Politikverdrossenheit
Das nationale und internationale politische Gezerre ist kaum noch zu ertragen. Es muss aber akzeptiert werden, solange friedliche, freiheitliche und menschenwürdige Ziele im Fokus stehen.
Ganz anders ist das Hauen und Stechen zu beurteilen wenn es um Profilierungssucht, Machtgier, Diffamierung (des politischen Gegners), Bestechung, Geldgier, unberechtigte Vorteilsnahme, Anbiederung, Demagogie, Volksverhetzung, unlautere Wahlbeeinflussung, bewusste Falschmeldung (Fake-News) und ähnliches geht.
Der schlesische Dichter Friedrich von Logau (*1604 †1655) hat im Jahre 1654 ein Politikerbild entworfen, das heute noch nicht veraltet ist:
Heutige Weltkunst
Anders sein, und anders scheinen;
anders reden, anders meinen;
alles loben, alles tragen;
allen heucheln, stets behagen;
allem Winde Segel geben;
Bös- und Guten dienstbar leben.
Alles Tun und alles Dichten
bloß auf eignen Nutzen richten:
Wer sich dessen will befleißen
heuer kann Politisch heißen.
Friedrich von Logau schrieb aber auch über die
Göttliche Rache:
Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein.
Ob aus Langmut er sich säumet, bringt mit Schärf' er alles ein.
Perfide Naturen eben...