Das Pfaffenhütchen ist kein Gehölz für Spielplatz und Garten
Das Pfaffenhütchen ist im Herbst wunderschön anzusehen. Die Früchte leuchten in dunklem Pink. Wenn sie ihren Fruchtkörper öffnen, kommt ein orangefarbiger Samen zum Vorschein. Die Form der Frucht erinnert an die Mütze der katholischen Pfarrer. Neben der farbenfrohen Frucht ist auch das Laub am Herbstanfang schön bunt. Das Pfaffenhütchen verliert sehr schnell seine Blätter, um seinen Früchten mehr Platz zum Leuchten zu geben. Wildvögel mögen die Früchte. In manchen Gegenden wird die Pflanze auch Rotkehlchenbrot genannt. Im Mittelalter nutzte man die Pflanze gegen Milben und andere Parasiten. Dumm nur, dass die Pflanze nicht nur für diese gefährlich ist. Das Gift der Pflanze bewirkt Kreislaufstörungen, Fieber, Koliken, blutiger Durchfall, Nieren und Leberschäden, bis hin zu Lähmungen und Tod. Auch für unsere Haustiere ist die Pflanze gefährlich. Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Hasen und Kaninchen bekommen erst Herzrasen, und Kurzatmigkeit bis hin zum Tod. Bereits eine Kinderhand voll Beeren reicht um ein Schaf zu töten. Diese Pflanze ist kein Gehölz, das in den Garten einer Familie oder an einen Spielplatz gepflanzt werden sollte. Trotz aller Gefahr wird sie jedoch oft in öffentlichen Parkanlagen als Böschungsbefestigung angepflanzt. Also Augen auf, wenn sie mit Kindern im Park unterwegs sind oder eine Weide einzäunen! Normalerweise ist das Pfaffenhütchen in Laubwäldern, im Auwald, an Waldrändern aller Art zu Hause. Als Feldgehölz bietet es den Wildtieren guten Schutz vor Räubern und wie bereits geschrieben Nahrung für viele Vogelarten. Es kann bis zu 6 Meter hoch werden. Das Holz eignet sich gut zum Drechseln. Man fertigte auch Orgelpfeifen und Spindeln aus dem Pfaffenhütchen. Die aus dem Holz gewonnene Kohle nutzt man als Zeichenkohle. Die giftige Schönheit wurde 2006 Giftpflanze des Jahres.
In dem Sinn sind auch Eiben gefährlich. Trotzdem findet man sie in vielen Gärten und Parkanlagen.