorkenkäferweg

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite