St. Michaelis: Grundsteinlegung vor tausend Jahren
Der Dom und die Michaeliskirche wurden 1985 von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen, und die Hildesheimer erhielten dadurch die Bestätigung, dass ihnen der Wiederaufbau gelungen ist. Jedes dieser Gebäude von historischem und architektonischem Rang für sich allein ist eine Reise nach Hildesheim wert.
Bereits ab 1010 entstand unter der Leitung durch Bischof Bernward die Klosterkirche St. Michaelis, eine dreischiffige Basilika. Ihre Besonderheiten: Erstmals wechseln Pfeiler und Säulen zwischen Haupt- und Seitenschiffen und geben dem Raum eine außergewöhnliche Gliederung. Diese Abwechslung wird „Niedersächsischer Stützenwechsel“ genannt. Ein herausragendes Kunstwerk stellt die üppig bemalte Holzdecke aus dem 12. Jahrhundert dar, die weitgehend original erhalten werden konnte.
Überall in der Kirche begegnet der Besucher dem Glaubenszeugnis des bedeutenden Hildesheimer Bischofs Bernward, und im Hinblick auf die Kunstwerke, die auch in heutiger Zeit eine ungebrochene Wirkung ausstrahlen und dem Raum eine besondere Atmosphäre jenseits des Alltäglichen verleihen, sollte der Besucher genügend Aufenthaltszeit einplanen.
Die Michaeliskirche ist außerdem eine der wenigen Simultankirchen in Deutschland, die Hauptkirche ist evangelisch, die Krypta katholisch. Die Zugänge von der Hauptkirche zur Krypta waren seit der Reformation zugemauert, geöffnet wurde der eine 1978, der andere erst 2006. Ab 2005 erfolgte eine aufwändige Innenrenovierung, die zum Jubiläumsjahr 2010 abgeschlossen wurde.