Ausflugstipp Harz
Von einer vergessenen Klosteranlage und einer mystischen Quelle im Harzvorland
Im südlichen Harzvorland, nur einen Katzensprung von Herzberg entfernt, liegt das Dorf Pöhlde. Auf dem Weg zur Rhumequelle haben wir in dem historischen Ort einen Zwischenstopp eingelegt, um uns auf die Spuren einer alten, vergessenen Klosteranlage zu begeben und die uralte Gerichtslinde zu besuchen.
Denn im 10. Jahrhundert stand in Pöhlde einst ein bedeutendes Kloster, das im 16. Jahrhundert im sogenannten "Bauernkrieg" zerstört wurde. Auf den Grundmauern des Mittelschiffes der ehemaligen Klosterkirche wurde 1668 die heute noch stehende Johannes-Servatius-Kirche erbaut. Bei Ausgrabungen in den 1970er Jahren wurden Reste der Fundamente des alten Kreuzganges, der früheren Klosterkirche und deren Seitenschiffe sowie ein Verbindungsgang zur nahe gelegenen Pfalz freigelegt. Reste dieser Anlage wurden im Pfarrgarten ausgegraben. Um die historischen Mauern von Kloster und Pfalz zu schützen, wurden sie allerdings wieder zugeschüttet. Steinplatten zeugen heute davon, wo sich einst der Kreuzgang des Klosters befand. Um euch vorzustellen, wie Kloster und Pfalz einst ausgesehen haben mögen, müsst ihr eure Phantasie spielen lassen.
Beeindruckend ist auch die alte Gerichtslinde in der Lindenstraße. Über 1000 Jahre steht der Baum an dieser Stelle und hat manch Versammlung und Gerichtsurteil am Thingplatz miterlebt. Der mächtige Stamm der alten Linde zeugt vom stolzen Alter des Baumes, der auch auf dem Wappen des Dorfes Pöhlde verewigt ist.
Wer noch weiter in die Geschichte Pöhldes eintauchen möchte, sollte auch die frühmittelalterliche Burganlage am Nordhang des Rotenberges besuchen. Viel ist von der alten Anlage außer einigen rekonstruierten Mauern allerdings nicht mehr zu sehen. Der Sage nach soll König Heinrich I. hier die Königswürde angetragen worden sein, als er dem Vogelfang nachging. Die Burg wird daher auch "König Heinrichs Vogelherd" genannt. Ob es stimmt oder ob Heinrich sich zu diesem Zeitpunkt doch an einem anderen Ort aufhielt, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. In Pöhlde ist er auf jeden Fall gewesen.
Naturdenkmal Rhumequelle
Mystisch wird es ein paar Kilometer weiter an der Rhumequelle. Die zählt zu den ergiebigsten Karstquellen Europas und schüttet laut Infotafel über 2.000 Liter pro Sekunde aus. Wir lassen uns verzaubern von dem grünlich schimmernden Wasser des Hauptquelltopfes, genießen die Natur und die Ruhe. Im glitzernden Wasser bewegt sich etwas - sind es nur Fische oder ist es doch die Nixe Rhuma, die der Sage nach hier auf der Flucht vor ihrem Vater wieder ans Tageslicht kommt? Wenn ihr das Rätsel lösen wollt, müsst ihr den zauberhaften Ort selbst einmal besuchen. Übrigens - selbst im Winter friert die Quelle nicht zu, da das austretende Wasser stets eine Temperatur von 8° bis 9° Celsius hat.
Mehr zur sagenhaften Geschichte der Nixe Rhuma erfahrt ihr hier
Sehenswert ist auch die Steinkirche bei Scharzfeld
Harzbilder
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Zur WebseiteQuelle:
Homepage der Gemeinde Pöhlde
Wikipedia Pöhlde
@ Margit: Meine Ausflugsliste für die Zeit nach Corona wird auch immer länger. ; ) Vorfreude ist ja die schönste Freude. Und hier auf myheimat hole ich mir gerne schöne Anregungen. Unseren Urlaub haben wir in diesem Jahr gestrichen und Ausflüge stark auf Naturtouren reduziert. Momentan beschränken wir uns auf Spaziergänge in unserer Feldmark. Es kommen auch wieder bessere Zeiten! ; )
@ Lothar: Schön, dass dir der Beitrag gefällt. Ich kann mich auch noch gut an die Wanderungen während der Grundschulzeit rund um Torfhaus erinnern. Jetzt steppt dort der Bär. Und das Fichtensterben ist im Oberharz leider an allen Ecken zu sehen.
@ Kurt: Ich habe gerade in deinen Beitrag geschaut. Der war mir bisher glatt durchgeflutscht. Sehr schön und informativ ist er geworden. Die Gerichtslinde in Pöhlde hat mich auch mächtig beeindruckt. Jetzt im Herbstkleid sieht man auf deinen Bildern noch mehr von dem beeindruckenden Stamm. Toll!