Wahlversprechen - mal versprechen???
Brief an:
BÜNDNISS 90/DIE GRÜNEN
Bundestagsfraktion
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Welchen Stellenwert hat der Sport allgemein für Ihre Partei?
Sehr geehrte Vorstandsmitglieder,
mit Interesse las ich Ihre Antwort auf diese Frage, die allen Parteien zum aktuellen Wahlprogramm, seitens des DSB gestellt wurde.
„Für BÜNDNISS 90/DIE GRÜNEN hat der Sport einen großen Stellenwert. Wir haben sowohl in unserem Grundsatzprogramm als auch in unserem Wahlprogramm ...
In allen Parlamenten vertreten grüne Abgeordnete in engagierter und ambitionierter Arbeit eine zukunftsorientierte Sportpolitik. Wir stehen in allen Ebenen in ständigem Dialog mit Sportverbänden und Sportvereinen.“
Das ist schön zu lesen, hätten wir im Landkreis Peine nicht gerade das Gegenteil erlebt.
Was ist passiert?
Wir wollten im Verein organisiert Bogenschießen, traditionell Bogenschießen.
Seit 2001 besteht in unserem Verein eine Bogensportgruppe, die mit dem leistungsorientiert FITA-Programm startete.
„Ich wollte doch nur Bogenschießen und nicht zusätzlichen Freizeitstress haben“, so kamen und gingen viele Mitglieder.
Wenn wundert da der Wandel in der Gruppe, zum traditionellen Bogenschießen. Ein grüner Sport, in der Natur, ohne Lärm, ohne Leitungszwang, Entspannung vom Alltag.
Die Schwierigkeit diesen Sport aufbauen zu können, besteht vorrangig darin, ein geeignetes Gelände zu finden, dessen Eigentümer dem Bogensport wohlgesonnen gegenübersteht.
Es bedurfte viele Anfragen an Grundstückseigentümer, bis wir im Jahr 2009 endlich in Herr Sewert, dem Besitzer eines ehemaligen Kiesabbaugebietes, einen offenen Gesprächpartner fanden.
Mit dem Pachtvertrag übernahmen wir die Geländepflege, Müllbeseitigung und sorgten für die allgemeine Ordnung, unter anderem gegen unberechtigte Nutzung durch Schwarzangler und Missbrauch als Crossstrecke für motorisierte Quadfahrer.
In der Folgezeit wuchs die Mitgliederzahl unserer Bogensportparte wieder, da wie bei kaum einer anderen Sportart ein breites Interessenspektrum abgedeckt wird. Hier können sich Leistungs- und Hobbysportler zusammenfinden, Junge und Alte, „behinderte“ und „gesunde“ Menschen. Bogensport ist Familien- und Individualistensport zugleich.
Doch dann fingen die Mühlen der Behörden an zu mahlen.
Nach einem ersten Verbot konnte man sich einigen. Ein Bauantrag wurde gestellt, ein sicherheitstechnisches Gutachten eingeholt usw., immer mit berappen der anfallenden Rechnungen.
Und dennoch scheiterte alles an der Unteren Umweltbehörde des Landkreis Peine, die mit Frau Elke K., durch eine grüne Politikerin geführt wird.
All unsere Argumente will man nicht hören. Der Vorschlag unsererseits sich vor Ort zu Treffen, Möglichkeiten erörtern und ggf. Auflagen zu erfüllen, fanden kein Gehör.
Die Halbierung der Mitgliederzahl ist die Folge des Geländeverlustes.
Wen wundert es da, dass es im Peiner Umland Bogenschützen gibt, die in Wald und Flur ihrem Hobby nachgehen. Gesetzlich verboten ist es ja nicht. Aber sinnvoll?
Halte ich es doch für vernünftiger, auf einem sicheren Gelände unter Anleitung und Aufsicht geschulter Personen diese Leute zu vereinen.
Natürlich können wir verstehen, dass auf einer „Fläche zum Schutz und Pflege der Natur“ nicht jeder tun und lassen kann was er will.
Was wir nicht verstehen können ist die Ungleichbehandlung! Angler, die Pächter des gleichen Geländes sind, brauchten ihren errichteten Regenunterstand nicht entfernen. Wir mußten unseren unter Strafandrohung abbauen. Grundgesetz: „Alle Menschen sind gleich …“.
Auf gleichem Areal des Flächennutzungsplanes wir Ackerbau und Kiesabbau betrieben!
Natürlich, das Gesetz erlaubt es.
Unsere Hinweise auf Vereine, die Bundesweit auch in Naturschutzgebieten Bogensport betreiben dürfen, werden abgetan mit der Aussage, dass könne nicht richtig sein.
Wir sehen hier keinen Dialog mit Sportvereinen.
Die grüne Politik des Landkreises will kein Bogensport auf diesem Gelände, fertig!
Dabei wären gerade wir zum Schutz und Pflege der Natur vor Ort, würden weiterhin Müll beseitigen und motorisierte Nutzung unterbinden. Wir könnten Nistkästen anbringen und Insektenhotels errichten, wenn man mit uns reden würde.
Den wir lieben die Natur wie sie ist und wollen keine gravierenden Eingriffe.
Einzig, dass wir uns Sonntags mal für ca. 3 Stunden mit Pfeil und Bogen in der Natur Aufhalten und Erholung vom Alltag verschaffen wollen.
Auf dem Papier steht es so, in der Praxis läuft es anders. Ist das wählbar?
Mit freundlichen Grüßen
Ich verstehe, dass ihr sauer seid!
> "Den wir lieben die Natur wie sie ist und wollen keine gravierenden Eingriffe."
Genau das wird heutzutage aber nicht unter Naturschutz verstanden, sondern die heutigen Naturschützer kämpfen i.d.R. sogar mit viel Energie GEGEN die Natur, um irgendein Lieblingsbiotop oder eine Lieblingsart zu erhalten oder anzusiedeln.
Und da kommt ihr daher und wollt Mutter Natur einfach leben lassen wie sie möchte und nur mal Müll sammeln, Belastungen durch Mofas verhindern, usw. - das ist heutzutage eine Frechheit für die "Naturschützer".
> "Einzig, dass wir uns Sonntags mal für ca. 3 Stunden mit Pfeil und Bogen in der Natur Aufhalten und Erholung vom Alltag verschaffen wollen."
Das ist heutzutage erst recht eine Frechheit, zu fordern, dass der Mensch in der Natur leben möchte. Da wird zwar immer gern gepredigt, der Mensch brauche mehr Natur und Grün - aber wenn er es dann auch mal nutzen und erleben will, wird er ausgeperrt.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr trotzdem irgendwann Erfolg habt!!!