Von neuen Perspektiven und der Lust am humorvollen Verwirren
Ausstellung eröffnet: Skulpturen von Gerhard Gerstberger ziehen jetzt im Schlosspark von Hohenkammer die Blicke auf sich
Hohenkammer (mh) Kunst im Schlosspark: Auf dem Gelände von Schloss Hohenkammer nördlich von München wurde jetzt die Ausstellung „Skulpturen im Dialog“ eröffnet. Rund um das Wasserschloss begegnen den Besuchern Objekte des bekannten Bildhauers und Malers Gerhard Gerstberger aus Emmering und eröffnen ganz neue Blickwinkel und Perspektiven. Voraussichtlich bis Mitte 2015 werden sie an ihrem Platz bleiben und das Schlossgelände um eine weitere Attraktion bereichern.
Gerhard Gerstberger beschäftigt sich als Künstler intensiv mit Sichtachsen und der Wechselwirkung von Objekten zu deren Umfeld – am liebsten in Parks. Durchblicke und überraschende Umlenkungen des Blicks beim Betrachten der Objekte veranlassen den Besucher zum Nachdenken und zur Überprüfung seiner sinnlichen Wahrnehmung. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das mittlerweile rund 55-jährige künstlerische Schaffen von Gerhard Gerstberger. Seine Skulpturen und Konzepte waren bereits in vielen Einzelausstellungen im In- und Ausland zu sehen.
Die Skulpturen im Schlosspark von Hohenkammer stehen im Dialog zueinander – und in engem Bezug zum Schloss. Der Betrachter wird automatisch in den Dialog mit den Skulpturen und deren Innenleben einbezogen und davon gefesselt. Als ein Ort der Begegnung von Menschen sei das Gelände der Schloss Hohenkammer GmbH dafür geradezu prädestiniert, meinte bei der Vernissage vor zahlreichen Gästen der Geschäftsführer und „Hausherr“ Martin Kirsch. Die Laudatio auf Künstler und Werk hielt anschließend Dr. Christian Stübner.
An den Anfang stellte er ein Zitat des deutschen Malers Caspar David Friedrich (1774–1840): „Die Kunst ist einem Kinde, die Wissenschaft einem Manne zu vergleichen.“ Der Künstler erkunde spielerisch seine Umgebung und Gerhard Gerstberger verstehe es meisterlich, mit Sichtachsen, Lichtwechseln und Perspektiven zu spielen und plötzlich neue Sichtachsen/-weisen entstehen zu lassen. Gerhard Gerstberger selbst bekannte sich zu seiner Lust am humorvollen Verwirren. Natürlich sei der Titel der Ausstellung „Skulpturen im Dialog“ streng genommen ein Widerspruch, denn die Skulpturen könnten nicht wirklich miteinander reden. Unter den Betrachtern werde aber sehr wohl ein Dialog geführt.
Genau das will Gerhard Gerstberger mit seinen Werken erreichen. „Der Sinn meiner Arbeiten ist, kommunikative Zeichen zu setzen, Denkanstöße zu geben, die Einheit Mensch-Geist-Natur transparenter und bewusster zu sehen und ständig neu zu formulieren“. So umschreibt er seine künstlerische Intension auf seiner Website in einem Satz. Die Gäste der Vernissage erreichte Gerhard Gerstberger auf jeden Fall, denn sie unterhielten sich angeregt über seine Skulpturen und ihre Wirkung. Die Ausstellungseröffnung und der Rundgang durch den Schlosspark wurden von der „Mini Marching Women Band“ schwungvoll begleitet.