Er ist ausgebrochen und wurde Mitteleuropäer
Um das Jahr 1805 ist diese kleine blaue Blume wahrscheinlich aus dem Botanischen Garten Karlsruhe ausgebrochen, um Mitteleuropa zu besuchen. Der aus dem Kaukasus stammende Persischen Ehrenpreis hat sich in kürzester Zeit sehr weit verbreitet. Er ist in fast allen Gärten, Feldwegen und Schuttabladeplätzen zu Hause. Seine kleinen blauen Blüten erstrahlen bereits ende Februar bis in den Oktober. Er liebt stickstoffreiche Lehmböden und warme, sonnige Standorte. Bei Gartenfreunden und Landwirten wird er nicht gerne gesehen, weil er den Böden Stickstoff entzieht. Man bezeichnet ihn als Unkraut. O.K. er ist nur eine Wildblume, die den Bienen als erste Nahrung dient. Er zeigt uns stickstoffreiche Böden an. Seine Samen schauen aus wie kleine eingesteckte Herzen. Die Fruchtstiele wenden sich vom Licht ab und versuchen die Samen in die Erde zu schieben. Oft werden die Samen von Ameisen eingesammelt und in ihren Bau geschleppt. Da sie ein fettreiches Anhängsel, ein Elaiosom besitzen, mögen die Ameisen diese Samen gerne. Dadurch werden die Pflanzensamen schon mal mehrere Kilometer weit transportiert. Ist das Elaiosom verspeist, wird der Samen aus dem Bau geschafft. Der Persische Ehrenpreis wird nicht wie unsere heimischen Ehrenpreisarten für die Medizin genutzt. Seine Samen können einige Jahrzehnte im Boden verbringen bis sie Keimen. Durch Blumenerde können wir den Persischen Ehrenpreis in unsere Gärten holen. Für die Bienen ist er ein toller Futterspender im Frühling bis in den Winter, wenn die Temperaturen mild sind. Imker dürften sich über dieses ,,Unkraut,, freuen. Ich finde die kleinen blauen Blüten im Frühling besonders schön. Sie zeigen, dass die Sonne jetzt öfters kommt, und bringen mir gute Stimmung. Meine Oma mag ihn nicht in ihrem Gemüsebeet. Durch den Einwanderer werden keine heimischen Pflanzen verdrängt. Zumindest ist nichts dergleichen bekannt. Er hat sich integriert und bevölkert nun auch Mitteleuropa.
-- Nicole, ganz toll und umfangreich beschrieben....