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Von der Ordensherberge zum Museum und Pilgerstätte für Goethefans

Ich nehme euch heute mal mit nach Wetzlar. Wetzlar hat viel zu bieten, mit seinen romantischen Orten wie der alten Lahnbrücke oder den kleinen Läden in der Altstadt. Wetzlar kann aber auch Kultur und Geschichte.
Ich bringe euch an einen Ort, an dem wir beides, Geschichte und Kultur, ganz nah beieinanderhaben. Die alte Deutschordensherberge in Wetzlar. Die Herberge befindet sich im Ostteil der Altstadt, günstig zu allen wichtigen Markplätzen, wie dem Domplatz und Kornmarkt. Darauf achteten die Brüder des Deutschordens. Anders als man denken könnte, lebten die Ritter nicht nur mit Schwert und Rüstung für den Kreuzzug. Sie waren Händler und Grundbesitzer. Anders als die meisten geistlichen Orden bestand ihr Dasein im Verwalten, Kaufen und Verkaufen. Nachdem die Marburger Deutschritter, zu denen damals auch Wetzlar gehörte, neu geordnet wurde, bekam Wetzlar 1285 ein eigenes Deutschordenshaus. Dieser Ordenshof war ummauert. Er bestand aus einem Wohngebäude, Stall, Zehntscheune, Kapelle ein Garten im Innenhof und einen eigenen Brunnen, der die Ordensbrüder von der Wasserversorgung der Stadt unabhängig machte. Der Zugang zum Hof erfolgte durch eine Toreinfahrt, die man heute noch erkennen kann. Die Ordensbrüder hatten das Recht ihre Toten im Ordenshof zu beerdigen. Man geht davon aus, das dies im Inneren der Kapelle geschehen ist, denn viel Platz für einen Friedhof hatte man nicht. Gegen 1535 wurde eine neue Zehntscheune errichtet, da man mehr Platz für die Naturalabgaben brauchte. Zu diesem Zeitpunkt bekam der Hof auch seinen jetzigen Zugang. Zur Verwaltung wurden immer wieder aus Marburg Verwalter nach Wetzlar gesendet. Diese mussten ja auch wo Wohnen. In der Ordensherberge war das nicht möglich, da das ständige Wohnen in der Herberge nur Ordensbrüdern gestattet war. Es wurde also die Errichtung eines eigenen Wohn- und Dienstgebäudes für die nun ständig anwesenden Verwalter erforderlich. Ein solches Gebäude wurde 1653 in Fachwerkbauweise errichtet und erscheint auf älteren Plänen als „dass hölzerne Haus“ oder „Wohnhaus wo der Verwalter wohnt". 1710 gab es dann die nächste größere Bauphase im Ordenshof. Ein Teil der alten Herberge wurde abgerissen und den neuen Begebenheiten angepasst wieder aufgebaut. Man wollte mit der Herberge Geld verdienen. Nachdem 1727 der Reichstag Wetzlar zum vorläufigen endgültigen Sitz des Reichskammergerichts bestimmt hat, galt es das Gerichtspersonal repräsentativ unterzubringen. Jetzt gab es dann auch Mahnschreiben der Ordensbrüder aus Marburg den Bau endlich erfolgreich abzuschließen. Bereits 1731 liegen Mietgesuche vor. 1740 wurde Heinrich Adam Buff Kastnereiverwalter und Amtmann des Deutschordens Wetzlar. Jetzt kommt die Kultur. Er bezog mit seiner Familie das Verwalterhaus, das heutige ,, Lottehaus,, .
Charlotte Buff wurde von Goethe verehrt, war jedoch einem anderen Mann versprochen. Die Geschichte dürfte beuch ja bekannt sein. Welche Leistung ihr Vater erbracht hat, ist den meisten nicht bekannt. Er kümmerte sich um den Erhalt der Anlage, legte einen Garten an, sorgte für neue Glasfenster, machte Bauzeichnungen und versuchte diese auch bewilligt zu bekommen. Den Anbau an das Lottehaus bekam er bewilligt. Noch heute gibt es viele Bauzeichnungen des Amtmann Buff. Charlotte Buff und das Leben ihrer Familie wird in Wetzlar großartig gezeigt. Das Lottehaus ist nach Vorbild saniert und eingerichtet. Man könnte denken, sie und Goethe kommen gleich und setzen sich gemeinsam an das Klavier. Im Lottehaus liegt auch die Handschrift des Werther und die Urkunde dieses Buch sofort zu verbieten. Ein Skandalroman der noch heute von Bedeutung ist. In der Zehntscheune und der Ordensherberge ist heute das Museum für Stadtgeschichte untergebracht. Ein Besuch lohnt sich! Geschichte und Kultur für kleines Geld ist in Wetzlar möglich. Da ich vom Innenraum des Museums keine Bilder zur Veröffendlichung bekommen habe, gebe ich euch einen Link , der euch einen Einblick gibt. http://webmuseen.de/lottehaus-wetzlar.html

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4 Kommentare

Da schließe ich mich Anton an

Wieder eine schöne Beschreibung über diese Stadt und Goethe.

-- Danke für den umfangreichen , informativen Bericht....

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