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Hausärzteversorgung
Dr. Mehring kritisiert Bedarfsplanung für Hausärzte im Landkreis Dillingen

  • Foto: Wolfgang Prokoph
  • hochgeladen von Team Fabi

Landtagsabgeordneter hält Berechnungsgrundlagen für „Augenwischerei“ und schlägt Neuausrichtung vor

Deutliche Kritik an der Bedarfsplanung für die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum übt der Landtagsabgeordnete Dr. Fabian Mehring nach einem Gespräch mit Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth. Wie Mehring am Beispiel der Donaustadt argumentiert, seien die derzeitigen Berechnungsgrundlagen „realitätsferne Augenwischerei“. Mehring: „Obwohl viele Menschen aus Höchstädt für einen simplen Hausarztbesuch bis nach Donauwörth fahren, gilt die Region statistisch sogar als überversorgt. Laut Bedarfsplan gehört Höchstädt nämlich zur Planungsregion Dillingen, die im neu veröffentlichten Bedarfsplan eine hausärztliche Versorgung von 110,5% aufweist. Wer vor Ort lebt weiß sehr genau, dass dies ein großer Unsinn ist“, erläutert Landtagsabgeordneter Mehring.

Begründet ist die „gewaltige Differenz zwischen Planung und Realität“ laut Mehring insbesondere damit, dass im Landkreis Dillingen zahlreiche Arztsitze zwar als Hausarztstellen gezählt, jedoch als Facharztstellen ausgeübt würden. Ferner hält Mehring die Regionalplanung im Bereich der Hausärzte für zu großflächig angelegt: „Die Menschen in Höchstädt haben eben nichts davon, wenn es 30 Kilometer von ihnen entfernt viele Hausärzte gibt. Am grünen Schreibtisch der Bedarfsplaner wird das aber unter der gleichen Versorgungsquote einberechnet“, erklärt Mehring. Auch die Altersstruktur der Bevölkerung in einer Region spielt laut Mehring bei der Berechnung keine Rolle. „Dabei wissen wir genau, dass die Arbeitsbelastung eines Hausarztes unmittelbar mit der Altersstruktur seiner Patienten zusammenhängt“, sagt Mehring.

Infolge dieser „strukturellen Fehlplanung“ komme es laut Mehring dazu, dass etwa Sonderzuschüsse zur Ansiedlung neuer Hausärzte durch den Freistaat, wie zuletzt im Donau-Ries, in den Landkreis Dillingen nicht fließen könnten. „Diese wertvollen Hilfen laufen uns vorbei, weil wir nach falscher Aktenlage vermeintlich keinen Mangel haben, obwohl jeder weiß, dass die Realität eine andere ist“, ärgert sich Mehring. Dabei, so Mehring weiter, gerate man in einen Teufelskreis: „Eine Region, die zu wenige Hausärzte hat, belastet automatisch ihre Krankenhäuser stärker mit Behandlungen, die dort nicht hingehören. Die Quittung dafür zeigt sich dann in wirtschaftlichen Problemen in den Kreiskliniken“, so Mehring.

Umso eindringlicher fordert der Abgeordnete eine „grundsätzliche Überarbeitung“ der Systematik zur Bedarfsplanung zwischen Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung und Politik. „Wir müssen genauer hinschauen und engmaschiger planen. Dabei müssen auch Faktoren wie die demographische Entwicklung einer Region, räumliche Distanzen oder zweckentfremdete Hausarztsitze berücksichtigt werden. Eine Planung, die zu schönen Zahlen am grünen Tisch führt, während vor Ort Versorgungsnotstand herrscht, hilft auf Dauer niemandem“, wird Mehring deutlich.

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