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Der 600. Vortrag war dem Hl. Nikolaus gewidmet

  • Mein Vater als Nikolaus in den 50iger Jahren
  • hochgeladen von Gabriele Walter

Über sich selbst zu schreiben, ist nicht mein Ding, aber eigentlich ist dieser Bericht meinem Vater, Xaver Mader, gewidmet.

Am 2. Februar 1993 öffnete die Reha-Klinik in Ichenhausen ihre Pforten und Xaver Mader hielt ab diesem Monat in regelmäßigen Abständen für die Patienten Diavorträge über seine Heimatstadt Ichenhausen.

Im Jahre 1994 kam ein weiterer Vortrag dazu, ein Vortrag über den Hl. Nikolaus und diesen Vortrag durfte ich, als seine Nachfolgerin, gestern abend wieder halten.

Es freut einen Referenten natürlich, wenn viele Besucher anwesend sind. Gestern war das der Fall. 36 Augenpaare verfolgten gespannt die Nikolaus-Entstehungsgeschichte in Ichenhausen:

Nach dem 2. Weltkrieg konnte man in Ichenhausen keinen Nikolaus für die Kinder bestellen. Mein Vater, der das von Müttern hörte und Mitglied im Trachtenverein war, bewegte den Verein, einen Hl. Nikolaus für die Kinder zu stellen. Das war Anfang der 50iger Jahre.
Er selbst schlüpfte somit als erster Nikolaus in Ichenhausen in dessen Rolle und zur Begleitung bekam er 7 Ruprechte, quasi als Bodygards, die ihn vor den Jugendlichen beschützen mußten.
(Die Jugendlichen von damals unterschieden sich nämlich in keinster Weise von den jetzigen.) ;-)
An diesem Abend besuchte er 42! Häuser mit kleinen Kindern.
So wurde es ein langer Abend für 2 Kinder, die lange auf ihn warten mußten.

Als er bei ihnen gegen 21.30 Uhr ankam, schliefen sie auf dem Sofa tief und fest. Ihre Großmutter versuchte sie mit den Worten zu wecken: "Wacht auf, der Nikolaus ist endlich da."
Da anwortete eines der Kinder schlaftrunken: "Schlag ihn tot."

Viele Geschichten über diese Zeit als Nikolaus hat mir mein Vater geschildert und die gefallen den Zuhörern immer noch gut.
So freute ich mich auch, daß der 600. Diavortrag in der Reha-Klinik eigentlich meinem Vater gewidmet war, der diese Vorträge ins Leben gerufen hat.

Von Anfang an führte er genau Buch über die Besucher seiner Vorträge und das habe auch ich in seinem Sinne weiter geführt.
Seit Februar 1993 bis einschließlich gestern besuchten 24 412 Patienten unsere Vorträge, die über unseren Heimatort Ichenhausen und deren Bewohner berichten.

Es war eine Passion von ihm, das Alte zu bewahren und mit seinen Vorträgen den Bewohnern zu zeigen, damit das nicht in Vergessenheit gerät.

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12 Kommentare

Danke für deinen netten Kommentar Wolfgang. :-)
LG Gabriele

Hallo Gabriele,
heute bin ich mal wieder hier auf den myheimat-Seiten gelandet und nun auch bei Dir, in Ichenhausen. Lass dich herzlich grüßen!
Schöner Beitrag über deinen Vater und die Klinik. Ich selbst denke noch oft an meine Zeit dort zurück (2003) und kann mir gut vorstellen wie es für dich ist, wenn du nun die Vortragsreihe deines Vaters fortsetzt. Sei versichert, dass dein Engagement bei den Patienten sicherlich mit großer Freude und Dank angenommen wird. - Heidi

Liebe Heidi,
ich danke dir für deine netten Worte und ich kann bestätigen, daß viele Patienten nach einem Vortrag sagen: "das war jetzt ein schöner und interessanter Vortrag. Jetzt wissen wir mehr über den Ort Ichenhausen." Und so war es auch von meinem Vater gedacht, als er die Vorträge zusammen stellte. :-)
LG Gabriele

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